30 April 2015

Sinzig im Oktober 1997 – Teil 1

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Bei strahlendem Sonnenschein fuhr ich am Samstag, 4. Oktober 1997, ins Rheinland. Ich nahm die Bahn, das war bequem und ermöglichte mir, während der Fahrt die Landschaft des Rheintales zu betrachten: hübsche kleine Städte, Weinberge, alte Burgen und Schlösser. Zudem konnte ich mich so ein wenig auf die Veranstaltung vorbereiten, die ich in den bevorstehenden Tagen besuchen wollte.

In Sinzig am Rhein liefen zum fünften Mal die PERRY RHODAN-Tage Rheinland-Pfalz ab. Zum vierten Mal war ich nunmehr selbst dabei. Ich reiste mit kleinem Gepäck, weil ich noch nicht einmal wusste, wo ich in dieser Nacht schlafen würde. Werner Fleischer, der Veranstalter, hatte in seiner üblichen leicht chaotischen Art gesagt, dass er mir ein Hotel reservieren würde, allerdings völlig vergessen, mir weitere Informationen dazu mitzuteilen. Aber ich war sicher, dass alles gut gehen würde.

Der Zug war pünktlich, und ich verließ in Sinzig den Bahnhof. Die Sonne strahlte über der kleinen Stadt, alles wirkte perfekt. Ich spazierte in aller Ruhe die paar hundert Meter – mehr als ein Kilometer war es nicht – entlang eines Parks. Rechts von mir floss irgendwo der Rhein, links von mir erhob sich ein Hügel, auf dem sich die Altstadt von Sinzig erstreckte. Gegen zehn Uhr kam ich beim Haus der Offenen Tür an, kurz HOT genannt.

Vor der Tür parkten Autos, an deren Aufkleber man teilweise erkennen konnte, dass Science-Fiction-Fans mit ihnen angereist waren. Fans standen auf der Treppe und im Freien, sie unterhielten sich und genossen die Morgensonne. Manche hielten Romanhefte, Fanzines oder Taschenbücher in der Hand, die sie frisch gekauft hatten und über die sie diskutierten.

Ich trat näher und begrüßte die vielen Bekannten. Hände wurden geschüttelt, freundliche Erinnerungen ausgetauscht. Die Stimmung war locker und entspannt, wie sie es eigentlich immer in Sinzig war. Die ersten Fragen zum Fortgang der PERRY RHODAN-Handlung wurden gestellt, jemand drückte mir sein neues Fanzine in die Hand. Ein zweiter Fanzinemacher überreichte mir ein Druckwerk. Bereits nach fünf Minuten stand ich mit Koffer, kleiner Tasche und Fanzines vor dem Eingang, die Jacke locker über dem Arm.

»Wo ist eigentlich Werner?«, fragte ich. Mir war klar, dass es so nicht weitergehen konnte; innerhalb der nächsten halben Stunde würde ich unter Papier buchstäblich zusammenbrechen.

»Keine Ahnung«, bekam ich zur Antwort. »Er ist überall und nirgends, wie immer. Du kennst ihn doch.« Alle lachten; jeder mochte Werner und seine liebenswerte Art, die sehr oft in Chaos umschlug.

Noch während wir lachten, sah ich ihn. Er eilte die Treppe im Inneren des Jugendzentrums herunter und kam auf mich zu. Sein Gesicht war gerötet, vor Anspannung und Freude gleichermaßen, und er strahlte mir entgegen. »Schön, dass du da bist!«, rief er mir entgegen. »Du hast ja noch ein wenig Zeit, bis dein Programm los geht. Ich muss dann gleich weiter.«

Er wollte sich zum Gehen wenden, doch ich stoppte ihn. »Werner – wo kann ich mein Gepäck hintun? Und weißt du schon, wo ich heute Nacht schlafen werde?«

In einem Wortstrudel, dem ich folgen konnte, machte mir Werner klar, dass er alles gut lösen werde. Dann winkte er einen der Zivildienstleistenden des Jugendzentrums zu uns heran, erklärte ihm, was zu tun sei, und überließ mich der Obhut des jungen Mannes. Während dieser mich grinsend musterte, verschwand Werner wieder in einem der zahlreichen Räume des Jugendzentrums.

Mithilfe des Zivildienstleistenden brachte ich mein Gepäck in das offizielle Büro des Jugendzentrums, das rechts von der Eingangstür lag. Dort funktionierte ich kurzerhand einen kleinen Besprechungstisch mit Stühlen zu meinem Arbeitsplatz um; an diesem wollte ich mich in den nächsten Tagen mit Leuten besprechen, die unter vier Augen mit mir reden wollten. Mir wurde jetzt schon klar, dass es ein stressiges Wochenende werden würde.

Als nächstes steuerte ich den großen Saal an. An der Theke wurden die Getränke ausgeschenkt, zudem hatten die Clubs und Fanzines in diesem Raum ihre Verkaufsstände – spätestens dann, wenn das Hauptprogramm auf der Bühne lief, wurde es mit der Kommunikation anstrengend. Ich durchquerte den Raum, grüßte im Vorbeigehen weitere Fans und freute mich darauf, Elmar Wietor und seine Frau Heidi zu treffen. Sie sorgten in der Küche bereits jetzt dafür, dass es später Essen geben würde.

Der schnauzbärtige Rheinländer war stets guter Laune und schlug mir begeistert auf die Schulter. Auch wenn er selbst gar kein Science-Fiction-Fan war, hätte es die Cons in Sinzig ohne ihn nicht gegeben. Sein Organisationstalent hielt die Veranstaltung zusammen, während Werner das Programm erarbeitete.

»Freust du dich, dass du wieder da bist?«, fragte er grinsend.

Ich bestätigte. Nach Sinzig zu kommen, das sei mittlerweile fast, als käme man nach Hause. Jemand hatte damals den Spruch geprägt: »Sinzig – da wo das Fandom zuhause ist.« So fühlte ich mich, und das gab ich an Elmar weiter.

Er freute sich über das Lob, dann aber hatte er eine Frage: »Hast du den Werner gesehen? Er wollte mir doch vorhin noch was vorbeibringen.«

Lachend ging ich weiter. Es hatte sich nicht viel geändert: Wie immer suchte Elmar nach Werner, der irgendwann sicher bei ihm eintreffen würde.

Tschato kommt

»Nome Tschato ist ein Terra-Afrikaner, hünenhaft gewachsen, 2 Meter hoch, und er besitzt kohlschwarze Haut.« Viel mehr als diese Beschreibung steht über eine erfolgreiche Figur nicht in dem Exposé, das als Vorlage für den PERRY RHODAN-Roman »Tschato, der Löwe« dient – dieser erschien vor genau fünfzig Jahren mit der Bandnummer 191 und wurde von William Voltz verfasst. Ursprünglich war das Exposé für eine Nummer 190 geschrieben; handschriftlich wurde die 0 durch eine 1 ersetzt.

Im Exposé erfährt man viel mehr über die LION, die »eines der modernsten Schiffe der Solarklasse« ist. Man erfährt einiges über ihre »sieben Transformkanonen, die tausend Gigatonnen-Atombomben verschießen können«, über ihre Beschleunigungswerte und ihre Besatzung – zu Nome Tschato wird nicht viel mehr verzeichnet. Die weitere Ausarbeitung dieser gelungenen Figur überließ Karl-Herbert Scheer damals seinem jungen Kollegen William Voltz.

Interessanterweise regelt das Exposé auf einer halben Seite die Anredeformen. Es wird klargestellt, dass »lediglich der Mausbiber Gucky sämtliche Personen grundsätzlich duzt«. Perry Rhodan sowie Atlan und Reginald Bull sollten »Kameraden und Mitarbeiter grundsätzlich mit Sie an!«, so das Exposé. Sie dürften den Vornamen benutzen, sollten aber stets beim »Sie« bleiben.

Wie kompliziert das System angelegt war, beweist das Verhältnis zwischen Reginald Bull und Atlan. Die beiden kennen sich zu diesem Zeitpunkt seit bald 300 Jahren, sie haben am Hof von Arkon zusammengearbeitet, aber zwischen den beiden »herrscht noch das Sie, jedoch nennen sie sich bei ihren Vornamen«.

29 April 2015

Wie entstehen NEO-Geschichten?

Bisher enthielt jeder Band der Platin Edition eine exklusive Erzählung. Mir wurde nicht nur einmal die Frage gestellt, wer diese Geschichten auswählt und nach welchen Kriterien das Ganze abläuft.

Ausgangspunkt für alles war ein Vorschlag der Edel-Kollegen: Wie wäre es denn, das Buch ein wenig aufzuwerten? Also eben »nicht nur« vier Romane veröffentlichen, sondern auch eine exklusive Kurzgeschichte oder Erzählung hinzufügen? In der PERRY RHODAN-Redaktion fanden wir die Idee gut und setzten sie um.

Üblicherweise werden die Autoren von mir ausgewählt. Ich spreche sie an, wir reden – oder mailen – über eine mögliche Zusammenarbeit; dann machen wir uns Gedanken über den Inhalt. Dieser sollte zum jeweiligen Buch passen. In Band eins kann also die Mondladung von Perry Rhodan eine Rolle spielen, ein Abenteuer auf Arkon wäre völlig falsch.

Manchmal liefert der Autor ein Exposé ab, über das wir reden; manchmal sprechen wir über eine Skizze. Es sind aber jeweils die eigenständigen Ideen der Autoren, sie stammen weder von der Redaktion noch von den Exposéautoren.

Es war von Anfang an geplant, diese Geschichten als E-Books zu veröffentlichen. Es sollte einen gewissen Abstand zum gedruckten Buch geben, damit die Platin Edition ihren exklusiven Charakter behält. Somit können die Leser sowohl der gedruckten als auch der digitalen Version von einer gelungenen Zusatzgeschichte profitieren ... 

28 April 2015

Bastion der Sternenmark

Wenn diese Woche noch der PERRY RHODAN-Roman »Bastion der Sternenmark« erscheint, dürften sich vor allem die Freunde der knalligen Weltraum-Action freuen: Hubert Haensel schildert unter anderem eine Raumschlacht sowie weitere heftige Auseinandersetzungen. Mit dabei ist Gucky; der Mausbiber kann in diesem Roman seine verschiedenen Fähigkeiten zeigen.

Daneben erfahren die Leser hoffentlich mehr über die Rayonen und den Kodex; wie das alles mit der Mission der RAS TSCHUBAI zusammenhängt, ist sicher auch von Interesse. Der Kosmos, durch den sich unsere Helden bewegen, ist in mancherlei Hinsicht sehr fremd und weit von der bekannten Galaxis entfernt; gleichzeitig stoßen sie immer wieder auf Dinge, die sie gut kennen. Ich nehme an, dass es den Lesern ähnlich gehen wird.

27 April 2015

Drei Bände im neuen Zyklus

Ein Logbuch der Redaktion

Mit Cover Band 2801 von Arndt DrechslerBand 2800 beginnt bekanntlich ein neuer PERRY RHODAN-Zyklus. Es geht in »Die Jenzeitigen Lande«, und diesen Namen trägt der neue Zyklus auch. Doch was passiert eigentlich in den Romanen, die direkt auf Band 2800 folgen? Was geschieht nach dem »Zeitriss«, den Michelle Stern in ihrem Jubiläumsband schildert?

Ich versuche, ein wenig auf die folgenden Romane zu blicken. Dabei darf ich nicht zu viel verraten, das ist mir bewusst – aber einige Andeutungen möchte ich immerhin liefern. Sie sollen die Leser neugierig machen und ihnen zeigen, in welche »neuen Welten« diese Romane sie führen werden.

Wenn am 24. April 2015 »Der Kodex« in den Handel kommt, zeigt dieser Roman von Uwe Anton mehr über den fremdartigen Kosmos, in den es die RAS TSCHUBAI und ihre Besatzung verschlagen hat. Perry Rhodan und seine Gefährten treffen in diesem Band, der mit der Nummer 2801 in den Handel kommt, auf völlig fremdartige Wesen, die – so hoffen sie – ihre neuen Partner werden. DarCover Band 2802 von Arndt Drechslerüber hinaus geraten sie in einen Konflikt mit einer offenbar extrem aggressiven Zivilisation.

Die größte Überraschung für die Terraner sind allerdings Außerirdische, die ihnen sehr bekannt vorkommen. Mit diesen »bekannten Unbekannten« war in dem fremden Raum nicht zu rechnen. Ich denke, dass diese Enthüllungen den einen oder anderen Leser zu weitergehenden Spekulationen anregen werden ...

Weiter geht es im Folgeband, der die Nummer 2802 trägt und am 30. April in den Handel kommt. Hubert Haensel stellt die »Bastion der Sternenmark« vor. In dem fremdartigen Kosmos schließen die Terraner erste Bekanntschaften mit den interstellaren Mächten, auf die sie gestoßen sind. Sie müssen auf einer Testwelt landen, und sie werden schnell in Kämpfe mit den sogenannten Tiuphoren verwickelt.

GaCover Band 2803 von Arndt Drechslernz nebenbei sammeln sie Informationen: über ihre neue kosmische Umgebung, über ihre neuen Gegner und über diejenigen, die sie – aus Gründen, die ich noch nicht nennen mag – derzeit zu jagen versuchen.

Militärisch wird es im Band 2803, den Marc A. Herren verfasste. In »Unter dem Sextadim-Banner« wird ein bewohntes Sonnensystem attackiert; die Terraner geraten zwischen die Fronten eines interstellaren Krieges und müssen sich schnell entscheiden, auf welcher Seite sie stehen.

Sie erfahren darüber hinaus mehr über die seltsamen »Hüter der Zeiten«, auf die sie allerdings noch nicht stoßen. Diese Wesen und ihre Begabung sind dann Thema des Doppelbandes, der direkt an die genannten Romane anschließt.

Für die Romane mit den Bandnummern 2804 und 2805 zeichnet Michael Marcus Thurner verantwortlich. Darüber werde ich aber zu einer anderen Gelegenheit mehr erzählen.

26 April 2015

Neueinsteiger und die Serie

Wie man Neueinsteiger zur PERRY RHODAN-Serie führt, beschäftigt die Autoren und Redakteure schon seit den frühen 80er Jahren. Zumindest bekam ich als Leser damals entsprechende Überlegungen »von außen« mit. Auch heute beschäftigen wir uns damit sehr oft.

Grundsätzlich glaube ich, dass die meisten Leser nicht zu irgendwelchen Jubiläen in die Serie gekommen sind, sondern »einfach so« und »zwischendurch«. Es ist trotzdem sinnvoll, bei einem Jubiläumsband mehr Werbung als sonst zu machen, weil damit üblicherweise die Aufmerksamkeit steigt.

Was ich aber wirklich glaube: Wenn die Romane so geschrieben sind, dass die Leser in die Handlung hineinziehen, benötigen wir keine Perrypedia-Verweise. Der Roman muss überzeugen – und normalerweise tut er das ja auch. Sonst wären die meisten Leser nicht ohne die Perrypedia in die Handlung gekommen ...

25 April 2015

Vorbereitung auf die zweite Epoche

Wenn am 31. Juli 2015 der Band 101 von PERRY RHODAN NEO erscheint, läuten wir damit die »zweite Epoche« dieser Serie ein. Damit das alles gut klappt, laufen jetzt bereits viele Vorbereitungen.

Unter anderem müssen bereits zu einer frühen Zeit die Werbe-Aktivitäten angekurbelt werden. Bis Ende des Monats April – und das ist nicht mehr lange – benötigt Klaus Bollhöfener die entsprechenden Texte und Bilder, damit er die Anzeigen gestalten kann.

Das führt dazu, dass Dirk Schulz an diesem Wochenende bereits Varianten für ein mögliches Titelbild geschickt hat. Ich überlege mir währenddessen die ersten Slogans, die auf die neue Staffel aufmerksam machen sollen. Das macht sogar richtig Spaß ...

24 April 2015

Nach der Ground-Poster-Aktion

Die sogenannten Ground Poster haben das Interesse vieler PERRY RHODAN-Fans erregt. Mit ihnen haben wir auf den Jubiläumsband »Zeitriss« hingewiesen, wir platzierten sie in einigen großen Bahnhöfen, und ich hoffe, dass sie von vielen Interessenten gesehen wurden.

Leider kann man bei Werbung – egal welcher Art – nie sagen, wie sie gewirkt hat. Ich fand die Plakate auf jeden Fall schön und denke, dass sie auf jeden Fall wahrgenommen wurden.

Wieviel sie kosteten, ist »intern«; das schreibe ich sicher nicht, auch wenn ich gelegentlich danach gefragt werde. Wir wickelten die Aktion über eine Agentur ab, die darauf spezialisiert ist, solche Werbung in den Bahnhöfen zu platzieren.

Je nach Lage im Bahnhof und je nach Größe des Bahnhofes sowie des Plakats variiert dabei der Preis. Bezahlt wird der Bahnhof, dessen Fläche wir damit quasi mieten. Herstellung und »Veröffentlichung« kosten unterschiedlich, aber insgesamt sind so Kosten in ordentlicher Höhe zusammengekommen.

23 April 2015

Kampf um Ferrol

Es ist ein echtes Schwergewicht: 639 Seiten stark ist der vierte Band der Platin Edition, dessen Belegexemplar ich heute auf meinen Schreibtisch erhalten habe. Das Titelbild strahlt diesmal eher Action aus, diesmal gibt's also kein Weltraum-Motiv – schauen wir mal, wie das im Buchhandel ankommen wird.

Mit dem vierten Band der Platin Edition sind wir schon mitten in der Wega-Geschichte von PERRY RHODAN NEO. Hermann Ritter und Bernd Perplies feierten dabei jeweils ihr Debüt in unserer Serie – und von Hermann Ritter gibt es sogar noch eine ergänzende Zusatzgeschichte. Ich bin echt stolz darauf, dass wir mit dieser Serie so weit gekommen sind und dass die Hardcover-Ausgabe so schön aussieht.

22 April 2015

Der Frostrubin

Es hat Vorteile, in der PERRY RHODAN-Redaktion zu arbeiten: Man bekommt die druckfrischen Bücher recht schnell auf den Tisch. In diesem Fall handelt es sich um den Silberband »Der Frostrubin«, der im Mai offiziell erscheinen wird. Die Druckerei hat die Vorab-Exemplare geliefert, und die habe ich mir heute gleich angeschaut.

Richtig stark finde bei diesem Buch 130 der erfolgreichsten Science-Fiction-Buchserie der Welt die neuen Illustrationen, die Arndt Drechsler für den Vor- und Nachsatz angefertigt hat. Unter anderem hat er die SOL und die BASIS auf ein Bild gepackt, und das sieht eindrucksvoll aus. Das passt zu einem Buch, das den Zyklus »Die Endlose Armada« einleitet ...

21 April 2015

Schergen der Allianz

Verschiedene Handlungsschauplätze, diverse Haupthandlungsträger – in seinem Roman »Schergen der Allianz« zieht Rüdiger Schäfer viele der Register, die man derzeit in PERRY RHODAN NEO ziehen kann. Mit den Wotok, die man auch auf dem Titelbild bewundern kann, bringt er zudem interessante Außerirdische in die Handlung ein.

Was mir bei der Lektüre des Romans am meisten gefallen hat: Der Autor hat das Neoversum – wie es manche nennen – geradezu verinnerlicht. Er kennt sich darin aus, er bringt eigene Facetten ein und ist jederzeit in der Lage, die bisher geschaffenen Fakten und Geschichten in einen neuen Zusammenhang zu stellen.

Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten NEO-Roman des Autors. Wenn alles gut geht, habe ich ihn am Montag als Manuskript vorliegen.

20 April 2015

Der Kodex im Blick

Diese Woche erscheint Band 2801 der größten Science-Fiction-Serie der Welt: Uwe Anton verfasste »Der Kodex«, das eindrucksvolle Titelbild stammt von Arndt Drechsler. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Vorarbeiten zu diesem Roman; wir wechselten viele Mails, wir telefonierten und wir diskutierten.

Kein Wunder: Es geht ordentlich rund. Perry Rhodan und seine Gefährten haben es unter anderem mit den fremdartigen Tiuphoren zu tun, und das sind Gegenspieler von der unangenehmen Sorte. Dazu will ich aber hier nicht viel sagen.

Uwe Anton verband seinen Roman mit Auszügen aus einem »alten irischen Segen«. Was jetzt vielleicht ein wenig seltsam klingt, passt meiner Ansicht nach sehr gut zum Inhalt. Ein Beleg dafür, dass PERRY RHODAN eben weit mehr ist als »nur ein Heftroman«.

19 April 2015

Sonderprojekt wird redigiert

Ein wichtiger Schwerpunkt am heutigen Tag war das Redigieren von Texten, die ich von einem unserer freien Redakteure erhalten habe. Diese Texte sind für drei Publikationen bestimmt, über die wir in wenigen Wochen mehr erzählen werden; da es immer sinnvoll ist, jeden Text noch einmal zu prüfen, habe ich diese Aufgabe übernommen.

Manchmal wundern sich Menschen in meinem Umfeld, warum Texte überhaupt redigiert werden müssen. »Ist es nicht möglich, fehlerfreie Texte zu liefern?«, werde ich dann oft gefragt. Meine Antwort: »Das ist selbstverständlich möglich.«

Die Erfahrung lehrt allerdings, dass es immer gut und richtig ist, einen Text von einem anderen Augenpaar gründlich durchschauen zu lassen. Und genau darum kümmere ich mich an diesem Tag – und hoffe, dass sich die Arbeit auch lohnen wird. Die Antwort der Leser habe ich in zwei Monaten spätestens ...

18 April 2015

Der Tag der Reaktionen

Wenn ein PERRY RHODAN-Jubiläumsband erscheint, bin ich immer besonders gespannt, wie er ankommt. Was sagen die Leser und Hörer, wie reagieren sie auf die neue Geschichte, wie finden sie den Stil, was sagen sie zu der aktuellen Entwicklung? Bei Band 2800, den Michelle Stern unter dem Titel »Zeitriss« geschrieben hat, ist das natürlich nicht anders. Seit dem Freitag, 17. April 2015, ist der Roman offiziell im Handel.

Einen Tag nach dem Erscheinungstermin rühren sich üblicherweise die Leser; das ist diesmal auch so. In Facebook und in unserem Forum wird bereits diskutiert, die ersten Mails treffen ein – und ich lese alles mit viel Spannung und Interesse. Die Diskussion über die Titelbilder herrscht vor, weil es die nicht überall »gleichmäßig verteilt« gibt; die Diskussion über den eigentlichen Roman beginnt aber stärker zu werden. Dass mir das näher liegt als irgendwelche Vertriebsquerelen, das dürfte niemanden überraschen ...

17 April 2015

Der Frostrubin im Blick

»Du hebst den Kopf und blickst auf den Panoramabildschirm.« Mit diesem Satz beginnt eine Anzeige, die in dem PERRY RHODAN-Roman »Begegnung in der Unendlichkeit« veröffentlicht wurde. Dieser kam im September 1982 in den Handel und trug die Bandnummer 1097; verfasst wurde er von H.G. Francis.

Die Anzeige wiederum wies auf den bevorstehenden Zyklus »Die Endlose Armada« hin, sie versprach beeindruckende Visionen: »Vor dir im Weltraum wimmelt es von Raumschiffen – mehr als Menschenaugen jemals zuvor erblickt haben.« Mit dem Roman »Der Frostrubin« von William Voltz begann am 5. Oktober 1982 der neue Zyklus.

Die Werbung wies auf weitere Höhepunkte des kommenden Handlungsabschnittes hin. »Niemals zuvor gab es ein gefährlicheres Geheimnis« – so wird der Frostrubin selbst charakterisiert: »Du bist der erste Mensch, der in sein Innerstes gelangt.«

Darüber hinaus wird eine neue Hauptfigur angekündigt: »Du hast alle Höllen erlebt und die Mächtigen hinter dir – aber da gibt es einen, der wie die Verkörperung aller Höllen und Mächste ist. Das ist Taurec.«

16 April 2015

Die RAS TSCHUBAI in Bild

Darauf muss ich endlich einmal hinweisen: Beim Band 2800 – dem Roman »Zeitriss« von Michelle Stern – wurde von uns kein Poster veröffentlicht. Das war keine Entscheidung »gegen« etwas, sondern eine Entscheidung für eine andere Art von Beilage. (Ich glaube sowieso, dass die wenigsten PERRY RHODAN-Leser ein Poster aus dem Roman heraustrennen und an die Wand pinnen; man freut sich über so ein Bild, hängt es aber nicht auf.)

Ich vermute, dass eine farbige Beilage im Mittelteil eher ihren Reiz hat. Diesmal hatte Arndt Drechsler die Aufgabe, die RAS TSCHUBAI mit schönen Bildern eher »erlebbar« zu machen; die knappen Texte dazu formulierte ich.

Mir gefällt Arndts Art der Darstellung: Es ist keine Risszeichnung, er verzichtet auf grafische Exaktheit, sondern er schafft Stimmungen für gewisse Teile des neuen Raumschiffes. Und das ist womöglich mehr, als jedes Poster leisten könnte.

15 April 2015

Plejaden-Telefonat

In den vergangenen Tagen häufen sich die Besprechungen, und der Grund liegt auf der Hand: Nachdem im März zuerst einige Kollegen oder Autoren krank geworden waren und dann andere Kollegen ihren Urlaub angetreten hatten, sind derzeit endlich alle wieder am Platz. Verständlicherweise sind in einer solchen Situation viele Dinge zu besprechen – heute ging es unter anderem in einer Telefonkonferenz um die »Plejaden«-Hörspiele.

Katrin Lienhard vom PERRY RHODAN-Marketing und ich telefonierten mit Dennis Ehrhardt, den Chef des Zaubermond-Verlages, der die Hörspiele produziert und vertreibt. Die ersten zwei Hörspiele liegen vor, die Resonanz der Hörer ist zumeist sehr positiv. Das dritte Hörspiel habe ich bereits als Datei vorliegen, ich habe allerdings noch nicht reingehört; das vierte Hörspiel ist bereits so gut wie fertig.

Wir sprachen über weitere Marketing-Möglichkeiten sowie weitere Folgen. Das Zaubermond-Team kommt mit vielen eigenen Ideen, was mir gut gefällt – hier wird sich garantiert noch vieles in eine schöne und positive Richtung entwickeln.

14 April 2015

Der »Zeitriss« ist da

Heute komme ich mir vor wie an Weihnachten: Der »Zeitriss« ist da, und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Kurz vor der Mittagspause kamen die schönen gedruckten Leseproben an, die jetzt an die entsprechenden Verteiler verschickt werden; man wird sie dann beispielsweise in Comic-Handlungen oder bei Spezialgeschäften finden.

Ebenfalls traf heute bei mir endlich das Variant-Cover eins ein. (Wer übrigens genau wissen will, welche Version hat, muss oben rechts auf das gedruckte Titelbild schauen.) Ich habe jetzt endlich  den PERRY RHODAN-Jubiläumsband 2800 in zwei Versionen und kann ihn in meine Sammlung packen.

Warum manche Leser diese zwei Versionen heute schon hatten, ich aber nicht, obwohl die Druckerei auf der anderen Straßenseite steht? Darüber mache ich mir zu einer anderen Zeit mal Gedanken; jetzt freue ich mich erst einmal über die schönen Romanhefte.

13 April 2015

Ein Jour Fixe zu NEO

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Der Freitag, 13. Oktober 2006, war kein Tag, an dem auffällige Dinge geschahen. Aber ich hatte eine meiner regelmäßigen Besprechungen mit der Verlagsleitung. Dabei kamen viele Themen auf den Tisch, die erst später verwirklich werden konnten.

Unter anderem ging es um ein Projekt, das mir sehr am Herzen lag. Ich nervte seit Jahren viele Stellen in der »oberen Etage« mit meinem »PERRY RHODAN Newborn«. Im Rahmen der Besprechung im Oktober 2006 wollte ich mal wieder eine Entscheidung – oder ich wollte zumindest klare Hinweise darauf erhalten, in welcher Weise ich weitermachen konnte.

Mein Plan umfasste eine Neuerzählung der PERRY RHODAN-Serie. Ich wollte die klassische Geschichte nehmen und sie »mit den Mitteln und den Autoren von heute« quasi neu erfinden. Damit wollte ich neue Leser ansprechen und der Stammleserschaft einen frischen Blick auf die Klassiker geben. Wenn ich davon erzählte – wie beispielsweise bei dieser Besprechung–, bemühte ich stets die Vergleiche mit den amerikanischen Comic-Serien.

»Batman« oder »Spider-Man«, so argumentierte ich gern, seien immer wieder neu erfunden worden. Man habe alle paar Jahre die klassischen Geschichten genommen und sie in ein frisches Gewand gekleidet. Das müsste man mit PERRY RHODAN auch tun. An diesem Freitag hatte ich wichtige Argumente in ausgedruckter Form auf meiner Seite.

»Frank Borsch hat geliefert«, berichtete ich stolz. »Er hat einen möglichen Anfang geschrieben, und der ist richtig klasse. Er stellt die Mondlandung des amerikanischen Raumfahrers Perry Rhodan nicht ins Jahr 1961, sondern ins Jahr 2036 – und von dort aus erzählen wir alles neu.« Ich war sehr zufrieden mit Franks erstem Manuskript-Vorschlag. Sowohl Frank als Autor wie auch ich als Redakteur wussten allerdings, dass es ein erster Entwurf war und noch lange nichts komplettes.

Mit der Verlagsleiterin diskutierte ich zum wiederholten Mal durch, welche Möglichkeiten es gab, eine solche »Newborn«-Serie zu machen: Man könnte die klassischen Romane eins zu eins bringen, um sie dann mit einem Nachwort zu ergänzen – eine klassische »sechste Auflage«. Man könnte aber auch die Originalromane nehmen und sehr straff bearbeiten lassen; hierzu lag uns bereits ein Manuskript vor.

Ein freier Redakteur hatte die erste Hälfte von »Unternehmen Stardust« genommen und einmal gründlich durchgearbeitet. Das Original von Karl-Herbert Scheer klang nach der Bearbeitung meiner Ansicht nach nicht mehr so gut.

»Wenn schon, dann müssen wir alles komplett neu machen«, argumentierte ich. »Ein echter Neustart ist nötig.« Für diesen lag das Frank-Borsch-Manuskript jetzt vor. Ich selbst hatte es gründlich gelesen und mit dem Autor ein erstes Mal durchgesprochen. Meiner Ansicht nach war es für einen Test mehr als ausreichend: Der Autor hatte gezeigt, wie man die klassische Geschichte in moderner Weise neu erzählen konnte.

»Die klassischen Elemente sind alle enthalten«, fasste ich für die Verlagsleiterin zusammen. »Die bekannten vier Astronauten landen auf dem Mond und treffen dort auf die Arkoniden.« Sogar viele Nebencharaktere, die im ersten der klassischen Romane nur mit Namen auftauchen, hatte Frank Borsch in seinem Manuskript mit Leben erfüllt. Er hatte es modernisiert, er verneigte sich gewissermaßen aber auch vor den Autoren, die 1961 die PERRY RHODAN-Ideen erarbeitet hatten.

Wir vereinbarten, dass ich ein Dossier für die Geschäftsleitung zusammenstellen sollte: Es sollte aus dem »Original-Scheer«, der bearbeiteten Version und dem Borsch-Text bestehen. Das alles sollte ebenso der Vertrieb als Lektüre erhalten – wir wollten den Vertrieb bewusst einbinden. »Wenn die im Vertrieb das Thema gut finden, platzieren sie die neuen Romane auch gut im Handel« – davon war die Verlagsleiterin überzeugt.

So wollten wir das Thema weiter vorantreiben. Es gab keinen Handlungsdruck, aber ich wollte weiterkommen. Es war an der Zeit, die klassische Geschichte erneut zu erzählen.

Die weiteren Themen des Tages hatten ebenfalls einige Brisanz. Uns machte beispielsweise die dritte Auflage immer mehr Sorgen. Die Verkaufszahlen sanken unaufhörlich. »Wir müssen bis Band 1800 durchhalten«, argumentierte ich. »Damals sind bei diesem Band in der Erstauflage ebenfalls die Verkaufszahlen stark gestiegen.«

Die Verlagsleiterin blieb skeptisch. Wir sollten uns stärker auf die Erstauflage konzentrieren. Der Band 2350 war kurz davor erschienen, bislang gab es noch keine aussagekräftigen Verkaufszahlen. »Es ist eh ein kleines Jubiläum«, argumentierte ich, »da wird am Kiosk nicht viel passieren.« Uns beiden war klar, dass die nächste Vertriebsaktion für unsere Serie erst mit dem Band 2400 vernünftig zu planen sein würde.

»Wir müssen schauen, dass wir an anderen Punkten den Verkauf verstärken«, so die Verlagsleiterin. Sie habe jetzt regelmäßige Besprechungen mit der Abonnement-Verwaltungen eingeführt. Dabei wollte sie herausfinden, ob es möglich sei, durch geschickt gewählte Prämien die Zahl der Abonnements zu erhöhen. »Denken Sie mal mit Ihrer Redaktion darüber nach, welche neuen Prämien möglich wären«, schlug sie vor. »Nicht die üblichen Taschen mit PERRY RHODAN-Aufdruck, sondern mehr.«

Weitere Themen, über die wir an diesem Tag sprachen, waren unser Archiv auf dem Speicher des Verlages, sowie ein allgemeiner Vertrag mit unserer Marketing-Agentur. Als wir auseinander gingen, hatten wir aber beide das Gefühl, mit dem PERRY RHODAN-Neustart einen wichtigen Schritt weiter gekommen zu sein ...

Es geht in die entscheidende Phase

Ein Logbuch (im Rückblick) der Redaktion

Dass es zum Ende eines PERRY RHODAN-Zyklus' immer ein wenig hektisch und zugleich komplex wird, ist nichts neues: Viele Handlungsfäden müssen zusammengeführt, zahlreiche Figuren noch einmal in Erinnerung gebracht werden. Das ist bei unserer laufenden Arbeit nicht anders: Der Zyklus »Das Atopische Tribunal« neigt sich dem Abschluss zu, und in den zweiCover Band 2798 von Swen Papenbrock letzten Romanen geht es noch mal richtig zur Sache.

Der Titel des PERRY RHODAN-Romans mit der Bandnummer 2798, der am 2. April 2015 in den Handel kommt, wirkt schlicht: »Phase 3« könnte ein medizinischer Begriff sein, aber es handelt sich letztlich um einen Hinweis auf eine militärische Aktion. Die Terraner und ihre Verbündeten starten in diesem Roman zu einem direkten Angriff auf einen Atopischen Richter – an vorderster Front agieren dabei Perry Rhodan, Atlan und Gucky.

Oliver Fröhlich lässt es in seinem Werk ordentlich krachen; der Autor spart nicht an Action. Gleichzeitig aber verleiht er seinem Roman in vielen Szenen eine nachdenkliche Note und bringt psychologische Elemente ein. Mir hat das bereits bei der Lektüre des Manuskriptes ein großes Vergnügen bereitet, und ich bin sicher, das überträgt sich auch auf viele Leser.

Eine der wichtigsten Figuren des Romans ist Samu Battashee, ein junger Pilot. Aus seiner Sicht schildert der Autor die teilweise sehr phantastischen Abenteuer seiner Heldengruppe, ihre Blicke in eine streckenweise ungeheuerliche Realität. Damit macht er sowohl die Action des Romans als auch seine »Sense of Wonder«-Elemente geradezu erlebbar.

WeCover Band 2799 von Swen Papenbrocknn am 10. April 2015 dann der Roman »Zur letzten Grenze« in den Handel kommt, zeigt der Titel schon an, dass die Handlung an einem echten Wendepunkt steht. Band 2799 bildet das Ende des Zyklus »Das Atopische Tribunal« und gleichzeitig den Übergang zu »Die Jenzeitigen Lande«. Verfasst wurde der Roman von zwei Autoren: Oliver Fröhlich war erneut beteiligt, ihm zur Seite stand Christian Montillon als einer der zwei Exposéautoren.

In ihrem Band brennen die beiden Autoren erneut ein Feuerwerk voller Action ab, eine Reihe von Überraschungen gibt es darüber hinaus. So erfährt man als Leser beispielsweise am Rande, wie schnell sich der Name eines Raumschiffes ändern kann; darüber hinaus gibt es Informationen über die Art und Weise, wie die Strukturen des Atopischen Tribunals funktionieren.

Letztlich bietet der Roman zum Ende des Zyklus auch eine Reihe von Enthüllungen, die kosmische Themen betreffen. Wenn Aktivatorträger wie Perry Rhodan, Atlan und Gucky gemeinsam in einen Einsatz gehen, kann das auch kaum ausbleiben.

Für meinen Geschmack bilden die zwei Romane ein gelungenes Ende für den ersten Zyklus, den das Duo aus Wim Vandemaan und Christian Montillon gemeinsam gestaltet hat. Sie dürften durch ihre Enthüllungen die Neugierde auf den nächsten Zyklus entsprechend schüren ...

12 April 2015

Jour Fixe zu Hörspielen

In der regelmäßigen Besprechung mit der Verlagsleitung, die am Donnerstag, 21. Oktober 2004 stattfand, ging es unter anderem um die weitere Zusammenarbeit in Sachen Hörspiele. Es war eine umfangreiche Besprechung, weil viele unterschiedliche Themen auf den Tisch kamen; wieder einmal wurden in dieser Zeit diverse Projekte parallel geführt und vorbereitet.

Die PERRY RHODAN-Redaktion hatte zu dieser Zeit bereits erste Gespräche mit Lübbe Audio geführt. Das Label war an einer Lizenz mit PERRY RHODAN interessiert, und jetzt ging es darum, sich um die vertraglichen Einzelheiten zu kümmern. Das war nicht einfach: Wir hatten mit Eins A Medien bereits einen Partner, der Hörbücher veröffentlichte und immer stärker mit »echten« Hörspielen liebäugelte, und es gab darüber hinaus einen weiteren Partner, der PERRY RHODAN ins Hörspiel hieven wollte.

Zu den weiteren Themen der Besprechung zählte unter anderem eine intensivere Zusammenarbeit mit der Computerzeitschrift »Chip«. Dort sollten auf den CDs, die es als Beilage gab, eventuell PERRY RHODAN-Hörspiele oder Hörbücher zu hören sein. Ebenso diskutierten wir über den Stand der Dinge bei der kriselnden Dritten Auflage, über die ATLAN-Serie und über die Verkaufszahlen bei PERRY RHODAN-Extra.

11 April 2015

Arbeit an NEO 100

Der heutige Samstag steht im Zeichen von PERRY RHODAN NEO 100. Von Frank Borsch, der diesen Jubiläumsband schreiben wird, liegen umfangreiche Arbeitspapiere und Entwürfe vor. Diese habe ich längst alle durchgelesen und bin sehr davon angetan.

Das Exposé – und damit dann auch der Roman – greift viele Themen auf, die derzeit noch offen sind. Viele der Bälle, die Frank quasi in die Luft geworfen hat, fängt er mit Band 100 nachvollziehbar und glaubhaft wieder ein.

Was ich zu tun habe: Ich mache mir selbst einige Gedanken zu den Überlegungen, die Frank angestellt hat. Wenn es machbar ist, liefere ich ergänzende Ideen oder schlage Änderungen an den bisherigen Überlegungen an. Wobei mir so viel gar nicht einfallen wird: Das Exposé ist sehr »rund«, es schließt die erste Epoche von PERRY RHODAN NEO mit vielen faszinierenden Ideen ab.

10 April 2015

Biografisches zu Clark Darlton

Es ist immer wieder schön, in Fanzines zu lesen; auch jemand wie ich, der sich seit vielen Jahren mit Science Fiction beschäftigt, lernt dabei stets etwas Neues. Ein schönes Beispiel dafür ist die Ausgabe 93 des Fanzines »Paradise«, die bereits im Dezember 2014 erschien, zu deren Lektüre ich aber erst dieser Tage kam.

Neben vielen Leserbriefen, Kurzgeschichten und Artikeln aller Art (unter anderem über die Piraten-Leihbücher des PERRY RHODAN-Gründungsautors K.H. Scheer) ist vor allem ein umfangreicher Artikel über Walter Ernsting auffallend. Verfasst wurde er von Gerd Maximovic, der früher als Fan sehr aktiv war. Sein Bericht führt in die »frühen Stunden« der deutschsprachigen Science Fiction, in die Zeit also, als Walter Ernsting zwar schon als Clark Darlton bekannt war, der riesige Erfolg von PERRY RHODAN sich aber noch lange nicht abzeichnete.

Verantwortlich für das Heft ist der Terranische Club Eden; es ist nicht nur für Mitglieder des Clubs interessant. Weitere Informationen dazu gibt's auf der Internet-Seite des Clubs.

09 April 2015

Die lebenden Toten

Ein wörtliches Zitat aus der Seite zwei des Exposés zum PERRY RHODAN-Roman 188: »Fünf Männer und das Mädchen Mory Abro befinden sich ...« Irgendwie war die Darstellung von Frauen in der »guten alten Zeit« doch ein wenig anders, als ich das als Leser in Erinnerung habe. Vor genau fünfzig Jahren erschien »Die lebenden Toten« von K.H. Scheer; das zugrunde liegende Exposé umfasst elf Seiten.

»Mit Band 188 wird die endgültige Heimkehr der Verlorenen eingeleitet«, schreibt der Exposéautor in der Einleitung. Er kündigt darüber hinaus an: »In den Bänden 189 und 190 werden sie endgültig von terranischen Schiffen gefunden, und damit beginnt praktisch das Ende des vierten Zyklus-Teils«. Daraus schließen wir, dass Scheer den Zyklus klar in fünf Teile gegliedert hat – er arbeitete gewissermaßen mit Zehner-Blocks.

08 April 2015

Platz für Platin

Ich stoße, was mein Bücherregal angeht, langsam immer mehr an meine Grenzen. PERRY RHODAN NEO hat längst jeglichen Platz, der anfangs für die Serie eingeräumt wurde, gesprengt – ein Zeichen dafür, wie erfolgreich sich unsere Serie entwickelt hat. Dasselbe blüht mir jetzt mit der sogenannten Platin Edition.

Unter dem Serientitel Platin Edition erscheinen bekanntlich die Hardcover-Ausgaben von PERRY RHODAN NEO. Band drei unter dem Titel »Vorstoß zur Wega« liegt seit einigen Wochen vor, mein persönliches Belegexemplar erhielt ich erst dieser Tage. Es sieht toll aus, es liegt gut in der Hand, und über die Erzählung »Rhodans Geschenk« von Kai Hirdt freue ich mich sowieso.

Nur stellt sich eben jetzt die Frage, wo im Bücherregal es seinen Platz finden wird ... Aber ich vermute sowieso, dass jeder »normale« Mensch diese Frage unter dem Begriff Luxusprobleme betrachten würde.

07 April 2015

WELTENSAAT

Worat ist eine jener Figuren, die sich erst beim Schreiben entwickeln. Das merke ich wieder einmal, wenn ich mir den Roman »WELTENSAAT« anschaue, der noch in dieser Woche erscheinen wird. Es handelt sich dabei um Band 93 unserer Serie PERRY RHODAN NEO, und verfasst wurde er von Christian Montillon – wie es der Autor schafft, so viele Romane in so guter Qualität zu veröffentlichen, muss er mir irgendwann genauer erklären.

Mit der Nebenfigur Worat hat es der Autor auf jeden Fall geschafft, den eigentlichen Hauptfiguren fast die Schau zu stellen. Klar geht es auch um Gucky – und ein passendes Kapitel heißt dann prompt »Weltraumtourismus« –, aber das ist man als Leser fast schon gewöhnt. Mit Worat konnte ich als Redakteur nicht rechnen; umso besser ist er gelungen ...

04 April 2015

Splitter der Unsterblichkeit

Mit einem ordentlichen »Wumms« geht die PERRY RHODAN-Hörspielserie weiter. Ich habe endlich den zweiten Teil der »Plejaden« gehört, der unter dem Titel »Splitter der Unsterblichkeit« veröffentlicht worden ist. Auch hier hat Zaubermond – wie ich finde – wieder hervorragende Arbeit geleistet.

Ich kannte die Dialoge selbstverständlich schon; es ist dennoch ein riesiger Unterschied, die Sprecher zu hören, die Geräusche mitzubekommen und vor allem zu erleben, wie gut die Regie offensichtlich alles miteinander verbunden hat. Und für diejenigen, die bei PERRY RHODAN immer gern die »kosmische Ebene« mögen, gibt es diesmal einige weitere Informationssplitter.

03 April 2015

Sterngewerke und andere Schiffe

An diesem Karfreitag knöpfte ich mir als erstes die Exposés und Arbeitsblätter vor, die zum neuen PERRY RHODAN-Zyklus gekommen sind. Da bin ich selbst noch Fan: Mich interessiert einfach immer brennend, was die Exposéautoren sich an neuen Ideen ausgedacht haben. Das lese ich selbst sehr gern, das macht mir einfach Spaß ...

Bei der aktuellen Lektüre ging es um »neue« Außerirdische, die in Kontakt zu den Terranern gekommen sind. Ihre Schiffe sind die sogenannten Sterngewerke, und die Konfrontation mit ihnen verläuft bisher nicht sehr ... nun ja ... eben nicht sehr einfach. So auch in dem Exposé, das ich heute gelesen habe – und mehr sollte ich jetzt wohl nicht mehr ausplaudern, sondern lieber wieder an das aktuelle Manuskript für die Serie gehen.

02 April 2015

Ich habe die »SOL« 77 gelesen

Ein Logbuch der Redaktion

Im Februar 2015 flatterte die aktuelle Ausgabe des Magazins »SOL« ins Haus; sie trägt bereits die Nummer 77 und wurde erneut von André Boyens zusammengestellt. Erfreulicherweise hat die Redaktion derzeit ein Luxusproblem: Es liegen so viele Artikel und Geschichten vor, dass der Überschuss dazu führt, dass nicht alles zeitnah veröffentlicht werden kann. Für die Leser ist das von Vorteil – so gab es diesmal auf 68 Seiten eine abwechslungsreiche und informative Lektüre.

Ein w»SOL« 77ichtiger Schwerpunkt ist diesmal sicher Andreas Eschbach. Der PERRY RHODAN-Gastautor wird mithilfe einer Biografie schön vorgestellt. Richtig gelungen sind allerdings seine Kurzgeschichten, die in dieser »SOL« veröffentlicht werden.

Bei meinem liebsten Text handelt sich um ein ATLAN-Zeitabenteuer: Der unsterbliche Arkonide trifft im 19. Jahrhundert ausgerechnet auf Jules Verne und verhilft dem französischen Schriftsteller zu einigen Einblicken, die dieser prompt in Romanen und Erzählungen verarbeitet. Schön gemacht, ideal für ATLAN- und PERRY RHODAN-Fans!

Ein anderer Schwerpunkt betrifft den Blick in die Vergangenheit der PERRY RHODAN-Serie. Unter anderem enthält die vorliegende Ausgabe ein Interview, das im Jahr 1990 mit Karl-Herbert Scheer geführt wurde. Der ehemalige Exposéautor ist in diesem Interview sehr klar und offen, sehr direkt und auch durchaus ehrlich. Er vermittelt einen Eindruck von den Spannungen, die es bei einem Projekt wie PERRY RHODAN im Verlauf von Jahren und Jahrzehnten einfach geben muss – sehr lesenswert!

Zu den Dingen, die jede »SOL«-Ausgabe bereichern, zählen die kritischen Bemerkungen von Dr. Rainer Stache. Seine Ansichten teile ich nur selten, ich finde sie aber stets unterhaltsam und auch klar formuliert; für Leser, die gerne über PERRY RHODAN diskutieren, dürften sie eine gelungene Grundlage sein.

Ebenso kritisch ist der zweite Teil der Serie über die »Gute alte Zeit«. Rainer Nagel und einige Fans haben sich die ersten Romane der Serie vorgenommen und begutachten sie unter heutigen Gesichtspunkten. Dabei wird manches wesentlich kritischer beleuchtet, als man selbst es vielleicht bei der ersten Lektüre getan hat.

Anders gesagt: Die einzelnen Beiträge zu den Romanen weisen auf manch haarsträubenden Logikfehler hin, das ganze ist aber augenzwinkernd und unterhaltsam geschrieben. Die Autoren des Beitrages lieben die alten Serienromane, verheimlichen aber auch deren Schwächen nicht.

Wem das nicht genügt, der kann mit dem ATLAN-Autor W.A. Hary zu »Einmal PERRY RHODAN-Universum und zurück« aufbrechen und davon lesen, wie der Autor sich in den 80er-Jahren für das Perryversum interessierte und dann doch seinen eigenen Weg ging. Ebenfalls in die Vergangenheit, wenngleich nicht so weit, geht es in dem Interview mit Uwe Anton – behandelt wird die Miniserie PERRY RHODAN-Stardust.

Ergänzt wird die aktuelle »SOL« durch Beiträge, die sich mit dem Clubgeschehen befassen oder Interna wiedergeben. So entsteht eine interessante Mischung aus Beiträgen, die sich durch die Bank gut lesen lassen. Für alle diejenigen, die sich mehr für PERRY RHODAN und die Hintergründe der Serie interessieren, ist diese Ausgabe eine tolle Lektüre – das hat die Redaktion echt klasse hinbekommen.

Zu beziehen ist die »SOL« über die Internet-Seite der PERRY RHODAN-FanZentrale. Der Verein präsentiert sich auch auf Cons – dort kann man das Heft an Informationsständen durchblättern und vor Ort kaufen. Aber am besten ist man sowieso dran, wenn man Mitglied in der PERRY RHODAN-FanZentrale wird (wie ich vor über zwanzig Jahren ...)

Leo Lukas und sein neuer Doppelband

Ein nicht mehr ganz so aktuelles Logbuch der Redaktion – hier dokumentiert ...

Der laufende Zyklus um das Atopische Tribunal neigt sich seinem Ende sowie seinem Höhepunkt zu. In den einzelnen Romanen werden Themen behandelt, die direkt auf den »Zykluswechsel« hinarbeiten. Ein schönes Beispiel dafür ist ein PERRY RHODAN-Doppelband, den Leo Lukas verfasst hat.

Mit der Bandnummer Cover Band 2796 von Swen Papenbrock2796 kommt am 20. März 2015 der Roman »Ultima Margo« in den Handel. Schon der Untertitel macht klar, in welche Richtung die Handlung geht: »Die Galaktiker starten einen Vier-Phasen-Plan ‒ auf dem Hauptplaneten der Naat-Föderation«. Wer als Leser bislang immer eine massive Aktion unserer Hauptfiguren vermisst hat, bekommt sie mit diesem Band und den Folgebänden serviert.

Bei der Lektüre dieses Romans fiel mir auf, wie viele Figuren aus wie vielen galaktischen Völkern der Autor auftauchen lässt. Selbstverständlich sind Terraner mit von der Partie, von denen Perry Rhodan der bekannteste ist. Daneben spielen Arkoniden eine wichtige Rolle – einer davon ist Atlan, der ehemalige Einsame der Zeit.

Darüber hinaus kommen Laren vor ebenso wie ein gewisser Ilt; es bilden sich Freundschaften aus, mit denen bislang niemand rechnen konnte. Ebenso sind Naats »an Bord« der Handlung – kein Wunder, der Roman spielt in der sogenannten Naat-Föderation. Diese gibt es theoretisch schon lange innerhalb der PERRY RHODAN-Serie, wir haben aber in all der Zeit kaum Details über dieses politische Gebilde erfahren.

Das ändert sich jetzt. Leo Lukas zeigt die gesellschaftlichen und politischen Verwerfungen im Reich der Naats, die sich zwischen ihrer bisherigen Rolle – enge Verbündete der Arkoniden – und ihrer neuen mutmaßlichen Rolle als Freunde der Onryonen nicht so richtig entscheiden können. Ganz nebenbei zieht der Autor hier übrigens auch eine Parallele zur Wirklichkeit des Jahres 2015 ...

Das ganze ist im speziellen Stil des Autors gehalten, was jetzt niemanden verwundern dürfte. Leo Lukas verzichtet darauf, zu satirisch zu sein, sondern beschreibt ein interstellares Verwirrspiel – auf den augenzwinkernden Humor verzichtet er allerdings nicht vollständig.

WCover Band 2797 von Swen Papenbrockeiter geht es mit »Das Land Collthark«, der am 27. März 2015 erscheinen wird. Er trägt die Bandnummer 2797, und sein Untertitel zeigt ebenfalls auf, welche Elemente seine Handlung bestimmen werden: »Vorstoß in das Baagsystem – und in eine irreale Welt«.

Seit das Atopische Tribunal seine Neuordnung für das Arkonsystem verkündet hat, wurde das bisherige Zentralsystem des Großen Imperiums von den Arkoniden weitestgehend entvölkert. Die Naats haben die Hoheit übernommen, und das System wird nach dem Namen der dreiäugigen Riesen bezeichnet.

In diesem Roman hat Leo Lukas ein stilistisch-inhaltliches Experiment gewagt, das ich nur kurz andeuten möchte. Er benutzt unterschiedlichste Handlungsperspektiven, wahrscheinlich mehr, als sie jemals bei PERRY RHODAN eingesetzt worden sind – sie alle sind stimmig, sie alle zeigen eine Szene aus jeweils einem klaren Blickwinkel. Damit kann der Autor besonders abwechslungsreich und schnell erzählen; ich bin gespannt, wie das bei den Lesern ankommen wird.

Neben allen Experimenten liefert Leo Lukas auch eine knallige Handlung. Naats, Terraner und Arkoniden wirken mal gemeinsam, mal getrennt; die Onryonen und die Atopischen Richter haben ihre Probleme, gegen die sie mit unterschiedlichen Mitteln vorgehen – so entwickelt sich eine ziemlich rasante Handlung, die der Autor bis zum Höhepunkt treibt.

Was der Autor des nächsten Doppelbandes aus dieser Handlung macht, darüber schreibe ich in einem anderen Logbuch der Redaktion ...

01 April 2015

Zur letzten Grenze

Der PERRY RHODAN-Roman mit dem Titel »Zur letzten Grenze« erscheint zwar erst nach Ostern, mir liegt er aber bereits vor. Er wurde von den Autoren Christian Montillon und Oliver Fröhlich geschrieben – ein großer Teil übrigens, während die beiden im Montillonschen Arbeitszimmer zusammensaßen –, und er ist ganz schön actionlastig.

Zudem tauchen viele Figuren unterschiedlichster Art auf: ein Kelosker, ein Ilt, diverse Terraner, ein Arkonide und viele andere mehr. Ein ehemaliger Großadministrator erweist sich als unterdurchschnittlicher Schauspieler und muss sich in einem seltsamen Kosmos zu einem Kampf um Leben und Tod stellen. Und am Ende gibt es einen Schluss, der direkt auf Band 2800 hinüberzielt – mir hat das alles sehr gut gefallen.