09 November 2015

Wie Alexander Huiskes das Neoversum traf ...

Ein Logbuch der Redaktion

Am 9. November 2015 erscheint der sechste Band der Platin Edition, dabei handelt es sich bekanntlich um die Hardcover-Ausgabe der Serie PERRY RHODAN NEO. »Spur der Ewigkeit«, so der Titel des Buches, beschließt die dritte Staffel der Serie und erzählt die Geschichte von der Jagd nach der Unsterblichkeit zu Ende.

Platin Edition 6: »Spur der Ewigkeit«Als Autor zum ersten Mal dabei ist Alexander Huiskes. Sein Roman »Der Weltenspalter« kam erstmals am 6. Juli 2012 in den Handel; im umfangreichen Band der Platin Edition bildet er den Einstieg. Davor war Alexander Huiskes vor allem durch Beiträge für PERRY RHODAN-Action und PERRY RHODAN-Extra in Erscheinung getreten. Darüber hinaus redigierte er die laufende Erstauflage und arbeitete für das PERRY RHODAN-Rollenspiel.

Aus diesem Grund führte ich im Sommer 2012 ein Interview mit dem Autor und Lektor. Seine Arbeit an der neuen Serie umschrieb er so: »NEO zu schreiben ist, wie in einen Garten zurückzukehren, in dem man als Kind oft gespielt hat, der aber völlig überwuchert (oder Kahlschlag zum Opfer gefallen) ist. Und man versucht, eine idealisierte Erinnerung zu schaffen, in der man sich aber auch viele Jahre später zuhause fühlen kann. Das ist extrem spannend.«

Die Länge eines NEO-Romans unterscheidet sich von der eines gewöhnlichen Heftromans – die Autoren haben fast doppelt so viel zu schreiben. Alexander Huiskes fand das aber nicht negativ, ganz im Gegenteil: Weil man mehr Platz habe, könne man »daher ganz anders an Themen und Figuren herangehen«.

Wer viel Platz zur Verfügung hat, braucht als Autor verständlicherweise auch fast doppelt so viel Zeit. Alexander Huiskes bewältigte diese Tätigkeit neben seinem Hauptberuf und seinem Familienleben. Wie das geht, erläuterte er recht trocken: »Ich habe den Vorteil, schnell einzuschlafen und dann intensiv und tief durchzuschnarchen, allerdings nie richtig lange schlafen zu müssen.«

Wie viele andere Autoren auch, so bevorzugt er es, bei der Arbeit Musik zu hören: »Ich höre beim Schreiben bestimmter Szenen oft Musik, deren Stimmung mich trägt, bei anderen brauche ich eher absolute Stille.«

Das alle wirkte sich positiv auf den Roman aus, fand zumindest ich. Der Autor konnte Topsider, Arkoniden, Fantan und dazu noch zwei weitere außerirdische Völker einsetzen – das war ganz schön viel für einen Roman. Damit kam er allerdings gut zurecht, was Alexander Huiskes auf seine Vorarbeiten zurückführte.

»Ich recherchiere ... vorher ziemlich viel zu allen möglichen Aspekten der auftretenden Völker, um jedem gerecht zu werden (außerdem finde ich es spannend, ein möglichst konkretes Bild vor mir zu haben, ich skizziere auch immer alles und hefte die Bildchen dann an den Monitor).«

Wobei er mit einem Volk einige Schwierigkeiten hatte: »Am schwierigsten und leichtesten zugleich waren dabei die Fantan – sie luden mich anfangs geradezu zu komischen Elementen ein, sodass das Schreiben sehr schnell ging, aber beim zweiten Durchgang flog das Meiste wieder raus, weil ich schließlich keine Witzfiguren aus ihnen machen wollte. Außerdem ist das Geschehen sehr dramatisch für … äh … die Betroffenen.«

Interessanterweise hatte der Autor beim Schreiben seines ersten NEO-Romans keine »echte Hauptfigur«. Das lag daran, weil mit Crest, Tatjana Michalowna und Trker-Hon drei sehr unterschiedliche Charaktere in dem Roman auftauchten, die sonst nicht im Zentrum der Handlung standen – kein Perry Rhodan, kein Reginald Bull und auch sonst keiner der bekannten Mutanten. »Das Spannendste war allerdings, eine Handlung hinzubekommen, die von drei normalerweise nur als Sidekicks oder Mentoren eingesetzten Figuren lebt«, so Alexander Huiskes, »und diese als Helden zu etablieren.«

Der Arkonide faszinierte ihn: »Crest finde ich toll, weil ich seinerzeit bei seinem Tod mitgelitten habe – und weil wir seiner Krankheit bei NEO mehr Platz einräumen können als im klassischen Perryversum; nicht zuletzt dadurch wird sie auch nachvollziehbarer, sein Schicksal geht einem näher.«

Die russische Mutantin Tatjana Michalowna faszinierte ihn so sehr, dass er sogar darüber hinaus eine Erzählung über sie verfasste. Diese wird dem Band der Platin Edition als abgeschlossene Geschichte »beigepackt«. Der Autor über die Figur, die früher nie so wichtig war: »Tatjana finde ich hingegen erst großartig, seit ich sie für PERRY ACTION recherchiert habe; zuvor war sie für mich als Quantité negliable im Personarium verschwunden. Nun, bei NEO, ist sie wieder anders als damals und wird dadurch ausgesprochen reizvoll.«

Der alte Topsider Trker-Hon, der in PERRY RHODAN NEO zu einer wichtigen Nebenfigur herangewachsen war, bereitete ihm ein wenig Kopfschmerzen: »Ich hatte beim ersten Lesen des Datenblattes bereits eine Vorstellung davon, wie er agiert und funktioniert … als ich dann aber sukzessive die vorangegangenen Romane bekam, musste ich die Hälfte wieder rückgängig machen, damit die ›Continuity‹ der Figur stimmt. Dafür kamen andere Sachen hinzu, die dem Topsider durchaus ebenfalls gut taten.«

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