30 Juni 2016

Die lieben Gäste

Was macht ein Terraner, der keine Lust hat, nach Olymp zu reisen, das aber doch machen muss? Das ist der Ausgangspunkt für die Kurzgeschichte »Liebe Gäste«, die von Michael G. Rosenberg verfasst wurde und im Rahmen der STELLARIS-Geschichten erschien. Ich habe dieser Tage erstmals die Hörbuchversion der Geschichte angehört, die Martin Bross eingelesen hat.

Horatio Freund, so der Name der Hauptfigur, hat ihre Probleme mit manchen Passagieren der STELLARIS – in diesem Fall sind es die seltsamen Vhoorloner, die der Besatzung ganz schön auf die Nerven gehen. Martin Bross spricht sie mit verzerrten Stimmen; das passt tatsächlich zu den skurrilen Außerirdischen.

Die Geschichte ist in gedruckter Form schon unterhaltsam genug; als Hörbuch – und dank der Stimme des Sprechers – erhält sie einen ganz anderen Charme. Und man bekommt einen ganz neuen Blick auf manche Gäste ...

29 Juni 2016

Terra im Schussfeld

Ein geheimnisvolles Mädchen erscheint auf der Erde und verwirrt die Menschen – das ist der Ausgangspunkt für den Roman »Sphinx«, der von William Voltz verfasst wurde. Die spannende Geschichte des Mädchens Srimavo und seine Bekanntschaft zu einem alten Terraner sowie einem Matten-Willy bildet den Einstieg für »Terra im Schussfeld«.

Dabei handelt es sich um den Silberband mit der Nummer 123, den es auch als Silber Edition gibt. Diese hörte ich dieser Tage an: Axel Gottschick liest den Silberband sehr gut, so dass er die unterhaltende Geschichte in gelungener Art und Weise vermittelt. Eins A Medien produziert die Hörbücher ohnehin so perfekt, dass ich gerne den Abenteuern von Perry Rhodan oder Icho Tolot folge.

Bei der wechselnden Handlung des Buches hatte der Sprecher es sicher nicht einfach: Die einzelnen Episoden spielen auf der Erde, an Bord der BASIS, auf dem Planeten Lokvorth, in einem Hanse-Kontor, an Bord einer sogenannten Zeitweiche und in einer fernen Galaxis ... Letztlich handelt es sich bei dieser Silber Edition und dem zugrunde liegenden Silberband um eine Vorbereitung für größere Geschehnisse, die demnächst auf die Leser und Hörer zukommen – da bin ich bereits auf die Umsetzung gespannt.

28 Juni 2016

Zentrum des Zorns

»Hier geht es offenbar rau, aber herzlich zu.« Diese Bemerkung äußert ein Mensch von der Erde, als er mit den Sitten und Gebräuchen der Maahks konfrontiert wird, einem Volk, dessen Angehörigen als Wasserstoffatmer gelten. Damit ist zugleich ein wesentlicher Aspekt beschrieben, den Rüdiger Schäfer in seinem Roman »Zentrum des Zorns« behandelt.

Band 125 von PERRY RHODAN NEO weist in die »Innenwelt« der Maahks, den erbitterten Gegnern der Arkoniden – und damit eigentlich auch der Menschen. Dass auf den Welten der Wasserstoffatmer einige Dinge nicht so sind, wie es sich Perry Rhodan und seine Gefährten vorstellen, dürfte wohl niemanden überraschen ...

Wer sich mit dem PERRY RHODAN-Universum schon ein wenig auskennt, wird sich über die Unterschiede zwischen den Maakhs der jeweiligen Serien freuen. In der klassischen Serie wurden sie letztlich anders dargestellt als jetzt bei NEO – und das finde ich gut!

27 Juni 2016

Denk ich an Robert ...

Ein Logbuch der Redaktion

Wenn ich mich an Robert Feldhoff erinnere, werde ich immer noch traurig. Der Autor und ich haben uns irgendwann in den 80er-Jahren kennengelernt, seit 1992 arbeiteten wir zusammen, und als er 2009 starb, schockierte mich die Nachricht. Und es fällt mir nach wie vor schwer, den Autor und Menschen Robert Feldhoff zu »fassen«.

Robert FeldhoffManche Dinge sind klar und eindeutig: Er war schlichtweg ein hervorragender Autor.

Robert Feldhoff schaffte es, auch auf den 60 Seiten eines Heftromans oder den Seiten eines Comic-Albums eine Reihe von faszinierenden Charakteren zu erschaffen, die er mit Problemen konfrontierte, an denen sie irgendwie wachsen mussten. Dabei stand er auf die schrägen Figuren, auf die Personen, die vordergründig ein Schwächling oder ein Feigling waren, die dann im Verlauf der Geschichte über sich hinauswuchsen.

Seine Figuren waren oft kleinwüchsige Männer, eher schwächlich und nicht unbedingt die Intelligenzbestien, und sie hatten oft Probleme mit dem anderen Geschlecht, waren unsicher und steckten häufig voller Komplexe. Welch ein Gegensatz zu dem Autor: Robert Feldhoff wirkte stets gesund und sportlich, kam bei der Damenwelt gut an und wurde trotz seiner eher unterkühlten Art von den Lesern stets geschätzt.

Gab er auf der Buchmesse oder bei einer Fanveranstaltung Autogramme, war er immer höflich, gleichzeitig zurückhaltend. Er beantwortete auch Fragen, die er eindeutig für dämlich hielt, in der ihm eigenen Art, sehr ruhig und sehr klar, nie verletzend und stets korrekt. Robert Feldhoff war nämlich nicht nur ein hervorragender Autor, sondern auch ein Mensch mit hervorragenden Qualitäten.

Er stellte sich hinter die Sache. »Die Leser wollen den Roman, nicht den Autor«, sagte er, nicht unbedingt wörtlich, aber sinngemäß. Ihm ging es nicht darum, die Leser mit einem epochalen Werk zu verblüffen. Er wollte seine Leser einfangen, wollte sie in die Handlung hineinziehen, wollte aber nicht, dass sie über ihn staunen. Sie sollten die Handlung toll finden, sollten hineintauchen in ein möglichst spannendes Abenteuer.

Für viele galt er als der »Kühle aus dem Norden«. Wer ihn näher kannte, wusste sehr wohl, dass er auch andere Seiten hatte. Zwar sah ich ihn nie ausgelassen tanzen – aber ich werde nie den Abend vergessen, als er in Bielefeld auf die Straße stürmte, mit einem »Allez les bleus!« dem erbärmlich kleinen Autokorso der französischen Fußballfans zujubelnd. Er lachte laut über seltsame Situationen und alberne Witze, er stromerte in fröhlicher Stimmung durch die Fußgängerzone fremder Städte – ich erinnere mich an einen lustigen Abend in Leipzig – und war dann allerdings in der Lage, gegen halb drei Uhr morgens mit dem Redakteur noch einmal eine neue Idee für einen Roman zu diskutieren.

Mit Robert redete ich stundenlang über die Arbeit, wir diskutierten Hunderte von Romanen durch. Wir spazierten durch das nächtliche Prag, wir schwitzten in San Antonio in Texas, wir saßen bei Fan-Veranstaltungen auf dem Podium oder stöberten in Comic-Läden durch Berge von bedrucktem Papier. Bei einem Spaziergang durch irgendwelche Hügel hinter Bielefeld entwarfen wir eine Romanserie, bei einem Spaziergang durch Wiesbaden redeten wir uns die Köpfe über ein zu schreibendes Computerspiel heiß, bei Seminaren in Wolfenbüttel diskutierten wir mit anderen Autoren, und in Ahrensburg saßen wir mit Leuten aus der Filmbranche zusammen, um einen Science-Fiction-Film zu entwerfen.

Robert Feldhoff steckte voller Ideen und Konzepte, und er wollte noch vieles umsetzen. Die Nachricht von seinem Tod wollte ich damals nicht glauben. Bis heute kann ich es nicht fassen, dass ich ihn nicht mehr anrufen und mit ihm über aktuelle Romankonzepte diskutieren kann.


(Dieser Text ist dem Comic-Band »Indigo« entnommen, in dem der Splitter-Verlag die acht »Indigo«-Comics nachgedruckt hat, die von Robert Feldhoff getextet und von Dirk Schulz gezeichnet wurden.)

26 Juni 2016

Jupiter im Plan

Die Arbeiten an PERRY RHODAN-Jupiter schreiten sehr gut voran. Der erste Roman erscheint bekanntlich in wenigen Tagen, der zweite ist bereits in der Druckerei.

Der Autor und der Bearbeiter legen in diesen Stunden letzte Hand an den dritten Roman, den ich dann – so ist der Plan – gleich zu Beginn der Woche in den weiteren Herstellprozess geben kann. Für die Bände vier und fünf habe ich die Titelbilder in Auftrag gegeben, so dass auch Arndt Drechsler gut beschäftigt ist.

Parallel dazu bereiten sich der Vertrieb und die Versandabteilung auf die neue Miniserie vor. Der erste Roman soll pünktlich ausgeliefert werden, alle Besteller der Jupiter-Edition sollen zudem das Heft »Das Herz von Kallisto« erhalten. Hierfür müssen im Verlauf der nächsten Tagen noch einige Details geregelt werden – so muss ja letztlich auch genügend Personal bereitstehen ... Aber wir fühlen uns derzeit gut gerüstet!

25 Juni 2016

Meister der Sonne

In den vergangenen Tagen ging es bei mir und meiner Arbeit sehr häufig um die Meister der Sonne. Das ist der Titel einer geheimnisvollen Gruppierung, über die ich aus nachvollziehbaren Gründen noch nicht viel sagen kann. Gleichzeitig ist »Meister der Sonne« auch der Titel der Handlungsstaffel bei PERRY RHODAN NEO, an der die Exposéautoren derzeit intensiv arbeiten.

Während an den letzten Romanen der Handlungsstaffel »Arkons Ende« noch fleißig geschrieben wird, liefern die Exposéautoren bereits ihre Exposés und Datenblätter für die neue Staffel. Es gibt viele Rätsel, es gibt Begegnungen mit »neuen« Außerirdischen – also solchen, die nicht aus der klasssischen PERRY RHODAN-Serie bekannt sind –, und die Leser werden mehr über die Erde in der nahen Zukunft erfahren.

Vor meinem staunenden Auge entfaltet sich das Ideengeflecht, das sich die Exposéautoren ausdenken. Ich hoffe darauf, dass sich das Staunen der Autoren dann in spannende Romane umsetzen lässt. Dann werden auch die NEO-Romane 131 bis 140 ihre Fans finden ...

24 Juni 2016

Ich war beim Literatur-Camp 2016

Ein Logbuch der Redaktion

Wer bei der Überschrift irritiert schaut, dem geht es wie mir bis vor wenigen Tagen: Was ist eigentlich ein Literatur-Camp? Oder, um es korrekter zu sagen: Was ist das #litcamp16? So zumindest schreibt man es korrekt, wenn die Veranstaltung beim Kurznachrichtendienst Twitter erwähnt wird.

Ich versuche es mit Zahlen: 160 Personen treffen sich in einem Gebäude in Heidelberg, sie trinken 800 Tassen Kaffee, schreiben über 6000 Tweets – also Kurznachrichten bei Twitter – und veranstalten 65 Sessions. Eine Session kann ein Vortrag sein, ebensogut eine Diskussionsrunde, ist im wesentlichen also ein Programmpunkt.

Anders gesagt: Das Literatur-Camp in Heidelberg war eine Veranstaltung für Menschen, die sich für Literatur interessieren, die schreiben und lesen und produzieren und die darüber reden möchten. So fanden sich Autoren und Bloggerinnen, Journalistinnen und Web-Designer, E-Book-Vertriebsleute, Übersetzer, Verlagsleute und »ganz normale« Literaturfreunde ein.

Ich selbst fuhr am Samstag morgen, 11. Juni, in Karlsruhe los. Den Veranstaltungsraum fanden meine Mitfahrerin und ich recht schnell, dort benötigte ich einige Zeit, um mich zu akklimatisieren. Der Eintritt kostete 20 Euro für die zwei Tage, Getränke und Essen waren dank vieler Sponsoren ebenso im Preis enthalten wie die Technik und eine Tüte mit allerlei Verlagsgeschenken. Für das, was man geboten bekommt, finde ich das immer noch unglaublich preiswert.

Es gab eine kleine Vorstellungsrunde, bei der jeder nur wenige Worte sagen durfte, dann wurden die Sessions geplant. Was das heißt, erfuhr ich bei dieser Gelegenheit zum ersten Mal. Man füllte ein Formular aus, stellte danach seine Session kurz der gesamten Versammlung vor. Die Organisatoren schauten, wie viele sich für welche Session interessierten, und verteilten anschließend die Sessions auf die jeweiligen Zeitfenster und Räume.

Und so saß ich bereits am Vormittag – zusammen mit zwei, drei Dutzend anderen Leuten – in einem Raum, um mich über das »Schreiben für Computerspiele« informieren zu lassen. Das Ganze dauerte maximal eine Stunde, überziehen durfte niemand, und die Zeitpläne wurden eisern eingehalten.

In der Mittagspause unterhielt ich mich mit vielen Leuten, bevor ich eine Session über das »Schreiben über Behinderung« besuchte. Danach war ich selbst dran. Meine Session »Von Print zu Digital« schilderte die Entwicklung der PERRY RHODAN-Serie vom  ausschließlich gedruckten Heftroman zum multimedialen Thema. Die zwei Dutzend Besucher hörten interessiert zu, stellten viele Fragen, diskutierten auch.

Meine zweite Session war nicht so gut besucht: »Wie arbeitet man mit Autorenteams?«, so lautete meine Frage, und wir waren zu fünft und später zu sechst. Dafür fand ich die Gesprächsrunde, die sich dann ausbildete, sehr interessant.

Danach saß ich in keiner Veranstaltung mehr, sondern unterhielt mich vor allem mit anderen Besuchern. Das »Netzwerken« empfand ich als den spannendsten Teil der Veranstaltung – wie bei einem Science-Fiction-Con unterhält man sich mit Leuten, die ähnliche Themen spannend finden wie man selbst. Und wie immer ist zu wenig Zeit vorhanden, um mit allen zu sprechen.

Ich fuhr abends nach Hause. Viele Teilnehmer besuchten noch die Abendvorträge, die eher unterhaltsam und weniger informativ waren, um hinterher bei Bier und Wein bis spät in die Nacht zusammenzusitzen. Am Sonntag morgen, 12. Juni 2016, sahen einige auch entsprechend müde aus.

Da ich von der technischen Seite eines E-Books nicht so viel verstehe – um es zurückhaltend zu formulieren –, fand ich einen Vortrag höchst interessant, in dem den Zuhörern erklärt wurde, was es mit dem Format epub 3 auf sich hat: Was kann man damit machen, welche Möglichkeiten gibt es, und – vor allem! – wieviel kostet eine solche E-Book-Produktion eigentlich?

Für mich als Redakteur war eine Session mit der Bestsellerautorin Nina George besonders interessant. »Das Lavendelzimmer« war ihr größter Erfolg, mit diesem Buch wurde sie zu einer international bekannten Schriftstellerin. Auf dem Literatur-Camp zeigte sie, wie man mithilfe einer »Figurenaufstellung« einen Roman und seine Figuren konzipieren kann. Bei diesem Programmpunkt wurden Teilnehmer zu Romanfiguren (ich war zeitweise Harry Potter), und es wurde allgemein sehr viel gelacht.

In zwei weiteren Sessions, die ich besuchte, ging es um Literatur-Blogs, von denen es im deutschen Sprachraum immer mehr gibt.  Fachleute gehen von über tausend Blogs aus, die sich mit Literatur beschäftigen, und für die Verlage werden diese Blogs zu immer wichtigeren Marketingpartnern. Wie sehr gehen Verlage und Blogger aufeinander zu, und wie kann eine mögliche Professionalisierung aussehen? Es wurde viel diskutiert, ich beteiligte mich auch gelegentlich mit meiner Meinung – in diesem Fall aus Sicht eines Verlagsredakteurs.

Als ich am frühen Sonntagabend die Heimreise antrat, war ich voller Ideen, neuer Kontakte und weitergehenden Überlegungen. Das Literatur-Camp hatte mich richtiggehend beflügelt, und ich war mir sicher, dass sich einige dieser Gespräche auch in der Arbeit von und mit PERRY RHODAN niederschlagen werden: nicht in diesem Jahr vielleicht, aber in naher Zukunft.

Vor allem hatte mir gefallen, wie viele unterschiedliche Menschen an diesem Camp teilnahmen und wie positiv die Stimmung war. Wer sich davon überzeugen möchte, kann im Netz eine schöne Bildergalerie oder einen kurzen Youtube-Film anschauen, die mehr dazu aussagen.

23 Juni 2016

Brazos Surfat und andere Helden

In jüngster Zeit gibt es eine gewisse Renaissance von selbstgeschriebenen Geschichten innerhalb unserer Fan-Szene. Die PERRY RHODAN-FanEdition fällt durch neue Autoren auf, und in den Fanzines kommen immer mehr PERRY RHODAN-Geschichten. Ein schönes Beispiel dafür ist die Ausgabe 245 des Fanzines »Intravenös«, das der ATLAN-Club Deutschland herausgibt.

Auf den 80-Seiten des Fanzines sind allein drei Geschichten enthalten, die sich mit dem Perryversum beschäftigen. Einmal geht es ins Jahr 1975 und zur Raumschlacht im Wegasystem, die anderen Male spielen die Geschichten im 25. Jahrhundert. Eine der Hauptfiguren ist der Raumfahrer Brazos Surfat, der sich mit dem »Erbe der Krell« herumzuschlagen hat.

Solche Fan-Aktivitäten finde ich immer gut, sie sorgen für zusätzlichen »Input« rings um die PERRY RHODAN-Serie. (Wobei das »Intravenös« und der ATLAN-Club Deutschland sowieso seit Jahren durch schöne Aktionen positiv auffallen ... Wer sich für das Heft interessiert, schaue sich bitte die entsprechende Internet-Seite an.)

22 Juni 2016

Kampf um Arkon

Diese Woche erscheint der abschließende Band der Miniserie, die uns in den vergangenen Monaten beschäftigt hat: Mit dem zwölften Roman von PERRY RHODAN-Arkon schließt Marc A. Herren »seine« Miniserie ab; der Roman heißt konsequenterweise »Kampf um Arkon«, zeigt einen Arkoniden sowie Sahira Saedelaere auf dem Titelbild und bietet im Inhalt noch mal alle wichtigen Hauptfiguren auf.

Es war für den Autor eine Ehrensache, diesen Roman selbst zu schreiben und damit seine Geschichte zu Ende zu bringen. Die Handlung ist abwechslungsreich, die wesentlichen Fäden werden zusammengeführt – und am Ende sind die meisten offenen Fragen auch so beantwortet, dass die Serie wirklich abgeschlossen ist.

Wer selbst in die Arbeit an so einer Serie eingebunden ist, wie ich es bin, hat verständlicherweise keinen objektiven Blick auf zwölf Romane und zwölf Titelbilder. Ich werde also abwarten, welche Bilanz jene Leser ziehen werden, die alle Romane gelesen haben. Eine Miniserie, deren vorletzter Satz tatsächlich »Na, dann prost!« lautet, sollte allerdings ihre Freunde für die Ewigkeit finden!

21 Juni 2016

Im Fußballfieber?

»Das ganze Universum im Fußball-Fieber«: So lautete die Überschrift für eine Pressemeldung, die von der PERRY RHODAN-Redaktion am 18. Mai 2006 verschickt wurde; damals nutzten wir die Hilfe des Pressebüros Typemania, das dafür sorgte, dass zahlreiche Redaktionen von unserem »Fußball-Perry« erfuhren. Es ging um den Roman »Das Wunder von Terra«, der mit der Bandnummer 2336 am 26. Mai 2006 in den Handel kam.

Machen wir uns nichts vor: Einige PERRY RHODAN-Fans lehnten den Roman richtiggehend ab. Ich mochte ihn. Robert Feldhoff, damals unser Exposéautor, verfasste einen unterhaltsamen Roman, in dem es um die Erde im Belagerungszustand ging, und um den Versuch, mithilfe von Fußball etwas gegen Frustration und Angst zu unternehmen.

Die Botschaft, die wir mit dem Roman vermitteln wollten: »Die Menschen lassen nicht unterkriegen, schon gar nicht in schweren Zeiten.« So formulierten wir es auch in der Pressemitteilung. Dass dies nicht bei allen Lesern gleichermaßen gut ankommen würde, war allerdings im Voraus schon klar ...

20 Juni 2016

Einige Worte zur neuen Miniserie

Ein Logbuch der Redaktion

In diesen Tagen sind wir in der Redaktion einerseits sowie Kai Hirdt als Autor und Dieter Schmidt als Lektor andererseits damit beschäftigt, PERRY RHODAN-Jupiter aus der Taufe zu heben. Auch Arndt Drechsler ist sehr engagiert, er gestaltet die Titelbilder und sorgt dafür, dass unsere Serie einen speziellen »Look« erhält, um es neudeutsch zu sagen.

Schaue ich mir an, welchen Hintergrund wir für eine solche Miniserie haben, kann es einem schwindlig werden. Fast 2900 Heftromane, mehr als 400 Taschenbücher, fast tausend Romane der »Nebenserien« wie ATLAN und zahlreiche Kurzgeschichten stellen einen Gedankenkosmos dar, der weltweit seinesgleichen sucht. An Themen und Schauplätzen herrscht also kein Mangel.

Spreche ich mit Lesern, gibt es für sie verschiedene Dinge, die sie spannend finden. Meist aber ist es die Entwicklung der Menschheit bis in die ferne Zukunft: die Einigung der Erde, der Kontakt mit Außerirdischen, das Besiedeln fremder Welten, die Reisen bis an die Grenzen der Wirklichkeit. Unsere Leser mögen es, wenn Perry Rhodan und seine Gefährten Raum und Zeit durchqueren,  in unseren Romanen zeichnen wir den Aufstieg und den Niedergang von riesigen Sternenreichen nach.

Erstaunlicherweise werden die Planeten und Monde des heimatlichen Sonnensystems nicht so häufig erwähnt, wie man das vielleicht annehmen könnte. Das war einer der Gründe, die dazu führten, dass wir eine kurze Serie mit dem Titel PERRY RHODAN-Jupiter konzipierten. Wir wollten den Jupiter betrachten, den größten Planeten unseres Sonnensystems, über den die heutige Wissenschaft immer mehr herausfindet und doch so wenig weiß.

Das Ergebnis kann ab dem 8. Juli 2016 käuflich erworben werden – dann erscheinen die zwölf Heftromane der Miniserie PERRY RHODAN-Jupiter. Sie kommen alle zwei Wochen in den Handel – als gedruckter Roman, als Hörbuch und als E-Book.

Die Grundlage für unsere Miniserie legt das PERRY RHODAN-Buch »Jupiter«. Es ist bereits im Februar 2011 als über tausend Seiten starkes Paperback im Heyne-Verlag veröffentlicht worden. Die Romane stammten von Hubert Haensel, Christian Montillon und Wim Vandemaan, das Exposé schrieb Wim Vandemaan.

Auf vielfachen Leserwunsch beleuchten wir nun das Geschehen um den Riesenplaneten Jupiter, seinen Mond Ganymed, die geheimnisvollen Schiqalaya und die gefährliche Droge Tau-acht unter einem erweiterten Blickwinkel. Darüber hinaus spielt Chayton Rhodan – als bisher unbekannte Figur – eine wesentliche Hauptrolle.

Für die neu geschriebenen Texte zeichnet Kai Hirdt verantwortlich. Den Autor lernte ich über seine Mitarbeit bei den PERRY-Comics – das Comic-Heft der Alligator-Farm – kennen, er war für PERRY RHODAN auch schon in Sachen Öffentlichkeitsarbeit aktiv. Zuletzt zeigte er bei PERRY RHODAN NEO und PERRY RHODAN-Arkon, dass er die komplexe Welt des PERRY RHODAN-Universums gekonnt in spannende Romane umsetzen kann.

Ich bin mir sicher, dass die Leser auf ihre Kosten kommen. Als Wim Vandemaan die Geschichte konzipierte, fand ich sie schon gut, und ich mochte den »dicken Klopper« – diesen habe ich übrigens nie am Stück gelesen. Jetzt freue ich mich darauf, die zwölf Einzelromane zu lesen: alle zwei Wochen ein neues Manuskript. Es gibt eine packende Mischung aus Action und kosmischem Hauch; das mochte ich als »Nur«-Leser schon früher sehr.

Und jetzt? Wir haben Romane, die in der Atmosphäre des Riesenplaneten Jupiter spielen, auf seinen Monden, auf der Erde und in einem fremdartigen Kosmos, der bisher noch nie in der PERRY RHODAN-Serie erwähnt worden ist. Ich hab’ richtig Lust darauf, noch einmal in die Jupiter-Geschichte einzutauchen!

19 Juni 2016

Atlantis zum zweiten?

Seit Jahren kommt immer wieder die Diskussion auf, ob die PERRY RHODAN-Redaktion – oder sonst jemand – den klassischen Atlantis-Zyklus noch einmal veröffentlichen könnte. Gemeint sind die ATLAN-Romane mit den Bandnummern 300 bis 499, die ich beispielsweise als jugendlicher Leser sehr gemocht hatte. Die Romane waren sehr farbenprächtig und abwechslungsreich, und mich störte damals nicht im geringsten, dass die Handlung manchmal ein wenig unlogisch war und die Sprünge zwischen den Romanen häufig auch durch viel eigene Fantasie nicht zu erklären waren.

Seien wir ehrlich: Das Interesse an diesen Romanen ist außerhalb der Fan-Szene nicht so groß, als dass ich davon ausgehen könnte, dass eine solche Neu-Veröffentlichung ein großer Erfolg würde. Wer die 200 Romane »eins zu eins« lesen möchte, hat über die E-Books eine vernünftige Alternative.

Für eine Bearbeitung in Form der Silberbände, die auch massives Umarbeiten mancher Handlungsfäden umfassen würde, sehe ich nicht die nötigen Käufer. Aus diesem Grund sehe ich derzeit nicht, dass der Atlantis-Zyklus in einer bearbeiteten Version »gedruckt« in den Handel kommen würde.

18 Juni 2016

Eine Leseprobe für den Jupiter

Ganz ehrlich: Über schön gestaltete Leseproben kann ich mich immer noch freuen. In diesem Fall handelt es sich um aktuelle Leseproben für unsere neue Miniserie, die im Juli starten wird. Für PERRY RHODAN-Jupiter hat Klaus Bollhöfener bereits die »Maschinerie« angeworfen, die Leseproben liegen vor.

Ich habe mir heute noch einmal angeschaut, was ich eigentlich in den Inhalt gepackt habe. Einen Text in Manuskriptform zu betrachten oder ihn in gedruckter Form noch einmal zu lesen – das ist ein großer Unterschied. Jetzt stelle ich fest, wie gut sich das liest: Kai Hirdts Text und Wim Vandemaans Szenen verbinden sich zu einem geglückten Ganzen. Ich bin sicher, dass das auch viele Leser so empfinden werden!

17 Juni 2016

Vorarbeit zur Sternengruft

Diese Woche hatten wir eine interne Besprechung, in der es um den anstehenden »Sternengruft«-Zyklus ging: Ich saß mit den zwei Kollegen vom Marketing zusammen, und wir diskutierten darüber, wie wir welche Werbung wann machen sollen. Wird der PERRY RHODAN-Roman mit der Bandnummer 2875 beispielsweise eine Sonderausstattung erhalten, gibt es irgendwelche Extras, die wir noch vorbereiten müssen?

Dringend benötigt werden Werbetexte. Bei diesen geht es – wie immer – darum, nicht zu viel zu verraten und trotzdem neugierig zu machen. Der »Sternengruft«-Zyklus mit seinen insgesamt 25 Romanen ist in sich abgeschlossen und spielt mehrheitlich an einem bereits klar definierten Schauplatz. Das kann für die Werbung durchaus interessant sein – für Stammleser –, könnte aber Außenstehende eher verwirren.

Es wird nicht einfach werden. Und wahrscheinlich werde ich beim Texten um Wörter wie »Perry« und »Rhodan« oder »Gefahr« nicht herumkommen. Nach den bisherigen Exposés und Arbeitsblättern wird der Zyklus auf jeden Fall spannend genug werden – das müssen Marketing und Werbung dann entsprechend vermitteln.

16 Juni 2016

Freude über die Space Thriller

Als ich im Jahr 1997 mit der kurzlebigen Reihe der Space Thriller versuchte, innerhalb des PERRY RHODAN-Universums so etwas wie moderne Thriller zu etablieren, klappte das nicht so richtig. Die Romane waren teilweise brillant – Robert Feldhoffs »Grüße vom Sternenbiest« etwa –, kamen aber bei den Lesern nicht so gut an, wie ich das erhofft hatte. Nach vier Bänden setzten wir die Reihe damals auch nicht fort.

Deshalb freut es mich ganz bsonders, dass die Romane jetzt neu erscheinen. Dank der schönen Titelbilder von Lothar Bauer wirken sie im E-Book-Format viel moderner und »peppiger«. Die Inhalte sind dieselben, und die finde ich immer noch gut bis sehr gut.

Dieser Tage erschien »Geheimprojekt Biothek«; der Roman von H. G. Francis war damals eine schwere Geburt, an der der Autor, der Redakteur – ich also ... –, der Exposéautor Robert Feldhoff sowie Wim Vandemaan als Bearbeiter einiges zu tun hatten. Ich erinnere mich vor allem an die vielen Faxe, die wir uns damals schickten; einen E-Mail-Kontakt konnte sich damals noch kaum einer vorstellen.

15 Juni 2016

Die falsche Welt in Arbeit

Ich stecke am heutigen Mittwoch in der letzten Arbeitsphase für das Buch »Die falsche Welt«, das im Oktober im Bastei-Lübbe-Verlag erscheinen wird. Bekanntlich werden in diesem Taschenbuch die vier Romane zusammengefasst, die Verena Themsen und Andreas Eschbach zum Thema der »falschen Welt« geschrieben haben. Aber natürlich machen wir nicht einfach aus vier Heftromanen – ohne eine Art von Bearbeitung – ein neues Buch; das wäre zu einfach ...

Damit die vier Romane für »normale« Leser nicht zu komplex werden, arbeitete sie Christian Montillon ohnehin schon einmal durch. Dabei strich er einige Details, die man für das Verständnis des Buches nicht unbedingt benötigt, und ergänzte einige neue Details, die dem Nicht-PERRY RHODAN-Leser hoffentlich helfen, gut in die Handlung hineinzukommen. Dabei blieben weit mehr als 95 Prozent des Originaltextes erhalten; an den eigentlichen Romanen der zwei Autoren haben wir nichts verändert.

Von mir kommt noch ein Nachwort sowie ein umfangreiches Glossar. Einige PERRY RHODAN-Begriffe müssen erklärt werden – und das in einer Art und Weise, die hoffentlich neugierig macht und keine weiteren Fragen aufwirft. Letztlich entscheiden sowieso die Leserinnen und Leser, ob unser Projekt überhaupt ankommt ...

14 Juni 2016

Kaverne des Janus

»Also, das sieht wirklich nicht gut aus.« Mit diesem lakonischen Satz beginnt der Roman »Kaverne des Janus«, der als Band 124 von PERRY RHODAN NEO noch in dieser Woche in den Handel kommt. Verfasst wurde der Roman von Susan Schwartz, die in diesem Band vor allem die Wissenschaftler um Eric Leyden von einer Schwierigkeit in die nächste scheucht. Die unterschiedlichen Charaktere schildert die Autorin mit viel Liebe zum Detail – da macht die Lektüre richtig Spaß!

Dass es nicht nur um Wissenschaftler geht, sondern auch um Arkoniden und Auloren, das deutet das Titelbild von Dirk Schulz bereits an. Auf unterschiedlichen Handlungsebenen geraten »unsere« Helden in Schwierigkeiten. Spätestens dann, wenn sie den »Mantel aus Schwärze« zum ersten Mal als Begriff vernehmen, wird klar, dass die wirklichen Probleme noch auf Perry Rhodan und seine Begleiter zukommen.

Mir hat die extrem abwechslungsreiche Lektüre des Romans viel Freude bereitet. Und ich freue mich ganz besonders darüber, dass Susan Schwartz bei PERRY RHODAN NEO seit einiger Zeit regelmäßig »an Bord« ist!

Redaktion im Juni 2016

Schon aus Gründen der Dokumentation sollten wir von der PERRY RHODAN-Redaktion uns öfter fotografieren lassen. Das nehmen wir uns immer wieder vor – um es dann wieder zu vergessen. Immerhin klappte es zum 80. Geburtstag unseres Weltraumhelden am 8. Juni 2016.

Auf dem Foto sieht man knieend die Herren Klaus Bollhöfener (links) im Bild und Klaus N. Frick. Stehend sieht man (von links): Sabine Kropp, Bettina Lang, Herr Rhodan als Pappfigur, Katrin Weil und Sonja Schröder. Das Foto wurde von Pio Battistig geschossen, der deshalb nicht auf dem Bild zu sehen ist ...

13 Juni 2016

Lykk und die STELLARIS

Ich habe dieser Tage das Hörbuch »Lykk« gehört. Dabei handelt es sich um die Vertonung einer Kurzgeschichte von Wim Vandemaan, die im Rahmen der STELLARIS-Reihe erschienen ist – eingelesen wird die Gedchichte von Marco Sven Reinbold, der den »kk«-Laut bei »Lykk« sehr akkurat spricht und auch darüber hinaus sehr klar formuliert. Damit schildert er das mysteriöse Geschehen an Bord des Raumschiffes STELLARIS sehr klar und spannend.

Ich mag die STELLARIS-Geschichten, seit wir vor vielen Jahren die erste davon veröffentlicht haben. Mithilfe einer solchen Kurzgeschichte kann ein Autor ein lohnenswertes Detail aus dem PERRY RHODAN-Universum verarbeiten – und wenn es solche Texte dann auch noch als Hörbuch gibt, habe ich einen akustischen Eindruck.

Vor allem bei tragischen Geschichten wie »Lykk« ist das auffällig. Liest man die Geschichte, hinterlässt sie meiner Ansicht nach einen anderen Eindruck als bei einem Anhören – ich finde solche Unterschiede stets faszinierend ...

12 Juni 2016

Lernen als Redakteur

Auch wenn ich privat auf dem LiteraturCamp in Heidelberg bin, ist es doch für mich als Redakteur interessant. So ist es durchaus spannend, von einer Bestsellerautorin zu hören, wie sie ihre Figuren »aufstellt« und damit ihre Handlung baut. Ich glaube nicht, dass wir bei PERRY RHODAN davon profitieren können – aber man weiß ja nie ...

Ebenfalls spannend: eine Diskussionsrunde über Literatur-Blogs. Was können sie, was bringen sie, wem nutzen sie? Meine klammheimliche Frage, die ich dann nicht öffentlich stellte: Wie kann die PERRY RHODAN-Serie davon profitieren?

Zwischendurch unterhielt ich mich mit Leute von Tolino Media über neue Möglichkeiten bei den E-Books, ließ mich über Epub 3 informieren oder diskutierte über »kollaboratives Schreiben« und neue Formen des Erzählens. Wer weiß, ob sich davon nicht doch irgendwas in unserer Serie niederschlägt ...

11 Juni 2016

Perry auf dem LitCamp

Bis gestern wusste ich nicht, was ein Literatur-Camp ist; heute bin ich bei meinem ersten dabei: Das LitCamp16 in Heidelberg ist so etwas ähnliches wie ein Science-Fiction-Con, nur eben mit gaaaanz wenig Science Fiction und einer eher »anarchistischen« Struktur bei den Vorträgen. Ich war privat dort, nicht als PERRY RHODAN-Redakteur, hielt aber eine »Session« – so heißt das hier – über unsere Serie.

Unter dem Motto »Von Print zu Digital« sprach ich über die Entwicklung der PERRY RHODAN-Serie vom reinen gedruckten Heftroman bis hin zu einer multimedialen Struktur im Jahr 2016 – inklusive einer Diskussion mit den Teilnehmerinnen, wie es danach weitergehen würde. Dieser Vortrag kam gut an und wurde auch gut besucht; auf diese Weise wurde PERRY RHODAN auch einmal in diesem Umfeld präsentiert.

10 Juni 2016

Wieder zur Erde

In den vergangenen Tagen habe ich mich einige Male mit dem Universum von PERRY RHODAN NEO beschäftigt. Das liegt bekanntlich sehr nahe an unserer heutigen Zeit – Perry Rhodans Mondlandung sowie sein Zusammentreffen mit den Arkoniden findet im Neoversum im Jahr 2036 statt – und unterscheidet sich daher stark vom klassischen Perryversum.

Politische und wirtschaftliche Themen stehen in einer solchen Serie – aus hoffentlich nachvollziehbarem Grund – eher in der zweiten Reihe. Trotzdem machen sich die Autoren ihre Gedanken darüber, und dazu gibt es eine Reihe von neuen Arbeitsblättern, Ideenpapieren und auch fertigen Exposés.

Mit Rüdiger Schäfer und Michael H. Buchholz kommunizierte ich in den vergangenen Tagen oft über die »Erdhandlung«: Welche Schauplätze sollen eine Rolle spielen, wie sieht welche Region der Erde in der nahen Zukunft aus? Und wie hat sich die Lage der Menschen auf der Erde nach der Begegnung mit den Aliens eigentlich verändert? Ich finde solche Überlegungen immer interessant und freue mich darauf, sie in den Romanen wiedergespiegelt zu lesen.

09 Juni 2016

Kulinarische Raumfahrer

An die leiblichen Genüsse mancher Raumfahrer dachte Leo Lukas, als er seinen PERRY RHODAN-Roman »Der Flug der BRITOMARTIS« veranstaltete. Zumindest liest sich das streckenweise so.

Der Roman, der am 17. Juni 2016 unter der Bandnummer 2861 in den Handel kommt, beschreibt vor allem die Geschichte eines großen Täuschungsmanövers inklusive seiner Vorbereitungen. Terraner und Tiuphoren spielen die wesentlichen Hauptrollen – und der Autor schafft es, das Thema originell und abwechslungsreich anzugehen.

Er lockert seinen Roman durch die kulinarischen Details durchaus auf. Keine Sorge: Es gibt keine ausführlichen Rezepte, und man muss auch nichts von den beschriebenen Gerichten nachkochen. Aber der Autor wirft einen ungewöhnlichen und trotzdem absolut glaubhaften Blick auf einen Aspekt der Raumfahrt ...

08 Juni 2016

Perry Rhodan wird 80 Jahre alt!

Ein Logbuch der Redaktion

Es ist nicht gerade einfach, manche Dinge zu erklären, die mit der PERRY RHODAN-Serie zusammenhängen. Wie sieht es beispielsweise damit aus, dass unser Held in diesem Jahr seinen achtzigsten Geburtstag feiert? Was meinen PERRY RHODAN-Fans denn damit, wenn sie am 8. Juni ihr Glas erhoben und auf »den Großadministrator« anstoßen oder »den Chef« hochleben lassen?

Da muss ich doch ein wenig ausholen:

Am 21. Juli 1969 landete der amerikanische Astronaut Neil Armstrong als erster Mensch auf dem Mond. Das sind die geschichtlichen Tatsachen, so lernt man sie im Unterricht in der Schule.

In einer anderen Welt allerdings, die von deutschsprachigen Autoren erfunden wurde, startete in Wirklichkeit ein gewisser Perry Rhodan – ein Major der US Space Force – am 19. Juni 1971 zum Mond. Am 8. Juni 1936 wurde dieser Perry Rhodan geboren – am 8. Juni 2016 wird die Romanfigur, deren Abenteuer Millionen von Menschen schätzen, also 80 Jahre alt.

Was ist nicht alles geschehen in diesen 80 Jahren? Der Zweite Weltkrieg, das Wirtschaftswunder in Deutschland, die Teilung der Welt in zwei Machtblöcke, der Zusammenbruch des sogenannten Ostblocks, die Wiedervereinigung Deutschlands, die Einigung Europas, das Aufflammen neuer Konflikte in aller Welt – gleichzeitig ein ungeahnter Fortschritt in Technik und Kultur, in Kommunikation und Wissenschaft.

Niemand konnte sich damals vorstellen, dass einmal Smartphones und Computer das Alltagsleben in der westlichen Welt beherrschen sollten, dass zahlreiche Satelliten den Planeten umkreisen und längst Sonden die Grenzen des Sonnensystems erreicht haben. Aber niemand hätte wohl geglaubt, dass man sich 2016 noch mit religiösen Konflikten beschäftigen würde – oder mit den Konflikten, die von Fanatikern im Namen von Religionen ausgelöst werden.

In der Welt, in der Perry Rhodan geboren wurde, verlief die Entwicklung ein wenig anders: Nach 1961 entwickelt sich die US Space Force, die den Aufbruch ins All vorbereitet. Und nach der Mondlandung im Sommer 1971 bringt Perry Rhodan die Technik der Arkoniden mit zur Erde, die Technik jener Außerirdischen also, die er und seine Mannschaft auf dem Mond angetroffen haben. Mit Hilfe dieser Technik gelingt die Einigung der Menschheit, deren Angehörige sich danach als Terraner verstehen.

Bereit 1975 bricht Perry Rhodan mit einem kleinen Raumschiff ins Sonnensystem der roten Sonne Wega auf; von dort gerät er auf die Spur des Galaktischen Rätsels. Er trifft auf einen Kunstplaneten und ein uraltes Wesen, und von diesem erhält er eine sogenannte Zelldusche, die ihn relativ unsterblich macht. Anders gesagt: Im Jahr 2016 sieht Perry nicht aus, als ob er 80 sei, sondern immer noch wie ein Enddreißiger.

Im Jahr 1984 stoßen die Menschen sogar bis zum Kugelsternhaufen M 13 vor, während auf der Erde bereits Galacto City entsteht, die Hauptstadt der Erde ... Ein ungeahnter Aufschwung erfasst die Menschheit, als die Technik der Arkoniden hilft, Umweltkatastrophen zu verhindern und allen Menschen genügend Nahrung und Gesundheitvsorsorge zu garantieren. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts beginnt die vereinte Menschheit unter Perry Rhodans Führung dann damit, andere Planeten außerhalb des eigenen Sonnensystems zu besiedeln.

Wenn wir an all das denken, heben wir ein symbolisches Sektglas und stoßen an: Happy Birthday, Mister Rhodan! Oder, meinetwegen: »Wir wünschen dir alles Gute, Chef!«

07 Juni 2016

Ronald Tekener war ein klassischer Held

Ein Logbuch der Redaktion

Zu den klassischen Figuren der PERRY RHODAN-Serie zählte über Jahre und Jahrzehnte hinweg ein Agent namens Ronald Tekener. Ich habe die Geschichten über den »Smiler« selbst gern gelesen und verstehe deshalb sehr gut, dass Leser betrübt waren, als er innerhalb des vergangenen Romanzyklus sterben musste. Das ist auch schon wieder zwei Realjahre her – und viele Leser vermissen die Figur.

Sie wird nicht wiederkommen – umso interessanter ist es, sich an Ronald Tekener zu erinnern.

Als ich die PERRY RHODAN-Serie für mich entdeckte, lernte ich diese Figur als Aktivatorträger kennen, der an der Seite von Perry Rhodan wirkt, der gegen Laren und Überschwere kämpft und dann mit Atlan das Neue Einsteinsche Imperium gründet. Erst später erkannte ich, dass Tekeners Geschichte in Wirklichkeit mit der ATLAN-Serie begann.

Band eins der ATLAN-Serie trug den Titel »Das galaktische Syndikat« und stellte den ersten Band eines actiongeladenen Abenteuers dar, das ich in der Folge mit großer Begeisterung las. Schon der Untertitel machte mich neugierig: »Sie sind Spezialisten der United Stars Organisation – und sie handeln im Auftrag der Menschheit.«

Erstmals erschienen war der Roman im Oktober 1969, ich bekam aber die Zweitauflage in die Finger. Diese startete 1978, zu einer Zeit also, in der ich ein großer Fan des PERRY RHODAN-Universums war. Während die PERRY RHODAN-Serie Ende der 70er-Jahre in kosmischen Höhen unterwegs war, bot ATLAN eine abenteuerliche Handlung, und das sorgte für einen guten Kontrast.

Ronald Tekener und Sinclair M. Kennon waren im Einsatz gegen die CONDOS VASAC, jene Geheimorganisation, die von den Akonen und anderen Gegnern der Menschheit aufgebaut worden war – das war keine hohe Literatur, aber es war stets spannend. Vor allem die Romane, die auf Lepso spielten oder in denen Kennon und Tekener maskiert in den Einsatz gingen, gefielen mir.

Auch heute lässt sich der erste Roman der ATLAN-Serie richtig gut lesen. Als Exposéautor konnte K. H. Scheer seine Figuren in eine packende Situation nach der anderen führen. Vor allem Tekener agiert in den Romanen recht hart, nicht als zurückhaltender Diplomat, sondern als gelegentlich zu heftigen Mitteln greifender Agent. (Der Roman spielt im Jahr 2406, kurz nach dem großen Krieg der Menschen gegen die Meister der Insel also; da sind die Agenten der USO alles andere als zimperlich ...)

Ein Höhepunkt der frühen ATLAN-Serie sind die Romane, in denen sich Ronald Tekener einen Zellaktivator aneignet. Der USO-Spezialist wartet in diesen Romanen nicht darauf, dass er von Perry Rhodan – wie die anderen – den Aktivator als Geschenk erhält, sondern er kämpft um das lebensverlängernde Gerät und gibt es hinterher nicht wieder aus der Hand. Zähneknirschend muss Atlan akzeptieren, dass der Agent ihn übertölpelt.

Spätestens damit war Tekener als durchaus sturer Kopf in der Serie etabliert. Nachdem ich diese Romane gelesen hatte, fand ich die Figur wesentlich interessanter. Es dauerte einige Zeit, bis ich erkannte, in welchen Taschenbüchern Tekener auftrat und in welcher Weise ihn H. G. Francis geprägt hatte.

Vor allem einen Band fand ich besonders eindrucksvoll: »Der Galaktische Spieler«, der im August 1979 mit der Bandnummer 195 erstmals veröffentlicht wurde. Weil ich nicht genügend Geld hatte, kaufte ich mir damals nicht alle Taschenbücher meiner Lieblingsserie – aber den musste ich haben. H. G. Francis machte den »Smiler« für mich zu einer Lieblingsfigur.

Die Geschichte des jungen USO-Spezialisten Ronald Tekener, der im 24. Jahrhundert christlicher Zeitrechnungen gegen den terranischen Konzerneigner Gordon Grosvenor vorgeht, fand ich abwechslungsreich und spannend. Der Autor spielt mit außerirdischen Welten, mit exotischen Wesen und geheimnisvollen Gegnern – das ist abwechslungsreich und mitreißend. Für meinen Geschmack konnte sich das damals mit jeder anderen Science Fiction außerhalb der PERRY RHODAN-Serie messen.

Erst später las ich »Die Einmann-Operation«; in diesem Band erfährt man als Leser, woher Tekener die legendären Narben im Gesicht hat. Der Planetenroman mit der Bandnummer 185 kam 1978 in den Handel – zu der Zeit wusste ich zwar bereits, dass es PERRY RHODAN-Taschenbücher gab, war aber noch damit beschäftigt, die Heftromane der unterschiedlichen Auflagen zu lesen.

In »Die Einmann-Operation« schickt der Autor seinen Helden in eine Hölle. Es geht nach Lashat, auf die Seuchenwelt, und dort erlangt Tekener die Narben, die sein Gesicht innerhalb der Serienhandlung zu einer Legende machten. Auch dabei handelt es sich um ein klassisches Planeten-Abenteuer, wie es von vielen PERRY RHODAN-Lesern gemocht wird. Für meinen Geschmack wandelte H. G. Francis bei diesem Roman auf den Spuren von Hans Kneifel – der Kollege aus München war bisher der Spezialist für exotische Welten, und mit den ersten Tekener-Taschenbüchern erwuchs ihm aus Hamburg in H. G. Francis ein echter »Konkurrent«.

Dass Ronald Tekener aus der Handlung der laufenden PERRY RHODAN-Serie verschwunden ist, war für viele Leser ein Schock. Als alter Fan des »Smilers« kann ich das in gewisser Weise nachvollziehen.

Gleichzeitig aber war’s für mich eine Gelegenheit, in den »alten Romanen« früherer Jahre und Jahrzehnte zu blättern – vielleicht ist das die Idee für den einen oder anderen Stammleser, der um Tekener immer noch trauert?

06 Juni 2016

Pferde und SF

In diesen Tagen feiert die Zeitschrift »Wendy« ihren dreißigsten Geburtstag. Das hat mit der PERRY RHODAN-Serie auf den ersten Blick nichts zu tun: In unserem Verlag erscheint die Pferdezeitschrift »Lissy«, und »Wendy« ist die Konkurrenz aus dem Hause Egmont Ehapa. Und doch gibt es eine eindeutige Verbindung.

Die Verbindung heißt H. G. Francis. Jahrelang arbeitete unser Autor nicht nur an Science-Fiction-Themen, sondern auch an Tiergeschichten, Reiseromanen und Dokumentationen. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit waren Reportagen für das Pferdemagazin »Wendy«.

Besuchte H. G. Francis den Verlag, beispielsweise zu einer Autorenkonferenz, nutzte er stets die Chance, den einen oder anderen Reiterhof im Großraum Karlsruhe zu besuchen. Er sprach mit den Reiterinnen, er fotografierte Pferde, und er sprach mit den Besitzern.

Für mich ist die »Wendy« immer mit H. G. Francis verbunden. Und wenn das Heft in diesen Tagen sein Jubiläum feiert, denke ich oft an unseren ehemaligen Kollegen, den ich für sein Engagement und seine überschäumende Phantasie stets geschätzt habe ...

05 Juni 2016

Kartografen der Unendlichkeit

Eine erfolgreiche Zusammenarbeit, die wir im vergangenen Jahr begonnen hatten, erlebte dieser Tage einen weiteren Höhepunkt: Die Kollegen bei CrossCult veröffentlichten die ersten drei Hefte des PERRY RHODAN-Comics als schönen Sammelband im edlen Hardcover-Format. Ich erhielt mein Exemplar am Freitag und las es heute noch einmal komplett durch.

Nicht nur die Story von Kai Hirdt und die Zeichnungen von Marco Castiello faszinierten mich, auch die ganzseitigen Grafiken diverser Comic-Künstler gefielen mir sehr gut. Die Welt von PERRY RHODAN wird durch diese Bilder auf wunderbare Weise grafisch ergänzt – das finde ich klasse. Nicht nur der PERRY RHODAN-Fan in mir wird auf diese Weise »bedient«; auch der Comic-Freund in mir kommt komplett auf seine Kosten.

04 Juni 2016

An Rainer Castor denken

Am heutigen Samstag muss ich immer wieder an Rainer Castor denken. Der Autor wäre heute 55 Jahre alt geworden; er war am 4. Juni 1961 in Andernach geboren worden. Dort trugen wir ihn im September vergangenen Jahres zu Grabe, was ich bis heute noch nicht richtig verarbeitet habe.

Rainer Castor war mehr als »nur« ein Autor, er war auch weitaus mehr als »nur« die Person, die für die Autoren die Daten recherchierte. In vielerlei Hinsicht sorgte er seit den 90er-Jahren im Hintergrund dafür, dass PERRY RHODAN in der Spur blieb – da blieben manche Konflikte nicht aus, aber wir alle wussten, was wir an ihm hatten.

Wenn ich heute an ihn denke, erfasst mich eine gewisse Wehmut. Wie viele Ziele hatte er noch gehabt, wie viele Ideen hatten in seinem Geist geschlummert! Es ist sehr traurig.

03 Juni 2016

Nome Tschato im Doppelpack

In der Erinnerung blieb William Voltz vor allem als der Exposéautor, der das PERRY RHODAN-Universum zu kosmischen Höhenflügen brachte. Unter seiner Ägide wurden Superintelligenzen entwickelt, entstanden Zusammenhänge um Kosmokraten und Chaotarchen. Und denkt man an ihn als Autor zurück, bleibt vor allem Alaska Saedelaere in Erinnerung – die Figur des Transmittergeschädigten mit der Gesichtsmaske faszinierte zahlreiche Leser.

Ein wenig in Vergessenheit geriet, wie gut Voltz auch dann war, wenn er klassische Weltraum-Abenteuer schilderte. Deshalb freute es mich sehr, als ich heute das aktuelle PERRY RHODAN-Taschenbuch aus der Postkiste fischte. Im Rahmen der Planetenromane erschien der Doppelband 55/56, und darin geht es vor allem um Nome Tschato und seine Abenteuer.

Das ist Science Fiction, wie man sie in den 60er-Jahren erfand und wie man sie immer wieder neu entdeckt: Raumfahrer, Raumschiffe, fremde Intelligenzen, Abenteuer in den Tiefen des Alls. Ich find's klasse, dass wir die zwei Romane »Ins Weltall entführt« und »Tunnel in die Unendlichkeit« dank der Zusammenarbeit mit dem Zaubermond-Verlag jetzt neu herausbringen konnten.

02 Juni 2016

Die Betschiden in Frankreich

Keine Ahnung, wie die Geschichten um die Betschiden auf die PERRY RHODAN-Leser von heute wirken. Als die entsprechenden Romane in den Jahren 1980 und 1981 als Heftromane erschienen, hatte ich damit meine Probleme – wobei ich im Nachhinein feststellen muss, dass sie als Planeten- und Weltraum-Abenteuer sehr wohl ihren Reiz haben.

Warum ich mir darüber heute meine Gedanken mache? Weil unsere französischen Leser sich mit genau diesen Theman beschäftigen. Das aktuelle Taschenbuch mit der Bandnummer 335 und dem Titel »Le Vaisseau des Ancetres« enthält einen wesentlichen Teil aus dem Silberband 120 – vor allem die Teile, in denen die Geschichten um die Betschiden enthalten sind.

Wie immer übernehmen unsere Partner auf der anderen Rheinseite nicht die klassischen Johnny-Bruck-Titelbilder. Ihre Serie hat einen eigenen Charakter: mit eigenständigem Schriftzug und ebenso eigenständigen Motiven. Das wird sicher nicht jedem gefallen – gibt der Serie aber ihren unverwechselbaren Charakter. Ob mit oder ohne Betschiden-Abenteuer ...

01 Juni 2016

Missetäter der übelsten Sorte

Ein Meisterdetektiv an Bord der STELLARIS – der ominöse Cheelur Oripot bringt das Leben in dem Raumschiff ganz schön durcheinander, er verwirrt vor allem ein Besatzungsmitglied. Das ist der Ausgangspunkt der Kurzgeschichte »Ein Missetäter der übelsten Sorte«, die von Miriam Pharo verfasst worden ist. Mittlerweile habe ich sie mir auch als Hörbuch zu Gemüte geführt.

Tom Jacobs liest die Kurzgeschichte, die in dieser Version 33 Minuten lang ist. Die gelungenen Beschreibungen des Alltagslebens im Perryversum, die von der Autorin schön zelebriert werden, bringt der Sprecher gut rüber. Man erfährt einiges über Essen, Kleidung oder diverse Stile. Und ein vogelartiger Detektiv, der von seinem Kämpfen mit seinem Gegenspieler berichtet – das hat schon etwas! So liebe ich die STELLARIS besonders!