31 Januar 2013

Redigier- und Lektüre-Tag


Die Tradition der sogenannten Redigiertage, die ich irgendwann Mitte der 90er-Jahre begonnen habe, setze ich auch 2013 fort. Am heutigen Tag bin ich daheim, sitze im »eigenen Büro«, schreibe Texte und lese Manuskripte – ich habe vor allem die Zeit und die Ruhe, mich intensiver mit den Texten zu beschäftigen.

Ein Roman gehört zur laufenden Erstauflage; in ihm geht es um QIN SHI und Perry Rhodan und einige andere Figuren. Die anderen zwei Romane gehören zu NEO: Während der eine in erster Linie auf der Erde spielt, behandelt der andere das Geschehen auf einem Planeten des Großen Imperiums.

30 Januar 2013

Stolzes Imperium

Die Druckerei hat ordentlich gearbeitet, das Belegexemplar liegt auf meinem Tisch: »Der Stolz des Imperiums« wird diese Woche offiziell ausgeliefert, und den Roman von Frank Borsch habe ich eben gründlich durchgeblättert. Er trägt die Nummer 36, und er schließt die vierte Staffel von PERRY RHODAN NEO ab.

Noch einmal geht es in diesem Roman um den großen Kampf im Tatlira-System, noch einmal stehen sich Naats und Topsider gegenüber, während die Terraner zwischen den Fronten ums Überleben ringen müssen. Perry Rhodan sucht in diesem Roman verzweifelt nach einer Lösung – und dann kommen nacheinander weitere Raumschiffe, deren Besatzungen alles verändern ...

29 Januar 2013

Wortwellen und ich im Interview

Sean O’Connell aus dem oberschwäbischen Weingarten betreibt den oder das Blog »Wortwellen«. Dort hat er seit langem eine Interview-Reihe, die unter dem Titel »Wohin dreht sich die Buchwelt 2013?« veröffentlicht wird. Dafür wurden im Verlauf des Jahres 2012 mehrere Menschen interviewt.

Auch mir schickte der Autor einige Fragen. Ich kam nur nicht dazu, sie gleich zu beantworten, weshalb ich ein echter Nachzügler bin. Mit Stand von Ende Januar 2013 gibt es von mir jetzt einige wenige Aussagen zum Thema 2013, persönliche Befindlichkeiten und PERRY RHODAN. Es ist ein sehr-sehr kurzes Interview, aber wer mag, wird sich hoffentlich ein wenig darüber amüsieren.

28 Januar 2013

Gucky im Einsatz

Bereits in der vergangenen Woche traf der Band »Kampf gegen die VAZIFAR« bei mir ein. Ja, schon klar: Das Buch erschien bereits im Mai 2012. Aber in diesem Fall handelt es sich schlicht um die Bertelsmann-Ausgabe, und diese erscheint mit einem gewissen Abstand zum »Original«.

Das Cover zeigt einen Gucky im Kampfeinsatz: mit Knarre in der Hand, mit angespanntem Gesichtsausdruck – da gefällt mir der Mausbiber richtig gut. Inhaltlich geht es ja vor allem um die Horden von Garbesch, genauer gesagt, den fiesen Amtranik, der quasi aus der Vergangenheit stammt ...

Als Jugendlicher habe ich die zugrunde liegenden Heftromane mit riesiger Begeisterung gelesen. Den Silberband schaute ich mir im vergangenen Jahr mit großem Interesse an. Und jetzt kommen auch die Bertelsmann-Kunden in den Genuss dieses Bandes – sehr schön!

27 Januar 2013

Die SOL 69 ist sehr bunt

Als ausgesprochen vielseitig und abwechslungsreich erweist sich die Ausgabe 69 der Zeitschrift SOL, die von der PERRY RHODAN-FanZentrale veröffentlicht worden ist. Ich habe das 52 A4-Seiten starke Heft mit großem Vergnügen gelesen; dass viele Seiten jetzt farbig gedruckt werden, finde ich ausgesprochen gut.

Schön ist nicht nur die Optik, sondern auch der Inhalt: zwei Kurzgeschichten (einmal aus der BOOMERANG- und einmal aus der STELLARIS-Serie), ein Artikel über Hyperkristalle, der wie immer sehr kritische »Galaktische Beobachter« (der diesmal zu oft seine eigene Weltsicht durchschimmern lässt, was seine persönliche Objektivität massiv schmälert) und ein umfangreiches Interview mit Dr. Christian Peters.

Das Interview ist der lesenswerteste Beitrag, nicht nur wegen der farbigen Fotos: Wir erfahren mehr über die Science-Fiction-Ausstellung im »Haus der Geschichte« in Bonn. Dazu kommen weitere Beiträge, die allerlei Geschmacksrichtungen der Leser abdecken sollten – schöne Lektüre!

26 Januar 2013

Die volle NEO-Dröhnung

Die NEO-Autoren mögen mich. Zumindest haben sie mich so großzügig mit Manuskripten und Exposés versorgt, dass ich mir an diesem Wochenende keine Gedanken dazu machen muss, was ich eigentlich den lieben langen Tag über tun soll. Ernsthaft: Ich freue mich auf die Lektüre.

Von Frank Borsch kamen zwei Exposés mit vielen Datenblättern; ich mag es, in Exposés zu lesen und mir vorzustellen, wie hinterher die Romane aussehen könnten. Dazu habe ich einen halben Roman zu lesen (die zweite Hälfte kommt am Montag, nun ja), dazu einen kompletten Roman von einem Autor – und so viel kann ich spoilern ... –, der bei NEO noch nicht publiziert worden ist.

25 Januar 2013

Feuerwerk und junge Frau

Mein Gedächtnis ist nicht mehr so gut wie früher, glaube ich: Schaue ich mir heute einen PERRY RHODAN-Roman an, weiß ich häufig nicht mehr genau, um wen es sich auf dem Titelbild eigentlich handelt. So geht es mir logischerweise erst recht bei japanischen Ausgaben – unsere Kollegen bei Hayakawa gehen in punkto Optik bekanntlich andere Wege als wir.

Die PERRY RHODAN-Ausgabe mit der Hayakawa-Nummer 1842 enthält die Romane »Das große Feuerwerk« und »BULLOCS Spuren« in japanischer Übersetzung; das Cover finde ich eigentlich gut, aber mir wird einfach nicht klar, wer die abgebildete Dame ist. Sie könnte Vania sein, das Konzept, das in diesem Roman eine wichtige Rolle spielt – wobei ich diese Information nicht aus meinem Gedächtnis gezogen, sondern schlichtweg in der Perrypedia nachgelesen habe.

24 Januar 2013

Zeit und Perry

Im Diskussionsforum auf unserer Homepage kam die Frage auf, warum die »verstreichende Zeit in den Zyklen« so anders verlaufe. Diese sei »seit Heft 2500 wesentlich kürzer als die Zeit, in der die Romane erscheinen«. So seien seit »Beginn des Neuroversum-Zyklus 84 Wochen vergangen, aber in der Serie vergingen nur drei Monate.«

Der Leser, der die Frage in den Raum stellte, verstand nicht, »warum es so gemacht wird«. Da er dasselbe bei PERRY RHODAN NEO festzustellen glaubte, vermutete er »eine gewisse Vorgabe an den jeweiligen Expokraten«. Dazu muss ich doch mal einiges klarstellen ...

Es gibt bei PERRY RHODAN kein Gesetz oder dergleichen, das von der Redaktion aufgestellt worden ist und das vorschreibt, in welchem Tempo die Handlung abzulaufen hat. Die Handlung wird vom Exposéautor oder – künftig – den zwei Exposéautoren festgelegt. Ich diskutiere sie mit den jeweiligen Autoren, aber ich käme nie auf die Idee, so sehr ins Detail zu gehen, um auf die Handlung dann Einfluss nehmen zu können.

Wie schnell die Handlung voranschreitet, ist allein Sache der Autoren. Dass die Zeit in den vergangenen zwei, drei Jahren vergleichsweise langsam verstrich, so dass die Unterschiede zwischen der Realzeit und der Serienhandlung sich verschieden entwickeln, hat dramaturgische Gründe: Weil die Handlung so besser funktionierte, hat sie der Exposéautor jeweils so festgelegt. Das gilt bei PERRY RHODAN und Uwe Anton ebenso wie bei PERRY RHODAN NEO und Frank Borsch.

Daraus kann ich aber nichts für die Zukunft ableiten. Es kann sein, dass sowohl in NEO als auch in der Erstauflage bald Zeitsprünge mitten im Zyklus auftreten; ich kann das aber weder versprechen noch garantieren. Das klingt jetzt vielleicht ein wenig kompliziert oder nicht sofort kapierbar, aber: Wie schon eingangs geschrieben, es gibt bei PERRY RHODAN eben kein redaktionelles Gesetz zu dieser Frage.

23 Januar 2013

Von Männern erzählt


Es war eine Gesprächsrunde mit den anderen Abteilungsleitern des Verlages. Eine Kollegin, mit der ich seit vielen Jahren zusammenarbeite, stellte sich irgendwann zu mir und sagte: »Mein Mann ist übrigens ein riesiger NEO-Fan.«

Das fand ich interessant, ich fragte nach. Wie es sich herausstellte, ist ihr Mann einer jener Leser, die ihren jeweiligen NEO-Roman auf dem E-Book-Reader lesen. »Er und noch zwei Kollegen holen sich jeden NEO, die sind komplett begeistert«, berichtete die Kollegin.

Alle hätten zuvor nichts mit PERRY RHODAN zu tun gehabt, vor allem ihr Mann hätte damit »nicht viel anfangen« können. Jetzt aber sei er mit Begeisterung dabei. Dass ich mich über diese Aussage freute, dürfte wohl nicht überraschen ...

22 Januar 2013

Verladen in der STELLARIS


Axel Gottschick ist der Sprecher der STELLARIS-Hörbuchversion mit dem schön-doppeldeutigen Titel »Verladen«. Sie erschien als Folge 17 der Kurzgeschichtenreihe, ursprünglich publiziert im PERRY RHODAN-Roman 2546, und stammt von Roman Schleifer. Und streng genommen handelt es sich um eine Kriminalkurzgeschichte.

Es geht um einen Schmuggler an Bord des Raumschiffs, um die Gesetze eines Planeten, der nicht zur Liga Freier Terraner gehört, und um die Schwierigkeiten, jemanden zu finden, der Positroniken austricksen kann – oder zumindest dazu in der Lage ist, andere Menschen dazu zu bringen ... Die Geschichte ist kniffelig, und beim Anhören musste ich mich ziemlich mich konzentrieren – aber es machte zum wiederholten Mal Spaß, auf der STELLARIS anzuheuern.

21 Januar 2013

Ich freue mich auf die ATLAN-Taschenhefte!

ATLAN - Das absolute Abenteuer: Band 1 »Raumschiff SOL in Not»Ein Logbuch der Redaktion

ATLAN startet zu einem erneuten Abenteuer – diesmal nicht nur am Kiosk, sondern auch gleich als E-Book und Hörbuch. Da ich selbst einmal mit riesiger Begeisterung die ATLAN-Heftromane gelesen habe, ist die Neuveröffentlichung des SOL-Zyklus in Form von Taschenheften ein besonderes Vergnügen für mich.

Als die Romane im Frühjahr 1981 erstmals erschienen, war ich mit großer Begeisterung dabei. Fasziniert las ich »Die Solaner«, den fünfhundertsten Roman der ATLAN-Serie, der damals vom Exposéautor William Voltz verfasst wurde. Voltz war mein Lieblingsschriftsteller, zumindest in der deutschsprachigen Science Fiction, und ich mochte praktisch alles, was er verfasste. Er schaffte es, ungewöhnliche Figuren zu beschreiben und diese in immer wieder neue Schwierigkeiten zu schicken – auf diese Weise entwickelte er Abenteuer, die mich stärker packten als die der Kollegen im PERRY RHODAN-Team.

Bei »Die Solaner« ging es mir ähnlich. Atlans Geschichte fesselte mich: Der Arkonide kommt auf das Raumschiff SOL und muss langsam erkennen, wie sich in 200 Jahren die Situation an Bord verändert hat. In dem Schiff hat sich ein knallhartes Regime aus Unterdrückung und Ausgrenzung festgesetzt. Von der Mission weiß praktisch keiner mehr etwas. Gleichzeitig aber haben sich an Bord der SOL viele Außerirdische angesiedelt, während sich unter den Solanern allerlei Mutationen ausgebildet haben, so dass Atlan immer wieder positiv überrascht ist.

Wie er aber aus dem Sonnensystem herauskommen soll, in das es die SOL verschlagen hat und das sich als tödliche Falle entpuppt, das weiß Atlan noch nicht. Also muss er zuerst in dem Raumschiff die Verhältnisse ändern, um die Menschen an Bord zu retten – und um dann irgendwann seine Aufgabe zu erfüllen.

So entwickeln sich viele Geschichten, die sich abenteuerlich und bunt lesen. Autoren wie H.G. Ewers, Kurt Mahr oder Hans Kneifel, die ich seit Jahren von der PERRY RHODAN-Serie kannte, steuerten ihre farbenprächtigen Ideen bei, während junge Autoren wie Hubert Haensel, Falk-Ingo Klee, Horst Hoffmann, Arndt Ellmer oder Peter Terrid zeigten, wie gut sie schreiben konnten. Marianne Sydow war die einzige Frau, die für die ATLAN-Serie dieser Zeit schrieb; ihre Romane mochte ich ebenfalls sehr.

Ich erinnere mich noch gut an das Geheimnis um Hidden-X oder die merkwürdige Beziehung zu dem Metall Nickel; an Kämpfe an Bord der SOL und an Expeditionen auf die Oberfläche von Planeten, an Atlan und seinen Extrasinn oder auch an die bizarren Außerirdischen, mit denen die Solaner konfrontiert wurden. Zahlreiche fesselnde Romane zogen mich ihren Bann, und anfangs der 80er-Jahre las ich ATLAN tatsächlich lieber als PERRY RHODAN – »das absolute Abenteuer« setzte eher auf Action, während es in der Hauptserie sehr friedfertig zuging.

Und jetzt machen wir ATLAN neu, ausgerechnet die SOL-Abenteuer! Wie es zu der Entscheidung kam und welche Schritte wir auf dem Weg dahin zurücklegten, werde ich sicher irgendwann erzählen – nicht aber heute. Entscheidend ist in diesen Tagen, dass der erste Band gut ankommt, dass ihn die Leser gern kaufen und dass wir auf diese Methode die ATLAN-Serie erneut beleben.

Wenn der Arkonide noch einmal auf große Fahrt geht, ist das heutzutage aber nicht nur auf den Taschenheft-Roman allein beschränkt: Es gibt den Roman zeitgleich auch als Hörbuch und E-Book, wie das heute von unseren Lesern erwartet wird. Das finde ich klasse, von solchen Möglichkeiten träumten wir in den 80er-Jahren noch.

Ich bin ein wenig konservativ, was das angeht: Ich möchte mein ganz persönliches »ATLAN-Feeling« wieder haben. Und das heißt, dass ich die 176 Seiten in gedruckter Form in die Hand nehmen möchte.

Um es klar zu sagen: Das erste ATLAN-Taschenheft liegt seit dem 18. Januar 2013 vor und ich werde es lesen – nicht in Form eines Manuskripts, sondern in Form des gedruckten Romans. Mal schauen, ob sich bei mir das Feuer wieder einstellt, das mich 1981/82 jede Woche mit großer Spannung in den Bahnhofsbuchhandel meiner Heimatstadt trieb.


19 Januar 2013

ATLAN-Titelplanung

Sage keiner, wir seien nicht optimistisch. Das erste ATLAN-Taschenheft war noch nicht offiziell im Handel, als Sabine Kropp bereits die Titelplanung für das gesamte Jahr 2013 auf dem Tisch hatte. Rüdiger Schäfer hatte die ersten zwanzig, dreißig Bände des SOL-Zyklus geprüft und diese Planung für die neue Serie vorgelegt.

Gemeinsam schauten sich die ATLAN-Redakteurin und ich im Verlauf der vergangenen Woche die Liste an. Rein inhaltlich gab es keinerlei Widerspruch: Rüdiger hatte klar begründet, welche Titel er wie und in welcher Reihenfolge bringen wollte; das fand ich sehr interessant und gleichzeitig nachvollziehbar.

Wir stimmten allem zu, was er vorgeschlagen hatte, überlegten uns nur bei manchen Bänden einen packenderen Titel. Aber das Jahr 2013 hat in Sachen ATLAN jetzt einen sehr klaren Kurs vorzuweisen ... dank Rüdiger Schäfer!

18 Januar 2013

Wie die Solare Residenz entstand ...

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«:

Bei der PERRY RHODAN-Konferenz am 7. und 8. Februar 1999 wurden grundlegende Weichen für die Zukunft der Serie gestellt: Mit den Exposéautoren Ernst Vlcek und Robert Feldhoff besprach ich die Romane, die nach dem Jubiläumsband 2000 kommen sollten.

Vor allem am Montag, 8. Februar, wurden viele Ideen entwickelt; das lag womöglich an den wechselnden Lokalitäten, die wir in der Innenstadt von Karlsruhe wählten. Im Frühstückssaal des Hotels, in dem die Autoren untergebracht waren, fixierten wir endgültig, wer den Band 2000 schreiben sollte. Ernst Vlcek und Robert Feldhoff sollten diesen außergewöhnlichen Jubiläumsroman zusammen verfassen, jeder mit einer eigenständigen Handlungsebene.

»Wir machen's generationenmäßig«, schlug Ernst Vlcek mit dem ihm eigenen Humor vor. »Ich übernehm' die Vergangenheit, und Robert greift in die Zukunft.« Das fanden wir alle gut, und so wurde es letztlich umgesetzt.

Wobei sich unsere Ideen zur Zukunftshandlung noch eher bescheiden lasen: »Robert wird in diesem Roman die zwanzig Jahre beschreiben, die zwischendurch vergangen sind«, verrät das Protokoll von damals. »Bei einer Zeremonie in der Solaren Residenz« solle ES einen Zellaktivator verleihen, dieser solle an Monkey gehen, und dabei solle die Superintelligenz – vertreten durch einen Boten – die Geschichte ihrer geheimnisvollen Vergangenheit enthüllen.

Ernst Vlcek sollte die Geschichte eines uralten Volkes erzählen, das vor vielen Jahren »mit Mann und Maus vernichtet« worden war; aus den Überlebenden habe sich irgendwann die Superintelligenz ES entwickelt. Die junge Wesenheit habe sich zuerst in die Galaxis Fornax geflüchtet, dann aber in die Milchstraße, wo sie »organische Helfer« gesucht habe. Diese erwiesen sich als eine »Gruppe von Primaten, die in einem Sonnensystem wohnten, das aus einer gelben Sonne und zehn Planeten bestand« – bei dieser Besprechung legten wir also die Zusammenhänge zwischen ES und der Menschheit fest.

Auf eine Idee von Ernst Vlcek, der schon immer die ESTARTU-Romane gemocht hatte, ging darüber hinaus der Zusammenhang zu der Superintelligenz ESTARTU zurück. Nach Ernsts Überlegung handle es sich dabei um »eine Art Schwester, die von der Ur-Galaxis in eine andere Galaxis flieht, um dort eine neue Existenz beginnen zu können«.

Wie sollten wir die neue Handlungsebene starten? Der Band 1000 hatte vor zwanzig Jahren eher ruhig angefangen, wir wollten alle mehr Action haben.

»Das wird eine starke Szene!«, freute sich Ernst Vlcek schon im Voraus, als wir festlegten, wie wir Band 2000 beginnen lassen wollten. Das Protokoll äußert sich hierzu sehr eindeutig. »Erste Szene der Vergangenheits-Handlung sollte sein: Eine dunkelgrüne Echse killt den letzten der ES-Urrasse. Das ist die Geburtsstunde von ES.«

Nach dem Mittagessen, das wir in einer nahe gelegenen Pizzeria einnahmen und das eher einem Imbiss ähnelte, wechselten wir den Konferenz-Ort. Wir gingen in meine Wohnung. Was ich nicht berücksichtigt hatte, war die Tatsache, dass Ernst Vlcek ein starker Raucher war und sich auch durch Bitten und Betteln nicht davon abhalten ließ, eine Zigarette nach der anderen zu konsumieren ... Immerhin durfte ich zwischendurch trotz der niedrigen Außentemperatur ein wenig lüften – den Geruch nach Tabakrauch bekam ich aber für gut zwei Wochen nicht aus dem Wohnzimmer.

In der Wohnung konnten wir auch Musik hören und Comics durchstöbern. Ernst ließ sich Bands wie MASSIVE ATTACK vorspielen (nach der eher krachigen Musik am Vorabend sicher eine Erholung), während Robert sich über obskure Comics amüsierte. Gearbeitet wurde dennoch – und zwar erneut am laufenden Zyklus. Wir durften schließlich nicht nur über die ferne Zukunft sprechen, sondern mussten auch ans Aktuelle denken.

Wie sich die Beziehung zwischen Mondra Diamond und Perry Rhodan entwickeln sollte, war ebenso ein Thema der Runde wie die Beziehung der beiden zu ihrem Sohn Delorian. »Kommen Delorian und Roi Danton überhaupt miteinander aus?«, fragte Ernst beispielsweise, der bereits im »wirklichen Leben« seine Erfahrung mit zwei Söhnen gesammelt hatte. Und Robert überlegte sich, ob Perry Rhodan seinen jüngsten Sohn »überhaupt jemals sehen« sollte ...

Darüber hinaus legten wir fest, was die Solare Residenz eigentlich sein solle: In der ursprünglichen Form handelte sich schlicht um eine »Plattform mit etwa 250 Metern Durchmesser«, die tausend Meter hoch sein und in einer Höhe von vielleicht einem Kilometer über dem alten HQ-Hanse schweben sollte. »Es gibt einige runde Terrassen rings um das Bauwerk, auf denen Space-Jets landen können«, ergänzte die Beschreibung, aus der letztlich später die Form der »Stahlorchidee« werden sollte.

Uns kam es zu diesem Stand vor allem darauf an, wie man eine packende Handlung dazu schreiben konnte. So stellte sich Robert bereits vor, wie faszinierend ein Antigravlift »vom HQ-Hanse bis hoch zur Solaren Residenz« sein könnte. »Durch diesen durchsichtigen Antigravlift können sich mutige Menschen rund 1000 Meter hoch tragen lassen; das ist was für Mutige, die die Solare Residenz besichtigen wollen.«

Festgelegt wurden einige Begrifflichkeiten wie das »holografische Museum, das terranische und galaktische Geschichte zeigt« oder »das Restaurant Marco Polo«, das drehbar sein sollte. Wir definierten den Fusionsantrieb, weil wir schon wussten, dass die Solare Residenz einmal fliehen sollte, und wir vergaben einen Namen für den Computer: Er sollte LAOTSE heißen.

Die Solare Residenz sollte ein weiterer Baustein für eine möglichst vielfältige und abwechslungsreiche Romanhandlung nach Band 2000 sein ... Wir waren sicher, dass ein spannender Zyklus auf uns zukommen würde.

17 Januar 2013

STELLARIS-Hintergründe

Die grundsätzliche Idee zu den STELLARIS-Geschichten hatte Robert Feldhoff. Er fand es gut, wenn es in PERRY RHODAN auch abgeschlossene Kurzgeschichten gäbe, die zu einem bestimmten Thema gehören. In Zusammenarbeit mit Frank Borsch wurde ein Konzept entwickelt, das seit einigen Jahren läuft und zu vielen Kurzgeschichten geführt hat. Derzeit wird die STELLARIS-Reihe von Wim Vandemaan betreut.

Als Autoren werden sowohl Mitglieder des PERRY RHODAN-Autorenteams tätig als auch Autoren aus der Fan-Szene. Gelegentlich sind es auch Autoren von »außerhalb«. Aktuelles Beispiel: Miriam Pharo, die demnächst bei STELLARIS debütieren wird. Freie Autoren haben also sehr wohl eine Chance; die Anforderungen sind allerdings hoch.

Derzeit werden die STELLARIS-Geschichten auch vertont. Abonnenten der Silber-Edition bei Eins A Medien bekommen sie quasi als »Goodie«; wer sich für die STELLARIS-Hörbücher und ihren Bezug interessiert, sollte sich direkt an Eins A Medien wenden.

Geplant ist aber, dass wir irgendwann die STELLARIS-Geschichten weiter auswerten werden: Ich sehe die Geschichten sowohl als gedruckten Sammelband wie auch als E-Book oder gar als »haptische« Hörbuch-CD. Da ich in dieser Richtung aber noch keinen Druck verspüre, haben wir das Thema bislang nicht forciert.

16 Januar 2013

Expedition der besonderen Art

Ein Logbuch der Redaktion

Der aktuelle PERRY RHODAN-Zyklus läuft seit Band 2600, und jeder Leser hat wohl seinen ganz persönlichen Lieblingsschauplatz. Für manche dürfte das die Handlungsebene Terra sein: Die Erde und die anderen Planeten des Solsystems sind in diesen Romanen mitsamt der Sonne nicht mehr an ihrem üblichen Standort in der Milchstraße, sondern befinden sich in einem kleinen Universum, das eigentümlichen Gesetzen gehorcht.

Dort warten eine Reihe von Gefahren und Schwierigkeiten auf die Terraner, mit denen vorher niemand rechnen konnte. Unter anderem wurde die Sonne mit einer sogenannten Fimbul-Kruste überzogen, was dazu führt, dass kein Sonnenlicht mehr die Planeten erreicht und sich die Menschen mit technischen Mitteln behelfen müssen

Im Verlauf der Handlung, die in den vergangenen Romanen geschildert worden ist, konnten die Terraner ihren Aktionsraum erweitern; längst wissen sie mehr über den Kosmos, in dem sie sich aufhalten, und können gewissermaßen in die Offensive gehen. Eine solche Offensive schildern zwei besondere Romane: Sie stammen von Leo Lukas und Wim Vandemaan und waren die zwei Bände, mit denen ich mein Arbeitsjahr 2012 abschließen konnte

»Angriff der Nanokrieger« von Leo Lukas kommt am 8. Februar 2013 mit der Bandnummer 2686 in den Handel. In diesem Roman setzen die Terraner nicht nur massive Flottenverbände in Marsch, die sich in verschiedenen Sonnensystemen gegen ihre Gegner in Stellung bringen. Fast wichtiger ist ein geheimnisvoller Einsatz, der unter anderem von Toufec angeführt wird – der sogenannte Bund der Sternwürdigen setzt sich für die Menschheit ein, will direkt gegen die Sayporaner und ihre Macht antreten

Dank Ynirt, einem auf Menschen seltsam wirkenden Wesen, erhalten die Einsatzkräfte weitere Einblicke in das System der Sayporaner. Ynirt, Toufec und die anderen treffen aufeinander, sie reisen miteinander, und sie teilen zeitweise dasselbe Schicksal. Ich fand die von Leo Lukas erzählte Geschichte auf allen Handlungsebenen spannend und mitreißend, und ich denke, dass es anderen Lesern ebenso gehen wird.

Mit Ynirt, Toufec und den Sayporanern haben wir es auch im Folgeband zu tun, ein Roman mit ungewöhnlichem Titel. Wim Vandemaan verfasste »Alles gerettet auf ewig«, der ein merkwürdiges Duell schildert: Toufec dringt in ein geheimnisvolles Bauwerk ein, trifft dort auf seltsame Gegner und muss eine Mission erfüllen, die alles andere als einfach ist.

Ich gestehe, dass ich persönlich ein Fan von Wim Vandemaans Romanen bin, und Band 2687 belegt das wieder aufs beste. Der Roman ist abwechslungsreich, er bringt gelungene Stimmungsbilder, und er verblüfft zumindest mich durch außergewöhnliche Perspektiven. Das bereitete mir bei der Lektüre großen Spaß, und ich bin mir sicher, dass sich dieser Spaß auch auf die Leser übertragen wird.

Für alle Fans der Handlungsebene Terra sind die zwei Romane sicher ein Höhepunkt des Zyklus, aber auch alle anderen dürfen sich auf zwei gelungene Bände freuen. Im Februar 2013 sind sie da, und ich bin auf die Reaktionen der Leser gespannt ...

15 Januar 2013

Der neue ATLAN ist da!

»Ein Gefühl wie an Weihnachten« sei das am heutigen Tag. So sagte es zumindest Klaus Bollhöfener im Verlauf des Mittags an diesem Dienstag, 15. Januar 2013. Druckfrisch landeten die ersten Exemplare von »Raumschiff SOL in Not« auf meinem Schreibtisch.

Ich finde, der Roman sieht super aus: Der Umschlag ist wesentlich dicker als von anderen Taschenheften gewohnt, der höhere Umfang macht sich ebenfalls positiv bemerkbar. Das Titelbild von Arndt Drechsler knallt zudem richtig – jetzt muss ich den Roman nur noch lesen. Das wird eine schöne Lektüre am Wochenende!

14 Januar 2013

Dennis und die STELLARIS

Bereits im August 2010 erschien die Kurzgeschichte »Die Suche nach dem Glück« von Dennis Mathiak auf den Seiten von PERRY RHODAN-Band 2558; es handelt sich um die STELLARIS-Geschichte mit der Nummer 18. Mittlerweile habe ich mir die Audio-Version davon angehört, die von Axel Gottschick gelesen wird; wie immer sehr professionell und gut.

Die Geschichte selbst ist eigentlich ein klassisches Explorer-Abenteuer: Terranische Raumfahrer landen auf einem Planeten, der paradiesisch aussieht und doch seine Tücken aufweist. Es gibt eine ausgestorbene Stadt – die Stimmung dort bringt der Autor sehr gut rüber – und einige seltsame Tiere, und sehr schnell wird klar, dass auf dem Planeten etwas nicht stimmt.

Bis zum Ende der Geschichte bringt der Autor – damals noch ganz am Anfang seiner professionellen Laufbahn – einige ungewöhnliche Wendungen, vertändelt für meinen Geschmack am Anfang zu viel Zeit und spitzt nicht optimal zu. Bei der Hörbuch-Version habe ich mich dennoch gut unterhalten gefühlt; sehr schön!

13 Januar 2013

Expo-Schwapp eingetroffen

Gleich ein ganzer Packen von Vorab-Exposés landete heute in meinem E-Mail-Postfach: Vorab heißt in diesem Fall, dass die Handlungsvorgaben noch nicht fertig sind, dass vor allem die technischen Details fehlen, dass es sich also um grob strukturierte Handungsabläufe handelt. Gerade deshalb lese ich solche Vorab-Exposés so gern: Die Überraschung ist auch für mich sehr groß.

In diesem Fall handelt es sich um top-aktuelle Exposés für die PERRY RHODAN-Erstauflage nach Band 2700. Die Romane, die nach diesen Exposés geschrieben werden, dürften irgendwann im Spätsommer erscheinen; wir sind also in diesem Fall sehr früh dran. Und wenn die Romane so gut werden wie die Vorab-Exposés, dann kommt richtig packende Lektüre auf uns alle zu!

12 Januar 2013

Betschiden und die Milchstraße

Hubert Haensel war wieder einmal – wie immer eigentlich – sehr fleißig: Ich habe als Wochenend-Lektüre unter anderem den Anfang des Silberbandes, an dem der Autor aktuell arbeitet. Er wird mit der Nummer 122 in diesem Jahr erscheinen; so viele Details zum Inhalt kann und will ich noch nicht verraten.

Das Interessante ist ja immer: Wenn der Autor sich in das Redigieren und Zusammenstellen eines solchen Bandes vertieft, ändern sich mitunter die Pläne, die er vorher geschmiedet hat. Es ist also durchaus möglich, dass der Inhalt des Bandes sich von dem Plan unterscheidet ... was für mich bedeutet, dass die Lektüre sehr wohl noch einmal spannend ist.

Wobei ich nicht das gesamte Buch vor mir habe. Hubert Haensel hat mir den Anfang geschickt, damit wir uns den Einstieg gemeinsam anschauen. Es ist auch eine Gewissensfrage: Fängt man ein PERRY RHODAN-Buch, das Heftromane nach Band 1000 enthält, mit der Handlung um die Betschiden an oder mit den Geschichten, die in der Milchstraße spielen?

11 Januar 2013

Duell in Terrania

Heute erscheint der Roman offiziell, seit gestern habe ich ihn überhaupt erst auf dem Schreibtisch liegen. Entweder wurde die Redaktion diesmal ein wenig später beliefert, oder aber die Druckerei hat superknapp gearbeitet. Auf jeden Fall ist jetzt »Duell in Terrania« jetzt da, als Band 22 der PERRY RHODAN-Planetenromane und der erste in der Reihe, den Konrad Schaef verfasst hat.

Den Band habe ich in den 90er-Jahren noch selbst zuerst veröffentlicht; umso mehr freut mich, dass wir ihn ein zweites Mal auf den Markt bringen können. Es handelt sich um einen klassischen Agenten-Roman, der in der Zukunft der Liga Freier Terraner spielt. Spannend!

Witzig fand ich, dass Rainer Nagel als Bearbeiter des Romans das »Vorwort« von einem gewissen Ryder Shephard schrieben ließ. Sein Beitrag trägt den hübschen Titel »Abriss der Ökonomie und Politik in der Milchstraße.

10 Januar 2013

Der Peroden Kongreß

Für den ersten PERRY RHODAN-Con, der in den USA stattfand, bin ich schlicht zu jung: Vom 2. bis 5. Januar 1976 trafen sich die Fans der Science-Fiction-Serie in Washington – mein Dasein als Leser begann eineinhalb Jahre später ... Aber ich wäre gern bei diesem ersten RhoCon dabei gewesen.

Deutsche Ehrengäste waren William Voltz und Clark Darlton; die für mich bekanntesten Amerikaner waren Forrest J. Ackerman, der Herausgeber der amerikanischen PERRY RHODAN-Ausgabe, und seine Frau Wendayne, die viele Romane ins Amerikanische übersetzte. Der Con selbst fand im Sheraton-Hotel statt und wurde auch in den PERRY RHODAN-Romanen hierzulande beworben.

Unter anderem fand sich auf der Leserkontaktseite des Bandes »Armee der Gespenster« (die Numer 145) in der dritten Auflage ein Hinweis auf eine Leserreise, die ein Fan aus Ubstadt-Weiher organisierte. Die Gemeinde liegt ganz in der Nähe von Karlsruhe, wo ich wohne ... und diesen Zusammenhang wusste ich lange Zeit auch nicht.

Die Leserreise schloss den Flug, einen Aufenthalt in New York mit Stadtrundfahrt, die weitere Reise nach Washington, den Conbesuch und anderes ein. Lustig fand ich die Überschrift, die wohl eins zu eins vom Reiseveranstalter stammte: »PROGRAMMVORSCHLAG FÜR AMERIKA-REISE zum Peroden Kongreß der Science Fiction Gesellschaft«. Da scheint wohl jemand etwas nicht richtig verstanden zu haben ...

09 Januar 2013

Feuerflieger auf dem Cover

Zwar habe ich mir die sogenannten Feuerflieger immer ein wenig anders vorgestellt, als ich in den 70er-Jahren die betreffenden Romane las – aber die japanische Umsetzung ist sehr schön geworden. Mit dem Kugelraumer im Hintergrund hat der mir unbekannte japanische Künstler ein gelungenes Motiv geschaffen.

Es ist im übrigen die PERRY RHODAN-Ausgabe mit der Hayakawa-Nummer 1840, und sie enthält die Romane »Im Bann des Neutronensterns« und »Paradies der Feuerflieger«. Damit kommen die Klassiker aus dem Jahr 1977 im Jahr 2012 in Fernost in den Handel – das ist eine ganz schön heftige Verzögerung.

08 Januar 2013

Das erste ATLAN-Cover

Seit heute liegen die ersten »Andrucke« für die Titelbilder vor,welche die neuen ATLAN-Taschenhefte zieren werden. Ich finde, sie sehen super aus: kein leichter, gut biegsamer Umschlag mehr wie bei den anderen Taschenheften (NEO oder Planetenromane), sondern ein richtig stabiler Umschlag. Es fühlt sich an, als hätten wir ein »richtiges« Taschenbuch gemacht.

Dazu der Schriftzug. Ich bin ja gespannt darauf, wie sich das auf dem gedruckten und fertig geklebten Heft macht, aber ... So ein Prägedruck auf einem Taschenheft, das ist schon eine tolle Sache, und ich hoffe, dass wir damit am Verkaufsstand im Zeitschriftenhandel entsprechend auffallen. Wir starten mit ATLAN unter Volldampf ins Jahr 2013, und das finde ich gut.

07 Januar 2013

Öffentlicher Suizid

Die Folge 14 der STELLARIS-Kurzgeschichtenreihe, die ich zuletzt als Audio-Version hörte, stammt von Frank Borsch und trägt den Titel »Lebe wohl«. Ich fand den Ausgangspunkt recht düster: Ein Passagier des Raumschiffes STELLARIS möchte Selbstmord begehen – und das zu allem Überfluss auch noch öffentlich. Ausgerechnet der wenig engagierte Steward des Schiffes soll ihn davon abhalten ...

Mir hat die STELLARIS-Geschichte gut gefallen; dank der Vorlesekünste von Tom Jacobs folgte ich ihr doppelt gespannt. Pointierte Dialoge und ein zwischen Witz und Tragik schwankender Handlungsablauf machen die Geschichte schön abwechslungsreich – sehr schön!

06 Januar 2013

ATLAN im Jahr 2013

In den vergangenen Wochen wurde ich immer wieder darauf angesprochen, wie es denn mit den ATLAN-Taschenbüchern weitergehen würde: Diese liefen einige Jahre lang bei unserem Partner Fantasy Productions und wurden danach bei unserem neuen Partner Ulisses veröffentlicht. Ich finde immer noch, dass die Taschenbücher klasse aussahen und auch inhaltlich immer wieder überzeugen konnten.

Leider sieht es derzeit so aus, als müssten die ATLAN-Taschenbücher pausieren. Zumindest für das Jahr 2013 haben wir keine weiteren Titel geplant; wir haben auch keine weiteren Exposés angefordert oder Romane in Auftrag gegeben.

Das ist nicht das »Aus« für die ATLAN-Taschenbücher, um es klar zu sagen. Wir müssen aber erst einmal schauen, wie wir die ATLAN-Reihe in sinnvoller Weise weiter betreiben können. Sobald es dazu neue Erkenntnisse gibt, werde ich selbstverständlich darüber informieren.

05 Januar 2013

2700 aus zwei Richtungen

Der Packen an PERRY RHODAN-Exposés, mit dem ich mich heute beschäftigen will und sollte, kann sich sehen lassen: drei Exposés für den noch laufenden Zyklus, die also auf Band 2700 zuarbeiten, und ein Exposé für den nächsten Zyklus, das also einen Roman ergeben wird, der nach Band 2700 kommen wird. Das verlangt ja glatt intellektuelle Dehnarbeiten im Hirn ...

Ernsthaft: Gerade das finde ich spannend. Zwar weiß ich, wie Uwe Anton den noch laufenden Neuroversum-Zyklus zu Ende bringen möchte, dennoch freue ich mich über die Wendungen, die er in der laufenden Planung einbringt. Und ebenso freue ich mich über die Ideen, die das neue Exposé-Duo aus Wim Vandemaan und Christian Montillon liefert.

Die Rhodan-Ideenschmiede läuft auf Hochtouren. Und das ist gut so!

04 Januar 2013

Der ACD-WeltCon kommt

Ein wunderbares Fanzine: der »Progress Report 1« zum ACD-WeltCon 2013! Auf 16 farbig gedruckten Seiten präsentieren Rüdiger Schäfer und Gero Grübler die ersten Informationen zu der Veranstaltung des Atlan-Clubs Deutschland, die – von mir aus gesehen – im Hohen Norden stattfinden wird. Aus dem Grund werde ich wohl auch nicht anreisen. Andererseits ...

Auf den 16 Seiten wird fannischer Blödsinn in Höchstform präsentiert. Das finde ich witzig und unterhaltsam und äußerst gelungen; da freut man sich auch als Nichtbesucher dieses Cons schon im voraus auf viele lustige Stunden. Soooo muss sich ein Con heutzutage präsentieren!

03 Januar 2013

Die Herren Polke, Richter und Rhodan

Stöbert man im Internet, findet man immer wieder hübsche Dinge. So gibt es beispielsweise einen Hinweis auf einen »Ausstellungskatalog der Galerie h« mit Sitz in Hannover; die dazu gehörige Ausstellung fand vom 1. bis 26. März 1966 statt. Enthalten waren Abbildungen zu Werken der berühmten Künstler Sigmar Polke und Gerhard Richter, die damals noch nicht ganz die weltbekannten Maler waren wie in späteren Jahrzehnten.

Der Ausstellungskatalog, der längst selbst zum sündhaft teuren Sammlerobjekt geworden ist, enthält angeblich einen »elfseitigen Science-Fiction-Text, der als Collage aus eigenen und fremden Fragmenten zusammengesetzt ist«; bei den fremden Fragmenten handelt es sich um PERRY RHODAN-Illustrationen von Johnne Bruck. Dazu kommen Abbildungen von zwei Gemälden sowie elf Fotografien der Künstler, auch aus ihrem privaten Umfeld.

Unter dem Titel »Perry Rhodan, Polke und Captain Richter« gab es in der Ausgabe 52.2008 der »Dresdener Kunstblätter« einen Beitrag von Simone Fleischer und Anja Nadine Werner. Leider konnte ich diesen Beitrag selbst noch nicht lesen – aber ich finde interessant, wie sehr sich PERRY RHODAN und »Außenwelt« im Lauf der Jahre immer wieder trafen.

02 Januar 2013

Schritte nach dem Schwarm

Aus der Rubrik »Der Redakteur erinnert sich«

Das Jahr 2005 war von den häufigen Meinungsverschiedenheiten zwischen der PERRY RHODAN-Redaktion und dem Moewig-Buchverlag bestimmt. Wir saßen auf dem selben Flur, teilweise Bürotür neben Bürotür, wir benutzten dieselbe Kaffeemaschine und gingen auf dieselbe Toilette.

Doch ich hatte oft das Gefühl, dass wir jeweils fremde Sprachen benutzten und in ganz anderen Universen unterwegs waren. Fast alles, was ich vorschlug, wurde bereits im frühesten Stadium abgelehnt; zum Ausgleich brachte man uns Vorschläge, die ich nur mit Kopfschütteln kommentieren konnte.

»Wir müssen etwas tun, damit wir PERRY RHODAN stärker in den Buchhandel bringen«, predigte ich immer wieder. Die PERRY RHODAN-Silberbände verkauften sich gut, die Auflagen gingen aber zurück. Um das auszugleichen, so meine Überlegung, mussten wir weitere Bücher publizieren, die in einer Buchhandlung modern und schön aussahen.

»Wir müssen Paperbacks machen«, argumentierte ich in jeder Besprechung, zu der ich geladen war. »Die sind preislich attraktiv und sprechen durch ihre Gestaltung auch junge Leser an, nicht nur die Sammler der Silberbände.«

»Dann muss man einfach die Silberbände gründlich modernisieren«, wurde mir entgegnet. »Man könnte das Silber weglassen, das ist eh so teuer, oder das altmodische Wackelbild, das auch einen Haufen Geld kostet.« Die Silberbände wurden als altmodisch empfunden, dem Vertrieb gefiel der »uncoole Kram« nicht, den man »nur noch an die Sammler« verkaufen könnte.

»Die Gestaltung ist aber für die Sammler wichtig«, war mein sturer Standpunkt. »Wir können eine eingeführte Produktform, die im Buchhandel absolut einmalig ist, doch nicht einfach ändern.« Darüber ließ ich nicht mit mir diskutieren.

Das grundsätzliche Problem war: Im Buchverlag gab es eine Reihe von Kollegen, die nie eine Buchhandlung betraten – oder zumindest nicht den Bereich, in dem Science Fiction oder Fantasy standen. Die vorherrschenden Kochbücher, Rätselbände oder Billig-Ratgeber hatten andere Einkäufer und wurden in separaten Bereichen einer Buchhandlung angeboten; zudem liefen diese Titel vor allem über Kaufhäuser und große Ketten.

Entschlossen setzte ich mich hin und formulierte nach eingehenden Gesprächen mit den Kollegen in der Abteilung PERRY RHODAN ein Thesenpapier. Der schlichte Titel lautete: »Weiter nach dem ›Schwarm‹?« Ich wollte fürs Jahr 2006 planen und dem Verlag eine Option für die nahe Zukunft präsentieren.

Der »Schwarm«-Zyklus war zu jener Zeit im Buchhandel angelaufen. Wir hatten die Silberband-Ausgaben dieses Zyklus genommen und sie als Paperbacks zu einem guten Preis erneut in den Handel gebracht. Der Buchverlag hatte uns leider nicht optimal unterstützt; die Information an den Buchhandel hatten beispielsweise wir von der Redaktion verschickt – auf unsere Kosten und während unserer Arbeitszeit. Trotz aller Widerstrebungen waren die Verkaufszahlen allerdings so, dass der Verlag sein Geld damit verdiente.

Meine Argumentation: »Im Frühjahr 2006 erscheinen die Bände 8 und 9. Da die Verkaufszahlen nicht schlecht sind, ist eine anschließende Paperback-Edition mit PERRY RHODAN-Produkten sinnvoll.« Ich stellte verschiedene Optionen vor.

Der Schwerpunkt war der »Plophos«-Zyklus. Dieser war bekanntlich nie in den PERRY RHODAN-Silberbänden erschienen. Zwischen den Büchern 20 und 21 wurden damals etwa 20 Heftromane ausgelassen, damit die Handlung schneller voranschreiten konnte. Wir hatten in einer Lizenzausgabe beim Bertelsmann-Club diese Hefte zu den »Plophos«-Büchern 1 bis 4 zusammengefasst. Diese vier Titel könnte man doch – so mein Kalkül – mit relativ geringem Aufwand als Paperbacks in den Buchhandel bringen.

Ich versuchte, so zu argumentieren, dass es auch Vertriebsleute verstehen würden: »Diese Bücher kamen nie auf den ›freien Markt‹, sind somit für den PERRY RHODAN-Fan sehr spannend.« Gegenüber dem Buchhandel könnte man die Bücher als »neu« anbieten, man könnte sie zu den Silberbänden stellen, aber in einer frischeren Optik.

Mein Plan: »Es erscheinen insgesamt vier Bände: zwei im September 2006, zwei im November 2006.« Allerdings sei auch etwas anderes möglich: »Wir machen daraus dicke Paperbacks, die zu einem höheren Preis angeboten werden«, schlug ich vor. Andere Verlage erhielten zu der Zeit mit umfangreichen Paperbacks gute Erfolge. »Dann wären es zwei Bände à 800 Seiten, einer im September, einer im November«, argumentierte ich.

Wenn »Plophos« nichts sei, so schlug ich weiter vor, könnte man doch andere Zyklen als Paperbacks veröffentlichen: »Der definitiv interessanteste PERRY RHODAN-Zyklus sind die ›Meister der Insel‹, kurz ›MdI‹. Die Silberbände 21 bis 32 ergeben zwölf Paperbacks.«

Aus diesen zwölf Titeln könnte man auch sechs dicke Paperbacks machen; es wäre alles kein Problem. Sogar den »Sternenozean«-Zyklus hielt ich für umsetzbar: Das wäre neues Material, das bereits vorliege, es gebe zudem eine Hörspiel-Edition, die parallel laufe.

Mein Papier wurde am 11. Oktober 2005 verteilt und im Rahmen der Buchmesse mit den Buchvertretern diskutiert. Die Gespräche verliefen mal gut, vor allem, wenn ich mit den Vertretern direkt in Kontakt trat, und mal schlecht – immer dann, wenn ich jemandem erklären musste, was ich denn mit Paperbacks genau meinte.

Später wurde das »Plophos«-Konzept umgesetzt, aber es wurde eine sehr schwere Geburt. Und die letzten Titel erschienen in einer Zeit, in der unser Buchverlag geschlossen wurde – das aber ist dann wieder eine ganz andere Geschichte ...