31 Oktober 2014

Schreckwürmer und Kontakte

Es ist der zentrale Satz in der Einleitung des Exposés: »In dem vorliegenden Band soll der erste Kontakt mit der Rasse der Schreckwürmer hergestellt werden.« Gemeint ist der PERRY RHODAN-Roman »Kontaktschiff Terrania«, der die Bandnummer 165 trug und vor genau fünfzig Jahren erschien. Interessanterweise schrieb man damals den Namen des Raumschiffes im Titel nicht in Großbuchstaben – heute wäre das anders.

Das Exposé, das Karl-Herbert Scheer für den in Köln lebenden Autor Kurt Brand geschrieben hatte, listete auf neun Seiten alle möglichen Details zu den Schreckwürmern und zum Ablauf der Handlung auf. Das Exposé ließ dem Autor durchaus Freiheiten: »von da an in eigener Regie die Nöte schildern, von denen die drei so verschiedenartigen Lebewesen betroffen werden«, heißt es beispielsweise.

30 Oktober 2014

Ein Tag bei Bookwire

Wenn ich es schaffe, schreibe ich zu dem Thema noch einen Beitrag, der etwas ausführlicher ausfällt – jetzt erst einmal eine kurze Erinnerung: Am heutigen Tag waren Katrin Lienhard und ich in Frankfurt; sie als unsere Fachfrau für – unter anderen – E-Books, ich als Redakteur der PERRY RHODAN-Serie. Es war der »Publisher's Day« unseres E-Book-Partners Bookwire, der von 10 bis 18 Uhr ging und höchst interessant war.

In verschiedenen Vorträgen wurden allerlei Aspekte der aktuellen E-Book-Landschaft beleuchtet. Es gab Workshops und Diskussionsrunden. Und ich durfte in einem zehnminütigen Vortrag ein wenig über PERRY RHODAN erzählen, was offenbar ganz gut ankam. Immerhin waren fast hundert Besucher anwesend, alles sogenannte Multiplikatoren. Hinterher war mein Kopf auf jeden Fall voll mit neuen Ideen und Plänen und Überlegungen – so muss ein informativer und positiver Tag auch sein.

29 Oktober 2014

Psychoden und Paratender

Mit einem originellen Cover und einem interessanten Inhalt werden dieser Tage die PERRY RHODAN-Fans in Frankreich versorgt. Es erschien der Band 316 der französischen Serie mit dem Titel »Le secret des psychodes«. Enthalten sind ein Roman von Hans Kneifel sowie drei Romane von Ernst Vlcek, die von Marie-Christine Souq übersetzt worden sind.

Leider sind meine Kenntnisse der französischen Sprache so sehr eingerostet, dass ich die Qualität der Übersetzung beim besten Willen nicht überprüfen kann. Aus meiner eigenen Lese-Erinnerung weiß ich aber, dass mir die einzelnen Romane aus dem Zyklus um die Kosmischen Burgen sehr gut gefallen haben.

Zwottertracht und seine seltsamen Bewohner, die Zwotter (auf französisch: Zwotters), sind ebenso faszinierend wie der Mutant Boyt Margor und seine Aktivitäten. »Quel monde fascinsant!«, heißt es auf Seite 225 des Taschenbuches – und das gilt selbstverständlich für die gesamte PERRY RHODAN-Serie.

28 Oktober 2014

Allgemein-Arbeit am Manuskript

Gelegentlich werde ich gefragt, wieviel Arbeit denn von mir in einem PERRY RHODAN-Roman stecken würde. Das lässt sich nicht genau sagen – und es hat nichts damit zu tun, ob der jeweilige Roman von einem Gastautor, von einem Teamautor oder einer »Stammgastautorin« verfasst worden ist.

Es hängt sowohl vom Thema und seiner Komplexität ab als auch von dem Manuskript: Manchmal hat ein Autor eine gute Phase, da flutscht alles; manchmal aber klappt eben nicht alles, und das merkt man dem Manuskript dann auch an. Manchmal hat auch der Redaktior eine gute oder eine schlechte Phase, entsprechend ist der Blick auf das Manuskript. Es gibt objektive Kriterien, aber oftmals handelt es sich um geschmäcklerische Dinge.

Im Idealfall habe ich mit einem Manuskript wenig Arbeit. Ich drucke es mir aus, ich lese es »auf Papier« – weil man dabei die Wortwiederholungen beispielsweise einfach besser sieht – und mit einem Stift in der Hand. Während der Lektüre mache ich Notizen. Danach schreibe ich eine Mail an den Autor oder die Autorin; manchmal rufe ich auch an. Ebenso mache ich einen Mail mit Anmerkungen für den Lektor.

Im idealen Fall sind meine Anmerkungen rein »deutschtechnischer« Natur, oder ich mäkele an manchen Ausdrücken herum. Manchmal bitte ich den Autor oder die Autorin, eine Passage zu überarbeiten und die neue Version dann auch gleich an den Lektor zu schicken. In ganz seltenen Fällen muss die Bearbeitung so intensiv sein, dass ich mir die Zweitversion ganz intensiv anschaue.

25 Oktober 2014

Das Jahr 2015 planen

Als Redakteur einer Science-Fiction-Serie bin ich immer an der Zukunft interessiert: an der Zukunft in unseren Serien ebenso wie an der Zukunft im wirklichen Leben. Die naheliegende Zukunft des Jahres 2015 beschäftigt mich in diesen Tagen sehr stark – es geht letztlich darum, das nächste Jahr zu planen.

Viele Eckpunkte stehen ja bereits fest, an weiteren arbeiten wir. »Gesetzt« sind der PERRY RHODAN-Jubiläumsband 2800 im April, der Start des »Frostrubin«-Zyklus (oder wie auch immer der damals hieß ...) in den Silberbänden im Mai und PERRY RHODAN NEO 100 im Juli. Die exakten Termine nenne ich an dieser Stelle nicht; die stehen aber in unserer Planung ... Tatsache ist, dass das Jahr 2015 mit großen Schritten näherrückt und wir seine Ereignisse planen müssen.

24 Oktober 2014

Callibsos Schatten

Wenn am heutigen Tag der Roman »Callibsos Schatten« von Michelle Stern offiziell erscheint, ist das erneut ein Band von PERRY RHODAN NEO, der mir sehr gut gefallen hat. Mich spricht bereits das eindrucksvolle Titelbild von Dirk Schulz an – aber ich erinnere mich noch gut daran, wie positiv mich das Manuskript »gepackt« hat.

Eindrucksvoll schildert die Autorin hier beispielsweise Reginald Bull. Die Innensicht des Terraners, der in einer ganz speziellen »Falle« sitzt, erinnerte mich bei der Lektüre streckenweise an die »New Wave« der Science Fiction.

Dass die Autorin mit Perry Rhodan gut umgehen kann, überraschte mich kaum. Wie faszinierend Michelle Stern aber Satrak darstellt, den Fürsorger der Arkoniden, ist echt gelungen. Satrak sieht als Alien unsere Erde völlig anders als unsereins; er bewegt sich anders, er denkt anders – und wenn aus seiner Sicht ein heikles Thema wie Rassismus angeschnitten wird, ist das mehr als nur »Trivialliteratur«.

Übrigens gibt's in dem Roman sogar eine Prise Sex. Bevor konservative Gemüter jetzt aber entsetzt die Luft anhalten und andere anfangen, begierig nach entsprechenden Szenen zu suchen: Die Autorin schildert das Thema dezent und zurückhaltend – aber in einer absolut passenden Art und Weise.

23 Oktober 2014

Im Banne des Riesenplaneten

»Dieser Roman schildert das gewaltigste Experiment, das von Menschen jemals vorgenommen worden ist.« Mit diesem knallig wirkenden Satz beginnt das Exposé für den PERRY RHODAN-Band 164, der dann von Kurt Brand geschrieben wurde und unter dem Titel »Im Banne des Riesenplaneten« erschien. Es gehe, so steht es weiter in der Vorbemerkung zu diesem Exposé, unter anderem darum, das in Band 152 »entdeckte kosmische Planetarium mit den letzten Geschehnissen so innig zu verknüpfen, daß eine Schlußlösung herbeigeführt wird«.

Interessanterweise bezieht sich das Exposé in der Einleitung auf eine Besprechung, die kurz davor in Friedrichsdorf stattgefunden hatte. Damals wurde von einer »ungeheuren Gefahr gesprochen, von der die Galaxis bedroht wird«. Mittlerweile aber stellten die Autoren fest, dass es unmöglich sei, »beim jetzigen Standpunkt der Rhodan-Serie bereits eine derart gigantische Gefahr zu entwickeln«.

Man würde sich selbst das Wasser abgraben und »eine ständige Steigerung durch die Schilderung eines Hyper-Superlativs unmöglich machen«. Aus diesem Grund stellte das Exposé nun eine Verbindung aus dem Suprahet, dem Molkex und dem kosmischen Planetarium her.

Das Exposé schließt unter anderem damit: »Der Fall Planetarium ist erledigt; eine große Gefahr wurde beseitigt.« Für den Exposéautor K.H. Scheer wurde damit ganz nebenbei eine andere große Gefahr beseitigt, wie man aus diesem Exposé schließen kann: Die rasante Entwicklung der PERRY RHODAN-Serie zu einem übersteigerten Gigantismus konnte fürs erste gestoppt werden – gerade mal drei Jahre, nachdem die Serie überhaupt gestartet worden war.

22 Oktober 2014

Stadt der Kelosker

Als ich vor vielen Jahren zum ersten Mal einen PERRY RHODAN-Roman las, in dem Kelosker eine wichtige Rolle spielen, war ich völlig fasziniert. Die so unförmig wirkenden Außerirdischen, die gleichzeitig aber in der Lage sind, bis in die siebte Dimension zu rechnen, ergänzten das komplexe Perryversum um originelle Gesichtspunkte. Seither zählen die Kelosker zu den »Aliens« der Serie, die ich immer wieder als Beispiele bemühe, um die Ideenvielfalt der Autoren zu charakterisieren.

Umso schöner ist, dass wir jetzt wieder Kelosker in der Serienhandlung haben werden. Wobei der Autor Oliver Fröhlich im PERRY RHODAN-Roman 2775 mit Gholdorodyn einen besonderen Kelosker präsentiert: Dieser ist zwar immer noch wesentlich intelligenter als ein durchschnittlicher Mensch, wird aber von seinen Artgenossen als »einfältig« betrachtet.

Nach bisherigem Stand der Dinge werden wir noch öfter von den Keloskern hören. Das ist eine Entwicklung, die den ehemaligen Jungleser, der tief in mir drin steckt, sehr freut und gleichzeitig amüsiert ...

21 Oktober 2014

NEO-Besprechung absolviert

Relativ kurzfristig reiste Frank Borsch, um uns in der Redaktion zu besuchen. Beim Mittagessen mit Klaus Bollhöfener und Katrin Lienhard sprachen wir vor allem aktuelle Marketing-Themen an: Was müssen wir alles unternehmen, um PERRY RHODAN NEO weiterhin so »stramm« auf den Band 100 im Sommer 2015 zulaufen zu lassen?

Danach saßen Frank Borsch und ich in meinem Büro zusammen. Es ging um die inhaltliche Gliederung: Was wird auf der Erde in den nächsten Romanen passieren, wie verändert sich das Verhältnis der Menschen zu den Arkoniden durch die Besetzung Terras? Welche kosmischen Verwicklungen stehen an, welchen Einfluss hat das mysteriöse Ringen auf die Entwicklung der Menschheit? Und welche Autoren können welche Themen übernehmen?

Franks Konzept für die nächsten NEO-Bände ist schon sehr ausgereift, jetzt muss er an die Detailarbeit gehen. Viele Handlungselemente müssen bis Band 100 »abgearbeitet« werden, damit der Roman ein besonders »runder« wird.

20 Oktober 2014

Das rotierende Nichts

Heute kamen die Vorab-Belegexemplare aus der Druckerei: Der PERRY RHODAN-Silberband 128 mit dem Titel »Das rotierende Nichts« führt mich zumindest zurück in meine frühe PERRY RHODAN-Leserphase. Die Abenteuer von Icho Tolot, dem Haluter, den es in die Tiefen des Universums verschlägt, habe ich anfangs der 80er-Jahre mit großer Faszination gelesen – ich denke, dass der Silberband auch die heutigen Leser packen wird.

Was mir bei diesem Buch besonders gut gefallen hat, sind allerdings die neuen Illustrationen. Auf dem Vor- und Nachsatz sind neue Zeichnungen zu finden, die von Arndt Drechsler stammen – meiner Ansicht nach ergänzen sie das Buch hervorragend.

19 Oktober 2014

Zwei NEOS und der Balkon

Glaubt man den Experten fürs Wetter, war der Sonntag, 19. Oktober 2014, so ziemlich der letzte schöne Sonntag in diesem Jahr; noch einmal gab es spätsommerliche Temperaturen, noch einmal konnte man die Sonne genießen. Ich nutzte die Chance, mit den NEO-Manuskripten, die ich zu Hause hatte, auf den Balkon zu gehen.

Bereitwillig ließ ich mich von den Autoren entführen: sowohl auf den Mars als auch auf die Erde der nahen Zukunft. Ich bin selbst immer wieder fasziniert und erfreut, wenn ich mitbekomme, wie die Autoren heute ihre Sicht des klassischen Perryversums erzählen – und wenn ganz nebenbei für Altleser ein Name eingeführt wird, der zumindest für mich schon immer zum »Rhodanischen Mars« gehörte. Schöne Lektüre!

17 Oktober 2014

Autorenabend in Karlsruhe

Wenn bekannte Schriftsteller ihr neues Buch vorstellen, gehen sie im Auftrag ihres jeweiligen Verlages oft auf Lesereise. So ging es im Verlauf dieser Woche – also direkt nach der Buchmesse – dem Autor Andreas Eschbach. Und da es ihn auch nach Karlsruhe verschlug, verabredeten wir uns für den Donnerstag, 16. Oktober, zu einem Abend mit Pizza und Bier.

Ich holte ihn am Hotel ab, wir spazierten durch die nächtliche Innenstadt, um dann im »Italy Italy« lecker zu essen. Dabei unterhielten wir uns über allerlei »offene Themen«: Wir sprachen ein wenig über seinen aktuellen Roman, häufig aber auch über andere Autoren. Beide hatten wir beispielsweise in diesem Jahr den famosen »Drohnenland« von Tom Hillenbrand gelesen und mochten das Werk sehr.

Weitere Themen waren E-Books und die Digitalisierung im Allgemeinen sowie PERRY RHODAN im Besonderen. Andreas stellte allerlei Fragen, die ich teilweise nicht beantworten konnte, und wir sprachen über die Möglichkeit, dass er wieder einmal einen Gastroman schreiben könnte. Er sagte nicht nein, sondern zeigte sich interessiert – aber es wird sicher nicht in nächster Zeit sein.

16 Oktober 2014

Stardust in die Repro

Am heutigen Donnerstag habe ich die Datei von PERRY RHODAN-Stardust 12 in die Repro gegeben – die Kollegen in dieser Verlagsabteilung können jetzt damit beginnen, den Roman zu »setzen«, sprich für die Druckerei vorzubereiten. Von meiner Seite aus ist das Abenteuer PERRY RHODAN-Stardust dann so gut wie abgeschlossen; es kommen noch einige Korrekturen und sicher viele Gespräche – aber ich bin durch.

Es ist ein seltsames Gefühl: Einerseits bin ich froh, dass es vorbei ist, andererseits ein wenig traurig. Unterm Strich hat's mir nämlich sehr viel Spaß bereitet, mit einem engagierten Autorenteam und einem Exposéautor, mit dem ich schon lange zusammenarbeite, ein knappes und spannendes Romanprojekt vorzubereiten und zu veröffentlichen.

Der erste Erfolg gibt uns bislang recht. In der Verlagsleitung ist man mit den vorläufigen Verkaufszahlen nicht unzufrieden, um es vorsichtig zu formulieren. Im Zeitschriftenhandel verkauft sich die Serie erfreulich, bei den E-Books haben wir steigende Zahlen, und das Hörbuch ist ebenfalls gut angelaufen. Ein schönes Zwischendurch-Fazit ...

15 Oktober 2014

Exposébesprechung im August

Ein Logbuch der Redaktion

Dass mein Bericht von der PERRY RHODAN-Exposébesprechung so spät kommt, hat verschiedene Gründe; einer davon ist sicher, dass in den vergangenen Monaten sehr viel zu tun war und ich in Zeitnöte geriet. Der andere ist aber, dass ich nicht zu viel ausplaudern wollte – und das passiert mir gelegentlich doch, wenn ich über die Inhalte unserer Romanserien schreibe.

Es war tatsächlich noch im August 2014 ... Bei strahlendem Wetter fuhr ich mit meinem Auto nach Wattenheim, wo ich Christian Montillon besuchte. In seinem Büro fand die Exposékonferenz statt; das bietet sich an, weil er gewissermaßen »zentral« wohnt. Wobei das relativ ist: Für mich ist es eine Stunde Fahrt, während Wim Vandemaan im Schnitt bis zu drei Stunden benötigt.

Diesmal brauchte Wim sogar länger, weil er im Stau stand. Christian und ich nutzten die Chance, um über seinen aktuellen Roman für PERRY RHODAN NEO zu sprechen. Als Wim endlich kam, konnten wir direkt zum Mittagessen übergehen und fingen erst danach mit der eigentlichen Arbeit an.

Im Wesentlichen ging es uns um eine Detailplanung bis zum PERRY RHODAN-Band 2799 sowie einem Ausblick für den danach kommenden Zyklus. Wir saßen uns mit Notizblöcken gegenüber, Christian hatte parallel seinen Rechner an – dort schaute er immer wieder nach Informationen, unter anderem in älteren Exposés. So gingen wir Band für Band durch.

Jeden Roman planten wir so genau wie möglich. Wir legten die einzelnen Höhepunkte fest und machten klar, welcher Autor oder welche Autorin idealerweise welches Thema bekommen sollte. Einige Handlungsabschnitte des laufenden Zyklus werden zu Ende gebracht, die meisten Fragen dazu sollten dann beantwortet sein.

Als wir mit dieser Detailplanung fertig waren, hatte ich ein sehr gutes Gefühl. Ich ging davon aus, dass wir mit dieser Vorarbeit gut weitermachen konnten. Mir war zu diesem Zeitpunkt schon klar, dass die eigentliche Detailarbeit in den folgenden Tagen auf die Exposéautoren zukommen würde – sie mussten letztlich herausfinden, wer denn zu welchem Zeitpunkt zur Verfügung stehen würde.

(Mittlerweile sehen wir einiges klarer. Prompt haben sich Handlungsverläufe geändert, weil beispielsweise ein geplanter Doppelband nicht von einem Autor allein verfasst werden kann ...)

Nachdem Christian, Wim und ich mit der Einzelplanung fertig waren, gingen wir an den Band 2800. Hier hatten wir bei der Autorenkonferenz zuletzt viele Details angesprochen.

Der Band kommt im Frühjahr 2015, er soll für die Leser mit einer großen Überraschung aufwarten – und einige Details hierfür dachten wir uns schon aus. Ebenso überlegten wir, welcher Autor diesen Band schreiben sollte und wie wir das für mögliche Pressegespräche gut aufbereiten konnten.

Als wir uns gegen 18 Uhr trennten, hatte ich ein sehr gutes Gefühl. Die beiden Exposéautoren waren mit großem Engagement bei der Sache, sie lieferten zahlreiche Ideen, und ich war mir sicher, dass sich die Ideen auch in schönen Exposés niederschlagen würden. Daraus mussten die Autoren dann »nur noch« spannende Romane machen – und alles würde super werden. Ich war auf jeden Fall in einer beschwingten Stimmung und fuhr entsprechend gut gelaunt zurück nach Karlsruhe.

Seither sind – wie eingangs erwähnt – einige Wochen vergangen. Mittlerweile liegen die ersten Exposés vor, deren Inhalte wir bei Christian besprochen haben; für weitere Exposés habe ich Vorabversionen vorliegen. Wenn ich sie lese, hält meine gute Stimmung an ... und das sind gute Aussichten fürs vierte Quartal 2014!

Buchmesse-Impression

Ui. Das hab ich ja gar nicht geteilt ... Na ja, die Messe ist ja auch schon einige Tage vorbei – aber cool sah unser Messestand schon aus.

14 Oktober 2014

Ein Fernsehspot für PERRY RHODAN NEO

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Irgendwann im Frühsommer 2011 waren sich alle einig: PERRY RHODAN NEO werden wir mit ganz neuen Methoden bewerben. Der Verlag würde, wie es in der entscheidenden Besprechung hieß, »mal so richtig Geld in die Hand nehmen«; wir wollten sogar einen Werbespot produzieren lassen, der im Fernsehen ausgestrahlt werden sollte.

Die entsprechenden Abteilungen innerhalb des Verlages ließen ihre Kontakte spielen. Der Bauer-Konzern, zu dem der Pabel-Moewig Verlag gehört, besitzt eine Reihe von hervorragenden Kontakten zu den Fernsehsendern. Dadurch war es uns möglich, Spots zu vernünftigen Preisen zu erhalten, die zwar zu »ungeschickten Zeiten« laufen würden – aber wir wären mit PERRY RHODAN NEO im Fernsehen.

In einer Besprechung, bei der es um eine mögliche Agentur ging, schlug ich Animagic vor; dabei handelt es sich um die Werbeagentur, an der unser Titelbildzeichner Dirk Schulz beteiligt ist. Mein Argument: »Die Kollegen bei Animagic kennen sich mit PERRY RHODAN aus; sie haben die Optik bereits vorliegen, und wir müssen bei ihnen keine intensive Einarbeitung leisten.«

Am Donnerstag, 11. August 2011, kam es zu einer weiteren Besprechung. Animagic hatte umfangreiches Material für einen möglichen Fernsehspot geliefert. Es gab einen recht anspruchsvollen Vorschlag, der mit »Realbildern« von Astronauten arbeitete, einen Vorschlag, bei dem es Bilder des echten Mondes gab, und eine Version, die vor allem eine Schrift- und Grafik-Lösung anbot.

Die fand ich tatsächlich am besten. Der Spot sollte kurz sein, die Ideen gefielen mir, aber ich hatte Kritik: »Der Science-Fiction-Anteil ist zu gering«, meinte ich. »Wer den Spot sieht, muss sofort erkennen, dass es um Science Fiction geht.« Idealerweise müsse man einen Kugelraumer sehen ...

Bereits zwei Wochen später schickte Dirk Schulz einen ersten Entwurf für einen solchen Werbespot in den Verlag. Bei einer ersten Besprechung auf den »oberen Etagen« des Verlages war niemand aus der Redaktion dabei. Ich vermute, dass mir das nicht unrecht war. In diesen Tagen beschäftigten wir uns praktisch rund um die Uhr mit der Organisation des PERRY RHODAN-WeltCons 2011, während bereits die ersten Exposés und Romane zur neuen Serie begutachtet und mit den Autoren diskutiert werden sollten. Zudem musste die reguläre Arbeit »nebenbei« weiterlaufen ...

Innerhalb der Abteilung PERRY RHODAN besprachen wir das Thema am Freitag, 26. August; ich informierte über den Stand der Dinge. Am Nachmittag dieses Freitags wurde ich dann doch zu einer Besprechung geladen und durfte die erste Version des NEO-Spots sehen. Ich fand ihn zwar schön gemacht, meiner Ansicht nach verriet er aber »zu wenig über das Produkt«. Ich formulierte »einige mögliche Werbeaussagen, die der Kollege auch notierte. Später würde er sie dann mit der Agentur besprechen.

In den folgenden Wochen wurde immer wieder an dem Fernsehspot gearbeitet; ich fuhr dennoch einige Tage in Urlaub, um für den anstehenden WeltCon Kraft zu tanken. Vor und nach dem Urlaub telefonierte ich mit Dirk Schulz – von ihm wurde ich über die Aktivitäten rings um den Spot auf dem Laufenden gehalten.

Am Dienstag, 20. September 2011, gab es ein weiteres »großes Meeting« zum Thema des Fernsehspots. Zum wiederholten Mal schauten wir uns den Spot an, den die Firma Animagic mittlerweile für PERRY RHODAN NEO fertiggestellt hatte; zum wiederholten Mal wurde über den Sprecher, einzelne Wortpausen und die Betonung einzelner Silben diskutiert. Der Sound am Computer erwies sich erbärmlich schlecht, aber mir gefiel der Spot gut. Er war kurz und einfach, und er wies direkt auf die neue Serie hin.

Ich war einigermaßen erleichtert: Wenige Tage vor dem Erscheinen des ersten NEO-Romans sah jetzt alles so aus, als würden wir es wirklich schaffen, die neue Serie vernünftig zu starten. Und als ich eine Woche später den »finalen Terminplan« für die Fernsehwerbung in den Händen hielt, bestand kein Zweifel mehr: Am Erscheinungswochenende, das mit dem WeltCon identisch war, sollte unser Spot von Donnerstag bis Sonntag wird einige Dutzende Male laufen.

Unter anderem wurden wir auf einen großen SAT 1-Spielfilm gebucht, der allerdings mittags um 16 Uhr ausgestrahlt wurde, ansonsten aber in attraktiven Fernsehformaten wie »Galileo«, »Die Simpsons« und »Criminal Minds«. Das fand ich gut, weil ich dort auch den einen oder anderen Science-Fiction-Interessierten erwartete.

Besonders wichtig: Bei Serien wie »Star Trek« und »Stargate« waren wir zum Start der neuen Serie drin, bei der Bundesliga-Konferenz auf Sky sollten wir auftauchen. Und sogar bei »The Big Bang Theory« wurde unser Spot platziert, allerdings nur mittags um 12.55 und 14.28 Uhr.

»Besser als nichts«, meinte ich trocken und freute mich schon auf die Resonanz. Seit ich im Pabel-Moewig Verlag arbeitete, war es immerhin das erste Mal, dass PERRY RHODAN überhaupt mit einer Fernsehwerbung auftrumpfte ...

13 Oktober 2014

Wir waren auf dem BuCon

Auch wenn die Frankfurter Buchmesse schon vorüber ist, möchte ich noch einmal zurückblicken: Wir besuchten am Samstag, 11. Oktober 2014, am späten Nachmittag den BuchmesseCon in Dreieich; ich fuhr mit meiner Marketing-Kollegin Katrin Lienhard sowie den Autoren Dennis Mathiak und Christian Montillon dahin.

Diesmal waren wir so schlau, in Dreieich so lange durch den Ort zu fahren, bis wir einen China-Imbiss fanden und und unseren Hunger stillen konnten. So kamen wir gut gelaunt und mit gefüllten Mägen im Bürgerzentrum in Dreieich an.

Den Programmpunkt über PERRY RHODAN bestritten wir in einem Nebengebäude; ich schätze, dass um die 30 Personen anwesend waren. Eine Stunde lang diskutierten und informierten wir über die Serie, der Autor Christian Humberg moderierte.

Danach schauten wir uns noch die Verleihung des Deutschen Phantastik-Preises an, bei der Heermann Ritter und Mike Hillenbrand auf der Bühne standen, bevor wir recht schnell den Heimweg antraten. Nach vier Messetagen war mir danach, mein privates Bett anzusteuern ...

11 Oktober 2014

Bloggen nach zwei

»Du kannst ja noch ein bisschen bloggen« – so verabschiedete sich die Kollegin auf dem Flur des Hotels; dann bog sie nach links ab, während ich nach rechts ging und mein Zimmer ansteuerte. Ein solcher Wunsch ist mir natürlich Befehl, weshalb ich an meinen Computer ging.

Heute abend fand das Galaktische Forum statt, unsere alljährliche Veranstaltung für Profis aus den Bereichen Science Fiction und Fantasy. Lektoren und Autoren, Übersetzer und Grafiker, Lizenzpartner und »Freunde des Hauses« aus anderen Verlagen – sie alle gaben sich ein fröhliches und unterhaltsames Stelldichein in einem Club in der Innenstadt von Frankfurt. Für mich ist diese Veranstaltung stets ein Höhepunkt der Buchmesse; so auch in diesem Jahr.

10 Oktober 2014

Es brummt am Stand

Wie immer verändert sich die Buchmesse im Verlauf der Tage. Am Freitag, 10. Oktober 2014, ist es deutlich zu spüren: Die Fachbesucher werden weniger, es tummeln sich mehr »normale« Menschen auf dem Gelände und zwischen den Ständen. Und bei uns beginnen die Autogrammstunden.

Als erster Autor ist Christian Humberg am Start, die anderen folgen im Verlauf der nächsten Stunden und Tage. Immer wieder bleiben Interessenten stehen und wollen ein Autogramm; leider bekomme ich davon nicht so viel mit, weil ich immer wieder mit Gesprächen beschäftigt bin. Einige davon bescheren mir neue Einsichten in das Geschäft mit »digitalen Rechten« oder generell ins internationale Geschäft. Spannend!

09 Oktober 2014

Am Abend des zweiten Tages

Eigentlich wollte ich am heutigen Tag immer mal wieder »zwischendurch« bloggen. Meine entsprechenden Ankündigungen wurden allgemein belächelt, und ich konnte sie nicht in die Tat umsetzen: Man ist aber auch auf der Messe, um Fachgespräche zu führen, und eigentlich ist das Bloggen und Berichten eher zweitrangig. Deshalb am Abend einen ersten kleinen Bericht vom zweiten Messetag.

Unter anderem hatte ich Gespräche mit den Kolleginnen von Bertelsmann sowie einem Journalisten, der für die Deutsche Presse-Agentur schreibt. Ich fachsimpelte mit Sandra Thoms vom Dryas-Verlag und Olaf Kutzmutz von der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel. Autoren wie Andreas Eschbach, Tanja Kinkel und Kai Meyer kamen vorbei; unser Titelbildkünstler Dirk Schulz traf sich an unserem Stand mit anderen Comic-Zeichnern und Verlagsleuten. Es war also wieder quirlig.

08 Oktober 2014

Nach dem ersten Messetag

Ein schöner erster Tag auf der Frankfurter Buchmesse ist mittlerweile zu Ende gegangen. Mein erster »unangemeldeter« Termin war ein Besuch des Bestseller-Autorenpaares Iny Lorentz. Mit den beiden, die ich seit langen Jahren kenne, unterhielt ich mich über ihre aktuellen Romane und ihre eigene PERRY RHODAN-Lektüre.

Später kam es zu einem schönen Messegespräch mit einem Kollegen von Lübbe-Audio, dazwischen hatte ich ein umfangreiches Interview mit einer Studentin; sie interessiert sich für Heftromane im digitalen Zeitalter. Zwischendurch kamen immer wieder Autoren vorbei, ebenso Kollegen aus anderen Verlagen, mit denen es sich schön fachsimpeln ließ. So flitzte dieser erste Tag dann doch rasch an mir vorüber, auch wenn er eigentlich gar nicht so angefüllt mit offiziellen Terminen war.

Eine Stunde vor der Messe

In knapp einer Stunde geht es los: Ich fahre zur Frankfurter Buchmesse 2014. Laut Verkehrsbericht sind die Straßen noch frei, wir können also hoffen. Mit mir fährt Katrin Lienhard – sie muss allerdings erst noch bis nach Karlsruhe kommen.

Ich freue mich schon auf die Messe: auf die Gespräche mit anderen Menschen, auf das Brausen in den Messehallen, auf hoffentlich spannende Ergebnisse. Und ich werde versuchen, immer mal wieder zwischendurch etwas zu schreiben.

07 Oktober 2014

Fragen zur Platin-Edition

In den vergangenen Tagen trafen einige Fragen zur Platin-Edition bei uns in der Redaktion ein; das neue Buchprojekt scheint viele Leser und auch Buchhändler zu interessieren. Auf der Buchmesse werden wir hierzu wohl das eine oder andere Fachgespräch führen. Hier aber noch mal einige Fakten zusammengestellt ...

Die Platin-Edition fasst vier Romane von PERRY RHODAN NEO zusammen, ergänzt durch eine weitere NEO-Ezählung, die es nur hier in gedruckter Form gibt. Redaktionell verantwortlich für die Platin-Edition ist Sabine Kropp, unsere PERRY RHODAN-Redakteurin.

Die vorsichtige Bearbeitung der einzelnen Romane, die nicht so intensiv verlaufen ist wie bei den Silberbänden, hat Michael Thiesen übernommen. Es wurden keine Passagen komplett umgeschrieben, bearbeitet wurde tatsächlich behutsam – es waren auch kaum grundsätzliche Eingriffe nötig.

02 Oktober 2014

Private und berufliche Lektüre

Die Frage wird mir seit Jahren immer mal wieder gestellt: Wie hält es denn der Redakteur mit seiner Lektüre? Ich antworte stets salomonisch: Es ist mal so, mal so. Anders gesagt, hängt es schlichtweg vom jeweiligen Roman ab, ob er mir gefällt.

Wenn ich einen PERRY RHODAN-Roman lese, habe ich ihn im Normalfall in Form eines Manuskriptes in der Hand; oftmals sind inhaltliche oder auch »deutschtechnische« Fehler enthalten. Aus diesem Grund ist eine Lektüre für mich meist mit Arbeit verbunden – ich lese gewissermaßen mit dem Stift in der Hand.

Aber selbstverständlich gibt es Romane, die finde ich besonders gut, oder es gibt Romane, bei denen langweile ich mich eher. Dann muss ich herausfinden, woran es liegt, um anschließend mit dem Autor oder der Autorin zu sprechen und herauszufinden, was man womöglich ändern kann. Dabei ist mir bewusst, dass solche Fragen stets geschmäcklerisch sind ...

Wichtig ist mir aber eines: Ich darf nicht nur PERRY RHODAN zu meiner Lektüre zählen. Um einen möglichst weiten Horizont zu haben, versuche ich möglichst unterschiedlich zu lesen: nicht nur Science Fiction, sondern ebenso Fantasy, Krimis, Horror und andere Genre-Literatur, Sachbücher oder »allgemeine Literatur«. Das alles trägt dazu bei, das Sprachgefühl und einen gewissen Blick auf die Literatur beizubehalten.

01 Oktober 2014

Jahresplanung 2015 steht

In den vergangenen Tagen stand nicht nur unsere Redaktion im Zeichen des Jahresplanung. Das Jahr 2015 fällt uns praktisch schon jetzt vor die Füße, und wir müssen es entsprechend vorbereiten. Das heißt: Wir mussten bereits in der vergangenen Woche »intern« entsprechende Zahlen und Kosten aufbereiten, die wir unserer Buchhaltung zu präsentieren hatten.

Am Dienstag morgen saß ich dann in der Besprechung mit dem Controlling – als Redakteur ist das alles andere als mein Lieblingsaufgabenbereich. Wir schauten uns die einzelnen Kostenstellen (hier werden die Kosten verbucht, die beispielsweise im Marketing oder in der Redaktion anfallen) und Objektnummern (ein Objekt ist beispielsweise die PERRY RHODAN-Erstauflage oder ein Silberband) an. Dabei planten wir die Ausgaben und geplanten Einnahmen fürs künftige Jahr.

Als wir damit fertig waren, fühlte ich mich wie immer erschöpft. Mir ist klar, dass solche Arbeiten für einen Verlag extrem nötig sind, aber sie strengen mein nicht-mathematisches Hirn einfach ein bisschen mehr an als die Arbeit mit Texten.