10 Juli 2017

Rätsel der Galaxien

Ein Logbuch der Redaktion

Ich weiß recht gut, was es bedeutet, Redakteur einer Science-Fiction-Serie zu sein, die zu allem Überfluss so regelmäßig wie ein Uhrwerk erscheint. Dass seit über zwanzig Jahren eine Serie von Fan-Romanen veröffentlicht wird, die Motive der PERRY RHODAN-Serie verarbeitet, finde ich vor diesem Hintergrund eindrucksvoll.

Die Rede ist von »Rätsel der Galaxien«. Von dieser Serie erschien im Dezember 2016 die Ausgabe 42. Grund genug, endlich einmal ein wenig zurückzublicken und »Rätsel der Galaxien« allen PERRY RHODAN-Lesern stärker ins Gedächtnis zu rufen.

Veröffentlicht wird die Serie vom »Science Fiction Club Black Hole Galaxie«, bei dem das »ie« am Ende einfach dazu gehört. Der Club, der für mich immer mit Hamburg und Umgebung verbunden ist, entstand in den 90er-Jahren, zu einer Zeit also, in der es zu einer Welle von neuen PERRY RHODAN- und Science-Fiction-Clubs kam.

tl_files/comic/images/news/logbuecher/Raetsel_der_Galaxien.jpgRecht schnell hatten Aktivisten aus diesem Club die Idee, eine Serie zu schreiben, die innerhalb des PERRY RHODAN-Kosmos spielen sollte. Der Startschuss fiel bereits Ende 1995. Geplant war, jedem Quartal ein Heft erscheinen zu lassen, geschrieben von unterschiedlichen Autoren, aber nach einem festen Exposé.

Die Handlung beruht auf der Grundlage des Hamamesch-Zyklus. Die ARIGA und ihre Besatzung folgen dem Verderben bringenden Imprint der Hamamesch und reisen nach Hirdobaan. Unterwegs kommt es aber zur Meuterei – und dadurch wird eine Kette von Abenteuern ausgelöst, die das Schiff und seine Besatzung in unterschiedlichste Galaxien führt. Sogar parallele Universen werden erreicht.

Unter anderem strandet man in Fornax, kommt dort in Kontakt mit dem Weisen und dem Narren von Fornax, wird aber auch irgendwann mit Posbis oder der Terminalen Kolonne TRAITOR konfrontiert. Kartanin spielen eine Rolle in der Serie, die Zeitpolizei hat einen Auftritt, die Besatzung wird mit Nocturnenschwärmen konfrontiert, man trifft andere Galaktiker und versucht stets, zurück in die heimatliche Milchstraße zu kommen. Soweit ein grober Abriss der Handlung.

Seit Band eins mit dem schönen Titel »Der lange Weg nach Hirdobaan« veröffentlicht wurde, sind über zwanzig Jahre vergangen. Eine Reihe von Mitarbeitern hat den Club verlassen; andere blieben treu dabei, es kam zu zahlreichen Wechseln im Team. Wegen der Wechsel kam es gelegentlich zu Pausen im Rhythmus; die Termine konnten nicht gehalten werden. Das regelmäßige Erscheinen klappte nicht mehr – verständlich, wenn alle Romane von Menschen in ihrer Freizeit geschrieben werden und auch das Layout sowie der Vertrieb in der Freizeit stattfinden müssen.

Das führte dazu, dass die Serie zeitweise von einem Autor allein verfasst wurde. Alexander Kaiser dachte sich nicht nur die Exposés aus, sondern schrieb auch zahlreiche Romane. Das hatte den Vorzug, dass die Inhalte der Serie besser aufeinander abgestimmt wurden; leider klappte es nicht mehr mit einem regelmäßigen Erscheinen. Die Pausen zwischen den einzelnen Romanen wurden größer und größer. Mittlerweile gibt es wieder ein kleines Team, das weitere Erscheinen der Serie ist offenbar gesichert. Inhaltlich hat man ebenso wieder Fuß gefasst wie terminlich; die Serie kann also zu neuen Ufern aufbrechen.

Ich schaue regelmäßig in »Rätsel der Galaxien« hinein. Nicht jeder Roman gefällt mir, manchmal sind mir zu viele Abschweifungen oder Albernheiten drin. Insgesamt aber ist das Bemühen der Autoren, eine klare Serie innerhalb des Perryversums zu schreiben, nach wie vor bewundernswert. Man kennt sich in der PERRY RHODAN-Serie aus, man arbeitet mit dem vorhandenen Hintergrund, schreckt aber nicht davor zurück, eigene Schauplätze und Figuren zu entwickeln.

Ich würde mir wünschen, wenn die Serie weiter gut laufen würde und wenn sich vor allem mehr Leser für sie interessieren würden. Dann gäbe es einen stärkeren Austausch zwischen den Autoren und Lesern, und das alles wäre für die »RdG«, wie die Serie abgekürzt wird, mehr als von Interesse. Ich hoffe auf eine positive Zukunft für die »Rätsel der Galaxien« und viele weitere Romane!

(Ach ja: Wer mehr über das Projekt erfahren möchte, schreibe am besten Alexander Kaiser direkt an. Er ist der Exposéautor der Serie, von ihm stammen die meisten Romane. Bei ihm kann man sich über Bestellmöglichkeiten informieren, er kann auch ein Verzeichnis aller Romane und Autoren sowie eine Zusammenfassung der Handlung versenden. Seine Mail-Adresse: Tiff26@gmx.de)

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