14 November 2016

Mal wieder Frankfurt im Herbst

Ein Logbuch der Redaktion

Wie in jedem Jahr, so war 2016 die Frankfurter Buchmesse erneut ein Höhepunkt des literarischen Jahres. Zu Hunderttausenden fuhren die Besucher nach Frankfurt, um sich in den Messehallen die aktuellen Neuerscheinungen anzuschauen, sich in Diskussionsrunden zu informieren und sich auch zu amüsieren. In meiner Funktion als PERRY RHODAN-Redakteur reiste ich ebenfalls an den Main.

Frankfurt BuchmesseZum zweiten Mal hintereinander hatten wir mit PERRY RHODAN keinen eigenen Messestand. Das spart nicht nur viel Geld ein, sondern erleichtert auch die Vorarbeit: Man fährt auf die Messe, absolviert seine Termine und reist wieder ab, muss sich nicht um zahlreiche Details kümmern, die im Vorfeld und in der Nachbereitung anfallen. Trotzdem habe ich die vielen Gespräche mit PERRY RHODAN-Lesern, Journalisten oder Fachbesuchern vermisst, die sich sonst im Verlauf einer Messe spontan ergeben.

Ich kam am Donnerstag, 20. Oktober, mit der Bahn an. Das erwies sich als eine gute Idee: Ich betrat die Messehallen nämlich ausgeruht und frisch ...

In guter Stimmung besuchte ich die verschiedenen Verlage, mit denen wir im Kontakt stehen. Bei Bastei-Lübbe bewunderte ich »Die falsche Welt«, das pünktlich zur Messe erschienen war, bei Piper sprach ich über allgemeine Themen; ich unterhielt mich über illegale Downloads und E-Books. Dabei besuchte ich verschiedene Partner, war gegen 18 Uhr ein wenig erschöpft und eilte zum Bahnhof, um gemütlich nach Karlsruhe zurückzufahren.

Anstrengender war der Freitag, 21. Oktober. Weil ich abends auf eine Veranstaltung gehen wollte – dazu gleich mehr –, musste ich mit dem Auto anreisen. Nachts hätte ich keine vernünftige Bahnverbindung mehr bekommen. In den Messehallen sprach ich mit unseren Partnern von Edel Germany über die Silberbände und die Platin Edition, ich besuchte zweimal die Kollegen von Bastei und unterhielt mich mit ihnen über weitere Projekte.

Gegen 18 Uhr verließ ich die Messe, holte mein Auto aus dem Parkhaus und fuhr quer durch die Stadt, bis ich das Hotel erreichte, in dem Christian Montillon untergebracht war. Mit dem Exposéautor ging ich im Hotel-Restaurant einige aktuelle Themen durch: den Stand bei den Exposés und Romanen, die weitere Planung des Zyklus ab Band 2900 sowie den detaillierten Ablauf bei PERRY RHODAN-Trivid.

Gemeinsam spazierten wir los, trafen – quasi auf der Straße – den Kollegen Andreas Eschbach und gingen mit diesem in die Kneipen-Szene von Sachsenhausen. In der Bar »Elfer« luden die Verlage Droemer-Knaur und Fischer-Tor, genauer gesagt deren Abteilungen für Science Fiction und Fantasy, in diesem Jahr zum Galaktischen Forum. Jahrelang hatte die PERRY RHODAN-Redaktion diese Veranstaltung ausgerichtet, jetzt freute ich mich darauf, selbst einmal gemütlich mit Autoren und Redakteuren plaudern zu können.

Die Veranstalter setzten auf Party; die Musik war recht laut, es wurde später auch getanzt. Wer sich unterhalten wollte, musste laut sprechen oder gar schreien – eine echte Diskotheken-Atmosphäre also. Ich traf den ehemaligen PERRY RHODAN-Autor Michael Nagula sowie die Gastautoren Tanja Kinkel und Frank Böhmert, freute mich über die Anwesenheit bekannter Schriftsteller wie Kai Meyer oder Bernhard Hennen, trank ein Bier mit guten Bekannten und alten Freunden.

Als ich nach ein Uhr Frankfurt verließ, war ich in bester Laune – und stocknüchtern. Ich fuhr über die Autobahn nach Karlsruhe, wo ich mich ins eigene Bett legte und schön ausschlief.

Erst am frühen Nachmittag nahm ich am Samstag wieder die Autobahn nach Norden. Diesmal ging es nicht in die Messehallen sondern nach Dreieich. Dort fand in diesem Jahr erneut der BuchmesseCon statt, die traditionelle Fanveranstaltung, die immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die Veranstalter sprachen von insgesamt 700 Besuchern, was ich angesichts der vollen Räume glaubte.

Meist liefen bis zu sechs Programmpunkte parallel: Autoren lasen aus ihren aktuellen Büchern, neue Serien wurden vorgestellt, Zeichner zeigten ihre Arbeit. Dazu kam eine Messe, auf der vor allem Kleinverlage zeigten, was sie an aktueller Science Fiction und Fantasy zu bieten hatten. Überall traf ich auf Menschen, die ich teilweise seit Jahrzehnten kannte; ich führte einige Unterhaltungen, und so raste der Tag an mir vorüber.

Um 18 Uhr ging ich mit Verena Themsen sowie Madeleine Puljic und Kai Hirdt in einen Vortragsraum, wo wir über PERRY RHODAN informierten. Einige Dutzend Besucher saßen im Saal, sie stellten kritische Fragen zum Verlauf der Serienhandlung, zu PERRY RHODAN NEO und zu den aktuellen Comics.

Den Höhepunkt eines jeden BuchmesseCons bildet seit langer Zeit die Verleihung des Deutschen Phantastik-Preises. Sie wurde von Dirk van den Boom moderiert, war diesmal sehr kurzweilig und hielt sich im zeitlichen Rahmen. Um 20 Uhr endete das Programm, ich plauderte abschließend mit einigen Besuchern und fuhr heim.

Dass ich am Sonntag tatsächlich noch einmal darüber nachdachte, auf die Messe zu fahren, beweist, dass es mir eigentlich sehr gut gefallen hatte. Ich hätte Lust gehabt, mir die Messe noch privat anzuschauen und ohne Termindruck durch die Hallen zu schlendern. Aber dann ließ ich es doch sein – es gab anderes zu tun an diesem Sonntag ...

1 Kommentar:

Jim hat gesagt…

Der BuCon hat viel Spaß gemacht und ich freue mich schon auf nächste Jahr. Die Buchmesse habe ich dieses Jahr ausgelassen, aber vielleicht ändert sich das 2017 ja wieder.