23 März 2016

Die Jenzeitigen Lande

Mit seinem Titelbild für »Die Jenzeitigen Lande« ist Arndt Drechsler ein eindrucksvolles Motiv gelungen – das finde zumindest ich. Mir ist klar, dass das Bild durchaus ungewöhnlich ist und dass es Menschen geben wird, die damit wenig anfangen können – aber ich finde, dass eine Science-Fiction-Serie auch mal einige neue Wege gehen kann. Zudem passt das Cover gut zum Inhalt ...

Der hat es eh an sich: Wim Vandemaan und Christian Montillon haben den Roman mit der Bandnummer 2850 gemeinsam geschrieben. Die beiden Autoren schicken unsere »Helden« in ein Abenteuer, wie man es in der PERRY RHODAN-Serie definitiv noch nie lesen konnte.

Als ich das Manuskript in der ersten Fassung las, war ich von den kosmischen Entwicklungen beeindruckt: Auch wenn ich wusste, in welche Richtung sich der Roman entwickeln würde, war es doch ein riesiger Unterschied zwischen den ersten Entwürfen vor drei Jahren, dem Exposé und dem fertigen Roman.

Dass wir ganz nebenbei erfahren, dass am Ende aller Zeiten immer noch gesungen wird und dass es eine Post gibt, sie sogar funktioniert, fand ich in gewisser Weise ironisch. Und mehr verrate ich jetzt nicht – bis zum ersten April müssen sich die Leser eben gedulden ...

22 März 2016

ATLAN 500 im Plan

In einem Schreiben an die Vertriebsleitung in Rastatt legte Kurt Bernhardt von der »Redaktion München« am 7. November 1980 seine Vorschläge für den ATLAN-Band 500 dar. Dabei formulierte er sehr vorsichtig und bat in seinem Schreiben eingangs darum, »die Vorschläge und Anweisungen an die betreffende Herstellungsabteilung weiterzuleiten«.

Er informierte die Vertriebsleitung darüber, das er bei Johnny Bruck ein umlaufendes Titelbild in Auftrag gegeben hatte, das auch als Poster beigelegt werden sollte. »Der Titelkopf soll m.E. bleiben wir bisher«, formulierte Bernhard.

Wichtig sei aber, dass der Streifen »König von Atlantis« durch den neuen Streifen »Die Abenteuer der SOL« ersetzt werden müsse. »Wobei das Wort SOL in Versalien geschrieben werden muß«, fügte der Chefredakteur hinzu. Als Untertitel sollte »Der neue große SF-Zyklus« auf der Titelseite stehen.

Darüber hinaus informierte er darüber, dass es sechs Leserkontaktseiten, »1 vollständiges Titelverzeichnis aller bisher erschienenen Atlan-Romane« sowie vier Innenillustrationen geben sollte. Der Roman selbst habe »keinen größeren Umfang«.

Am Ende des detaillierten Schreibens kam noch: »Ich verlasse ich darauf, daß Sie die einzelnen Punkte der Herstellung entsprechend vorlegen.« So einfach schien die Zusammenarbeit im Erich Pabel Verlag damals nicht zu funktionieren ...

21 März 2016

Im Meer der Sterne

Meine heimische Bibliothek bekommt heute schon wieder Zuwachs: Als ich nach der Buchmesse mein Büro wieder betrat, erfreute mich das Belegexemplar des Buches »Im Meer der Sterne«. Das ist der siebte Band der Platin Edition, in der jeweils vier Romane von PERRY RHODAN NEO zusammengefasst werden – richtig schöne Bücher, die durch das Format noch beeindruckender und schöner wirken.

Da ich an der Entstehung der Romane beteiligt war, freut mich das doppelt. Unsere »Neuversion« der klassischen PERRY RHODAN-Serie erreicht mit diesem Band nämlich bereits eine neue Handlungsstaffel – es kommt ein packendes Weltraum-Abenteuer, in dem neben den Menschen auch noch die echsenartigen Topsider und die völlig fremdartigen Naats mitmischen. Schön!

20 März 2016

Messebilanz 2016

Wenn ich am Montag im Verlag bin, wird die übliche Frage lauten, ob die Messe denn erfolgreich gewesen sei. Wie immer werde ich sagen, dass man das nicht konkret beantworten könnte. Erfolge ließen sich häufig erst Monate oder Jahre feststellen.

In den letzten Stunden am Sonntag, 20. März 2016, würde ich aber sehr wohl sagen, dass die Messe ein Erfolg war. Nicht unbedingt wegen der wichtigen Verlagsgespräche, sondern eher wegen der vielen Kontakte zu Lesern, potenziellen Lesern, Journalisten und Kollegen aus anderen Verlagen. Für die PERRY RHODAN-Serie war die Messe auf jeden Fall eine starke Gelegenheit, sich zu präsentieren und auf sich aufmerksam zu machen.

Ach ja: Spaß gemacht hat es auch!

Zum Samstagabend in Leipzig

Eine Buchmesse läuft nicht nur tagsüber ab, nicht nur am Messestand und in den Gängen zwischen den Hallen. Es gehört eigentlich zur guten Tradition in Leipzig, dass die PERRY RHODAN-Mitwirkenden abends in der Innenstadt unterwegs sind, wo sie essen und trinken und spät nachts ins Hotel zurück kommen. 2016 ist einiges anders.

Auch am Samstag abend saßen wir nämlich im Hotel und trieben uns nicht auf der Straße herum. Wir aßen gemütlich, tranken das eine oder andere Bier und sprachen über aktuelle Romane und Projekte. Wir – das heißt in diesem Fall der Autor Marc A. Herren, der Marketingmann Klaus Bollhöfener und ich. Kai Hirdt war zuerst noch mit den Kollegen von Cross Cult in der Innenstadt, stieß dann aber später zu uns.

Es war eine kommunikative Runde, bei der viel gelacht wurde. Die eine oder andere Idee, die wir bei der Gelegenheit austauschten, werden wir hoffentlich auch verwirklich; bei der einen oder anderen Idee wird es sicher nicht so klappen, wie sich das unsereins nach dem dritten Bier ausgedacht hat ...

19 März 2016

Leipzig 2016, Tag zwei

Den ersten Messetag absolvierte ich am gestrigen Freitag, 18. März 2016, recht erfolgreich am schönen PERRY RHODAN-Messestand. Auch wenn ich mich auf eine gemütliche Messe eingestellt hatte, gab es doch genügend Termine. Unter anderem sprach ich lang mit den Kollegen von Edel, die derzeit ja viele Aktivitäten rings um die Marke PERRY RHODAN entfalten – das finde ich super.

Wichtig sind bei einer solchen Messe auch die Gespräche mit den Autoren, die eh am Stand sind. Erstaunlicherweise gibt es dafür dann immer wieder Zeitfenster. So war mein Abendessen mit Kai Hirdt und Marc A. Herren sowie Klaus Bollhöfener vom Marketing vor allem davon geprägt, dass wir über Romanfiguren, Romananfänge, Konzeptionen und dergleichen sprachen. Das fand ich spannend, und ich muss mir das über die Messe lange genug merken – einige der Anregungen versuche ich nämlich tatsächlich in die Tat umzusetzen ...

18 März 2016

Sechs Stunden vor Leipzig

Nachdem ich im Jahr 2015 nicht zur Buchmesse in Leipzig hatte fahren können, weil mich eine fiebrige Erkältung erwischt hatte, freue ich mich um so mehr, im März 2016 mal wieder in die Messestadt reisen zu können. Mein Antritt am Stand wird irgendwann am frühen Nachmittag des Freitag, 18. März 2016, sein. Der Unterschied zu früher ist, dass ich schon sehr genau weiß, wie unser Stand aussieht: Die ersten Bilder wurden ins Netz gepostet, auf unserer Facebook-Seite kann man sie bewundern.

Das ist tatsächlich einer der vielen Unterschiede zu den früheren Messen. Während man noch in den frühen Nuller-Jahren entweder auf der Messe war oder daheim und man eben hinterher die entsprechenden Berichte lesen können, geschieht heute fast alles in Echtzeit. Über Twitter und Facebook bekomme ich mit, welche Personen schon auf der Messe sind oder noch anreisen, welche Empfindungen sie haben, welche Kleidung sie tragen und was sie sich erwarten. Schlecht finde ich das nicht, aber es nimmt eben einen Teil der Überraschung ...

17 März 2016

Der Smiler und der Hund

Irgendwie war es mir schon im voraus klar: Das Titelbild von »Der Smiler und der Hund« wird nicht alle Leser gleichermaßen erfreuen. Und zwar nicht nur deshalb, weil sie auf dem Titelbild verzweifelt nach einem Hund suchen werden – okasy, der blöde Witz musste sein ... –, sondern weil ein halbnackter Mann zu sehen ist.

Aber das Motiv passt eins zu eins zu dem Roman, der von Gerry Haynaly stammt, der am Freitag dieser Woche offiziell in den Handel kommt und die Nummer fünf unserer Serie PERRY RHODAN-Arkon ist. Der Autor lässt es ordentlich krachen in diesem Roman, er setzt streckenweise auf geballte Action. Wer sich klarmacht, welche Hauptfiguren der Roman hat – und das ist den erfahrenen Lesern bei dem Titel ja eh schon bewusst –, kann auch einiges an knalliger Handlung erwrten.

Selbstverständlich gibt es Diskussionen wegen allerlei Aspekte, das finde ich immer gut. Gefällt die Action, sind die Figuren richtig charakterisiert? Und ist ein älterer Mann mit nacktem Oberkörper nun »cool« oder eher abschreckend?

16 März 2016

Das Chronoduplikat

Auch wenn es keinen Wechsel zu einem neuen Zyklus mit Band 2850 gibt, ist ein PERRY RHODAN-Roman mit den Endziffern »49« in gewisser Weise immer ein Abschluss. Solche Traditionen pflegen wir heute sehr gern weiter. Das gilt dann auch für Uwe Antons Roman »Das Chronoduplikat«, der gewissermaßen zu Ostern 2016 erscheinen wird.

Der Autor schließt mit seinem Roman einen Abschnitt der Serie ab; danach können wir zu einem anderen Abschnitt der Handlung übergehen. Er baute literarische Zitate wie »Das Wort für Welt war Wald« ein, brachte mit der »Targia« eine interessante Frauenfigur in die Handlung und sorgte so dafür, dass ich mich bei der Lektüre des Manuskriptes sehr gut unterhielt.

Ich denke, dass sollte bei den Lesern ebenfalls funktionieren ... Mit seinem Titelbild hat Arndt Drechsler sowieso einen starken Vorab-Eindruck dafür erstellt.

15 März 2016

Jour Fixe und Handybilder

Bei einer der routinemäßigen Besprechungen zwischen der Verlagsleitung und der Redaktion ging es am 9. Februar 2005 unter anderem um Hörbücher und Handybilder. Selbstverständlich schaute man sich die Auflagenzahlen an, diskutierte über die dritte und die fünfte Auflage und betrachtete die ATLAN-Serie. Dass die Serie »Special Forces One« eines Mitbewerbers sehr niedrige Auflagen erzielte, konnte in diesem Zusammenhang nicht unbedingt begeistern.

Spannender waren die neuen Medien. Innerhalb der Bauer Media Group, zu der unser Verlag zählte, gab es eine Tochterfirma, die sich darauf spezialisiert hatte, Angebote für Handys zu entwickeln. Das war immer noch ein relativ neuer Markt. Unter anderem wurde jetzt darüber diskutiert, ob es möglich wäre, PERRY RHODAN-Motive für Handys zur Verfügung zu stellen: als kostenpflichtige Hintergrundbilder beispielsweise ...

Weitere Themen waren der anstehende Science Fiction WorldCon in Glasgow, eine mögliche Zusammenarbeit mit der Stiftung Lesen und Kooperationen mit Computerzeitschriften. Darüber hinaus wurden eifrig Tratsch und Klatsch aus dem Konzern besprochen – wie das bei solchen Gesprächen nie ausbleibt.

14 März 2016

Einstiegshilfe, die erste

Als wir Ende des Jahres 1995 mitten in der Planung für den anstehenden »Thoregon«-Zyklus standen, war mir irgendwie schon klar, dass die Komplexität des PERRY RHODAN-Universums manche Leser überfordern könnte. Also entstand die Idee einer ersten »Einstiegshilfe«, und sie erschien im Februar 1996 unter dem schönen Titel »Die BASIS«; wir produzierten sie sehr preiswert und ohne unnötigen Farb-Schnickschnack.

Für die Texte war Rüdiger Schäfer verantwortlich, der die einzelnen Zyklen der Serie sehr gut zusammenfasste. Die Gestaltung übernahmen Sabine Bretzinger – heute Sabine Kropp – sowie die Grafikerin Kathrin Junker, und am Ende hatten wir ein 52 Seiten umfassendes Heft im A5-Format, auf das wir alle sehr stolz waren.

Bis heute mag ich das kleine Heft, das zum Ausgangspunkt für zahlreiche weitere Marketing-Broschüren waren. Es machte damals auch der Verlagsleitung klar, dass man – wenn man PERRY RHODAN stärker an die Öffentlichkeit bringen wollte – unbedingt mehr Marketing für die Serie benötigte ...

13 März 2016

Fragen zum alten Film

Seit »SOS aus dem Weltall« im Jahr 1967 veröffentlicht wurde, ranken sich zahlreiche Legenden um diesen ersten PERRY RHODAN-Film. Da ich immer wieder gefragt werde, ob wir den Film nicht in einer kleinen Auflage neu auflegen wollten, möchte ich dazu einmal Stellung beziehen.

Der Film wurde nicht von der Redaktion oder dem Verlag hergestellt, sondern von eine Konsortium von Produzenten. Wir haben weder mit dem Inhalt noch der Vermarktung etwas zu tun; uns gehört die Marke PERRY RHODAN, aber nicht der Film. Die Rechtslage ist tatsächlich ziemlich kompliziert, und ich wüsste nicht, wer derzeit offiziell im Besitz der Rechte ist.

Aber es ist nicht meine aktuelle »Baustelle«. Der Film erschien 1967, er wurde immer wieder öffentlich gezeigt und lief vor einigen Jahren sogar im Fernsehen – im Rahmen der Reihe »die schlechtesten Filme aller Zeiten«. Ich denke, ich sollte mich als Redakteur der PERRY RHODAN-Serie um ebendiese kümmern und nicht um einen uralten Film, den ich – gelinde gesagt – für sehr verunglückt halte ...

12 März 2016

Im Zeitraffer 24 geblättert

Ich bin ein großer Fan der »PERRY RHODAN-Zeitraffer«, die seit vielen Jahren und Jahrzehnten vom SFC Universum veröffentlicht werden.  Es sind hervorragende Nachschlagewerke für jeden, der sich intensiver mit der PERRY RHODAN-Serie beschäftigt – ob er oder sie dies nun als Fan, als Autor oder als Redakteur tut, ist dabei egal. Michael Thiesens »Zeitraffer«-Bände haben sich im Verlauf der Jahre stark verändert, an der grundsätzlichen Qualität hat sich aber nichts getan.

In den vergangenen Tagen kam ich mal wieder dazu, in der Ausgabe 24 zu blättern. Dieser Band beschäftigt sich mit dem Zyklus »Das Atopische Triunal«, also den PERRY RHODAN-Romanen 2700 bis 2799. Zu jedem Roman gibt es eine informative Inhaltsangabe, ergänzt durch umfangreiche Fußnoten, die eine weiterführende Lektüre erleichtern.

Ergänzt wird diese Inhaltsangaben-Reihe durch aktuelle »Sternenkarten«, die einem helfen können, die kosmischen Objekte der Serie besser einzuordnen. Mit 400 Seiten ist der »Zeitraffer« eigentlich kein Fanzine mehr, sondern ein dickes Buch, das als Paperback gebunden worden ist – im Bücherregal sieht es übrigens auch gut aus.

11 März 2016

Kartografen zum dritten

Es hat eindeutige Vorteile, in der PERRY RHODAN-Redaktion zu arbeiten: Man bekommt Dinge zu Gesicht, bevor sie offiziell in den Handel geraten. In diesem Fall war es heute der dritte Band der aktuellen PERRY RHODAN-Comics; Klaus Bollhöfener und ich erhielten die Seiten von unseren Partnern, dem CrossCult-Verlag, und vertieften uns darin.

Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass Kai Hirdt als Autor und der italienische Künstler Marco Castiello einen starken Comic geschaffen haben, der PERRY RHODAN mal wieder eine neue Dimension verleiht. Mit den »Kartografen der Unendlichkeit« haben die beiden einen schönen Dreiteiler geschaffen, der sowohl die Comic-Fans als auch die PERRY RHODAN-Leser begeistern sollte.

Mir hat heute die Lektüre der Seiten sehr viel Spaß bereitet. Ich fand die Story witzig, die Bilder sind dynamisch, die Dialoge gefallen mir. Wenn dann in diesem Monat noch das fertig gedruckte Heft erscheinen wird, überträgt sich die Freude dann sicher auch auf die Leser.

10 März 2016

Autorenbesuch und Erinnerungen

»Weißt du eigentlich, dass ich vor genau 34 Jahren zum ersten Mal mit dem Zug zu dir gefahren bin?« Diese Frage stellte mir Hermann Ritter, als ich ihn am Bahnhof in Rastatt abholte. In der Tat lernten wir uns vor 34 Jahren persönlich kennen, nachdem wir zuvor einige Briefe gewechselt hatten.

Aber am heutigen Tag besuchte mich der PERRY RHODAN NEO-Autor und Betreuer der PERRY RHODAN-Clubnachrichten in meinem Büro und nicht in einem Jugendzentrum im Schwarzwald, und wir sprachen vor allem über die Arbeit. Okay, nicht nur – natürlich tauschten wir Erinnerungen aus, lachten gemeinsam über diverse Auftritte, die wir schon bei Cons absolviert hatten ... Aber es ging in der Tat um die Zusammenarbeit.

Derzeit schafft es Hermann Ritter nicht, weitere Romane für uns zu schreiben; deshalb konnte er leider an den aktuellen Staffeln von PERRY RHODAN NEO oder PERRY RHODAN-Arkon nicht mitwirken. Die Arbeit kostet ihn viel Zeit, da bleibt wenig Luft für Romane. Aber die eine oder andere Idee, die wir gemeinsam ausbrüteten, könnte in Zukunft mit PERRY RHODAN zu tun haben – ich nehme an, dass wir uns nicht zum letzten Mal gegenseitig besucht haben ...

09 März 2016

Das Gespenst von Peschnath

Eine der vielen attraktiven Frauen, mit denen Atlan, der Arkonide, im Verlauf seiner Jahrzehntausende eine Beziehung hatte – wenngleich in diesem Fall nur sehr kurz –, ist die Lemurerin Ermigoa. Als junger Leser faszinierte mich die Begegnung des Arkoniden mit der 25.000 Jahre alten Frau sehr; dieser Tage hörte ich die entsprechende Episode der PERRY RHODAN-Serie im Hörbuch. Und weil mich interessierte, wie die Figur eigentlich eingeführt worden war, schaute ich mir mal das Exposé an.

In dem von K.H. Scheer verfassten Exposé wird die Lemurerin als »Gespenst von Peschnath« bezeichnet: »eine bildschöne, dunkelhaarige, junge Frau von ca. 28 Jahren Terrazeit«. Sie sei »hochgewachsen, katzenhaft in ihren Bewegungen, dunkle Augen; voller, sinnlicher Mund« – wie man sich damals wohl eine tolle Frau vorstellte.

Immerhin: »Überaus intelligent« soll sie sein. Allerdings auch: »Ermigoa ist mit der Zeit wahnsinnig geworden.«

Der Autor H.G. Ewers hatte für dieses Exposé viel Freiheit erhalten: »Ermigoa kann in diesem Rahmen frei geschildert werden«, formulierte K.H. Scheer. »Sie stirbt am Ende des Romans Nr. 693 und verschwindet für immer aus der PR-Handlung.« Der Roman »Das Mädchen von Lemuria« kam im September 1974 in die Zeitschriftenläden – und damals dachte niemand daran, dass Autoren wie Peter Terrid und auch Rainer Castor den Ermigoa-Mythos später noch einmal aufgreifen würden ...

08 März 2016

Monde des Schreckens

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Im August und September 1999 telefonierte ich nicht nur einmal mit Rainer Castor. Wir beide beschäftigten uns intensiv mit einem Buch, von dem ich erwartete, dass es die PERRY RHODAN-Historie buchstäblich auf eine neue Basis stellen würde. Rainer Castor steckte in den letzten Arbeitsschritten an einem Roman, dem er den Arbeitstitel »Monde des Schreckens« gegeben hatte; dieser sollte als fünfzehntes Buch der ATLAN-Buchreihe erscheinen.

Weil es terminlich ziemlich eng wurde, hatte ich von Anfang an mit Rainer verabredet, dass er in diesem Buch auch »alte« Ideen verarbeiten konnte. So tauchten in diesem Roman mehrere Kapitel auf, die einem eigenständigen Roman-Universum des Autors entsprangen. Sogar einige Völker baute er ein, die er sich ausgedacht hatte, die er aber gut ins Perryversum integrieren wollte.

Rainer stellte mir viele seiner Überlegungen am Telefon vor, und er schickte mir handschriftliche Skizzen; ich war immer wieder beeindruckt von der Fülle seiner Ideen. Am meisten gefiel mir dabei, dass er es schaffte, diese vielen Ideen so in den Serienkontext einzubinden, dass es sogar mir manchmal schwerfiel zu erkennen, was nun von ihm stammte oder was von den »Altmeistern« wie Karl-Herbert Scheer und Hans Kneifel entwickelt worden war.

Ich erhielt das Manuskript bereits im August. Es wurde von Hartmut Kasper redigiert – von dem damals noch keiner ahnen konnte, dass er bald unter seinem Pseudonym Wim Vandemaan für die PERRY RHODAN-Serie schreiben würde –, während ich es parallel las. Mir war klar, dass Rainer Castor mit dem zweiten Band seiner Arkon-Trilogie noch einmal in die Vollen greifen würde. Dennoch war ich von der Fülle der Details überrascht, die er vor mir ausbreitete und die bald auch die Leser zu Gesicht bekommen würden.

Was der Autor sich selbst mit seiner Arkon-Trilogie innerhalb der ATLAN-Reihe auferlegt hatte, wusste nur er selbst. Ich konnte es mir nach den Telefonaten und nach der Lektüre des Manuskripts höchstens ein bisschen vorstellen.

Selbstverständlich sollte der ATLAN-Band mit der Nummer 15 eine konsequente Fortführung des 14. ATLAN-Buches sein – mit »Imperator von Arkon« hatte Rainer Castor diese Trilogie begonnen. Der Autor zeigte Atlan in seiner Funktion als Imperator des großen Arkon-Imperium, der nach gut zehntausend Jahren auf der Erde endlich wieder in seiner »alten Heimat« angelangt und dort damit beschäftigt ist, sich seiner zahllosen inneren und äußeren Feinde zu erwehren.

Die innenpolitischen Gegner musste Rainer Castor nicht erfinden, die konnte er aus den bereits bestehenden PERRY RHODAN-Romanen nehmen. Die äußere Bedrohung mit den sogenannten Tekteronii war aber neu – dieses Volk macht in dem Roman erstmals »so richtig« mobil und will das Imperium massiv angreifen. Dass hinter all diesen Aktivitäten zahlreiche Geheimnisse stecken, die über eine Million Jahre in die Vergangenheit reichen, das kann Atlan nicht wissen.

Das war übrigens der Punkt an der Arkon-Trilogie, der mich begeisterte, wenngleich ich fand, dass Rainer hier ein wenig zu kompliziert schrieb. Der Autor erarbeitete Hintergründe, die vor allem jene Leser erfreuen würden, die PERRY RHODAN sehr gut kannten. So schrieb er zahlreiche Hinweise in den Roman hinein, die dem Helden selbst noch nichts sagen würden, dem interessierten Leser aber sehr wohl. Geheimnisse etwa des Schwarms oder des Kosmischen Schachspieles verwob Rainer Castor ebenso in die Handlung der Trilogie wie Hinweise auf die Horden von Garbesch und die Mächtigen.

Rainer Castor entfaltete somit eine – für mich auf jeden Fall – faszinierende Handlung, die vordergründig einige wenige Monate Handlungszeit umspannte, die aber in Wirklichkeit eine Million Jahre des PERRY RHODAN-Kosmos verband. Ich mochte die kosmische Ebene der Serie schon immer, und ich hatte stets eine Freude an der »Kosmo-Historie« – hier kam nicht nur ich auf meine Kosten, das würde auch viele Fans begeistern.

Völker wie die echsenhaften Dron wurden von Rainer Castor deutlicher beschrieben, die Mispaner und die Andooz wurden klarer definiert, und mit den Gijathrakos griff er die Historie des alten Arkon-Imperiums auf. Dazu kam das höfische Gepränge am Hof des Imperatoren, was ich mir vorher so nicht hatte vorstellen können ...

Ich las »Monde des Schreckens« mit wachsender Faszination. Mir war klar, dass nicht jeder Leser dasselbe empfinden würde – das war für manche sicher »harter Tobak«. Als Lektor griff Hartmut Kasper an einigen Stellen stärker als üblich in das Manuskript ein; mit mancher Streichung einer besonders komplizierten Stelle war der Autor nicht einverstanden. Auch hier hatten wir die eine oder andere Diskussion am Telefon zu bewältigen. Aber ich war sicher, dass dieser »letzte Schliff« durch den Lektor dem Manuskript gut tat.

Danach konnte es in die Setzerei gehen, wir hielten die Termine für die Erst- und die Zweitkorrektur ein, und dann gingen wir daran, uns auf die Frankfurter Buchmesse vorzubereiten. Vielleicht würden wir es schaffen, den zweiten Band der Arkon-Trilogie bis zu dieser Veranstaltung vorzulegen?

Mir stand allerdings noch ein heikles Telefonat bevor. Der Autor, der sich bei »Monde des Schreckens« massiv in den Termindruck begeben hatte, musste bald den dritten Teil der Arkon-Trilogie liefern. Wieder wollten wir ein umfangreiches Manuskript von ihm haben, wieder würde es zu wenig Zeit für Rainers Qualitätsansprüche sein – aber ich war in diesem September 1999 sicher, dass wir den dritten Teil auch mit viel Optimismus angehen konnten ...

07 März 2016

Planet der Phantome

Das Titelbild zum PERRY RHODAN-Roman »Planet der Phantome«, der in dieser Woche erscheint, fand ich schon beim ersten Betrachten richtig stark. Das von Dirk Schulz gezauberte Motiv erinnerte mich spontan an die Comic-Serie »Spawn«, was ich absolut positiv meine – und es passt hervorragend zu dem von Michelle Stern verfassten Roman.

Den mochte ich auch inhaltlich sehr. Eine der Hauptfiguren ist Perry Rhodan, eine andere wichtige Figur ist Gucky – und wenn am Ende eine Künstliche Intelligenz gewissermaßen »Gute Nacht« wünscht, ist das richtig traurig. Ich mag solche Romane, die sich auf mehreren Ebenen abspielen und so auch lesen lassen!

06 März 2016

Abo- oder Vertriebsprobleme

In jüngster Zeit mehren sich Beispiele dafür, dass Abonnements nicht korrekt zugestellt werden oder unsere Romane im Handel nicht optimal platziert worden sind. In manchen Fällen haben Leser dann entsprechende Äußerungen bei Facebook eingestellt oder eine Leser-Mail geschrieben. Das Problem dabei ist, dass wir nicht unbedingt der richtige Ansprechpartner sind – das ist ja der Vertrieb. Weder die Autoren noch die Redaktion können an solchen Problemen etwas ändern.

Was wir aber machen können, ist einfach, die entsprechenden Hinweise an die richtigen Stellen weiterzuleiten. Deshalb auch mal an dieser Stelle meine Bitte: Wenn es solche Probleme gibt, schickt eine Mail an die Redaktion – bitte in einem höflichen Ton, weil wir sie ja weiterleiten wollen –, vielleicht auch mit einen Smartphone-Foto kombiniert, und wir leiten diese Mail an die entsprechende Person weiter. Nur dann kann unser Vertrieb sich der Sache annehmen.

(Meine Mail: klaus.frick-at-vpm.de – mal schauen, wieviel Spam eintreffen wird ...)

05 März 2016

PR-Kommentare und dergleichen

Die Frage nach dem PERRY RHODAN-Kommentar und seiner möglichen Zukunft wird gelegentlich gestellt. Ich stehe nach wie vor auf dem Standpunkt: So wie Rainer Castor diese Seite im jeweiligen PERRY RHODAN-Heft »gefüllt« und geprägt hat, wird das nie wieder jemand machen können.

Jeder andere Autor oder jede andere Autorin, der oder die das versuchen würde, müsste sich an der Akribie messen lassen, wie sie Rainer Castor an den Tag gelegt hat – und hätte damit einen sehr schweren Stand. Ich hatte ja selbst überlegt, in der Phase nach dem Tod des Autors für einige Folgen zu übernehmen, ließ es aber schnell sein.

Aus diesem Grund halte ich es für korrekter, diese Seite mit Werbung zu füllen, die mit unseren Romanen und Inhalten viel zu tun hat. Das spricht aber nicht dagegen, in absehbarer Zeit einen anderen Inhalt für diese Seite zu finden – hierfür gibt es allerdings noch kein Konzept.

Thema bei internen Gesprächen ist es immer wieder. Auch bei der Autorenkonferenz im Februar 2016 wurde darüber gesprochen, ob und wie wir die »Innenseiten« inhaltlich wie optisch anders gestalten können.

04 März 2016

Le Terranien – bien!

Endlich haben auch unsere französischen Leser den Jubiläumsband »Der Terraner« erreicht. Der Band mit der Nummer 332 erschien im Februar 2016, er trägt den Titel »Le Terranien« und zeigt eine modernere Version des klassischen Titelbildes aus dem Jahr 1980.

Jean-Michel Archaimbault und seine Mitstreiter haben damit einen wichtigen Punkt in der PERRY RHODAN-Historie erreicht. Dazu kann ich ihnen nur gratulieren – unsere französischen Partner leisten mit ihrer Ausgabe seit Jahren einen hervorragenden Job.

Mich würde übrigens interessieren, wie die »Graffiti« heute auf französische Leser wirken. 1980 fand ich diesen literarischen Einfall von William Voltz ganz großartig – heute könnten einige der Inhalte ein wenig altmodisch wirken. Andererseits existieren die grundsätzlichen menschlichen Probleme, die der Autor damals für das deutschsprachige Publikum entwickelte, heute ja auch für das französchsprachige Publikum ...

Leider ist mein Französisch nicht gut genug, als dass ich etwaige Fan-Diskussionen im Nachbarland nachvollziehen könnte. Man kann nicht alles haben.

03 März 2016

Kosmische Lindenstraße

Die Zeitschrift »Fritz« war im Oktober 1996 ein durchaus wichtiges Publikationsorgan mit zahlreichen Lokalausgaben. Die gedruckte Auflage betrug damals nach eigenen Angaben 163.000 Exemplare – viele Menschen lasen den »Fritz«.

In der Ausgabe vom Oktober 1996 ging es auf einer Magazinseite um die PERRY RHODAN-Serie. Unter dem Titel »Kosmische Lindenstraße« wurde das Jubiläum der Serie ausführlich gewürdigt. Bei allem augenzwinkernden Humor – die Aussagen waren positiv.

»Jeder findet in dieser multikulturellen Parallelwelt, die immer eine knappe Lichtsekunde von der politischen und soziologischen Entwicklung unserer Realität entfernt läuft, seine Sympathieträger«, formulierte Axel Wenzel, der Autor des Artikels. Und das ließe sich auch zwanzig Jahre danach über die Serie sagen ...

02 März 2016

Karawane nach Andromeda

Schon klar: Ich muss ja unsere Titelbilder gut finden, ich bin der PERRY RHODAN-Redakteur. Aber mit dem Titelbild von Band 2846 hat Dirk Schulz mal wieder einen echten Kracher geliefert. Das Fremdwesen, das auf dem grünlichen Cover von »Karawane nach Andromeda« zu sehen ist, finde ich einfach eindrucksvoll. Ein starker Blickfang nicht nur am Kiosk, sondern sicher auch in den Sozialen Netzwerken oder den E-Book-Shops.

Inhaltlich schließt der Roman übrigens eine kleine Handlungseinheit ab, und er endet auf jeden Fall mit einer fast schon romantischen Begegnung. Wie die Leser auf die entsprechende Entwicklung reagieren werden, kann ich noch gar nicht richtig abschätzen – aber ich werde es bald lesen. In Hubert Haensels Roman gibt's auf jeden Fall viel kosmische Tragik und zwischenmenschliche Entwicklungen ...

01 März 2016

Tempus Fugit ist da

Seit Montag liegt das Taschenbuch auf meinem Schreibtisch, das Belegexemplar des aktuellen Planetenromans ist da. Heute erst kam ich dazu, es aus der Plastikhülle zu ziehen und durchzublättern. Es ist der Doppelband 49/50, und er enthält zwei Romane von Uwe Anton. An beiden war ich auch ein wenig beteiligt.

»Der programmierte Attentäter« wurde von mir als Redakteur in den 90er-Jahren betreut. Mit Uwe Anton besprach ich damals das Exposé und den Roman; mir hat die Zusammenarbeit damals viel Spaß gemacht. Ich bin sicher, dass der Roman auch heute noch sehr gut zu lesen ist.

Und mit »Tempus Fugit« haben wir den ersten »neuen« Band in der Reihe der Planetenromane, seit diese vom Zaubermond Verlag veröffentlicht werden. In dieser Zusammenstellung waren die Kurzgeschichten noch nie zu lesen; sie spielen allesamt im Perryversum und decken dabei verschiedene Zeiten und Welten ab.

Damit erfüllen wir übrigens gleich zwei Wünsche von Lesern. Immer wieder wurde gefordert, »neue Stoffe« bei den Planetenromanen zu veröffentlichen. Ebenso fragten Leser häufig nach Kurzgeschichten aus dem PERRY RHODAN-Universum. Sage keiner, wir würden keine Leserwünsche erfüllen ...