13 September 2011

Wie der »Killer von Terra« entstand

Ein Logbuch der Redaktion

Autoren und ihre Vorschläge haben schon manche Planung der Redaktion verändert; das gilt auch für die Reihe der PERRY RHODAN-Planetenromane. Wir hatten im Herbst 2010 bereits festgelegt, welche Taschenhefte wir zu welchem Zeitpunkt veröffentlichen wollten. So sollte beispielsweise Robert Feldhoffs Roman »Terra in Trance« in genau dem Monat erscheinen, in dem auch im laufenden Cantaro-Zyklus der fünften Auflage gerade das Thema Simusense abgeschlossen sein sollte - damit die Leser vielleicht Lust dazu bekommen, sich weiter mit dem Cantaro-Zyklus und seinem Umfeld zu beschäftigen.

Dann kam die Mail von Michael Marcus Thurner: Am 22. Dezember 2010 schrieb er mich an und äußerte in seiner Mail einen Vorschlag. Er hatte 2001 sein erstes PERRY RHODAN-Manuskript in Form eines Romans für die Fan-Edition veröffentlicht - seine Idee war, diesen Text in einer modernisierten Version in den Handel bringen. »Ich könnte mir vorstellen, das Manuskript umzuarbeiten und auf die passende Länge zu bringen«, schrieb der Autor.

Die Idee fanden Sabine Kropp und ich sehr überzeugend. Das Problem: Keiner von uns kannte das Manuskript mehr im Detail. Ich hatte es damals zwar gelesen und Sabine hatte es publiziert, aber nach zehn Jahren erinnerte sich keiner mehr an den eigentlichen Inhalt. Deshalb schickte Michael gegen Ende des Jahres 2010 die Datei des Original-Manuskriptes noch einmal in die Redaktion; ich druckte es aus und gelobte, es über die Feiertage zu lesen.

Dann aber überrollten mich diverse Themen, unter anderem wurde der PERRY RHODAN-WeltCon 2011 ab Januar 2011 plötzlich zu meiner Hauptaufgabe. Das Manuskript geriet nicht gerade in Vergessenheit, rutschte aber in einen Stapel mit ungelesenem Papier. Erst eine Nachfrage des Autors im März 2011 brachte mich dazu, das Manuskript endlich zu lesen ... wobei es dennoch einige Zeit dauerte.

Ich nutzte ein verlängertes Wochenende im Mai, um mich intensiv mit dem Text zu beschäftigen. Danach war klar: Wir machen das! Der Roman wird veröffentlicht, aber der Autor muss noch einmal derart intensiv an das Thema ran, das tatsächlich eine neue Geschichte entstehen wird. Ich hatte im Manuskript-Ausdruck viele Anmerkungen gemacht, teils sprachlicher, teils inhaltlicher Natur, und das teilte ich Michael Marcus Thurner in einer langen Mail mit.

»Ansonsten bin ich mit dem Stoff sehr zufrieden«, schrieb ich als Fazit. »Das war damals ein sehr ordentlicher Fan-Roman, und mit entsprechend ›Fleisch‹, das Du noch dazupackst, wird das auch ein sehr ordentlicher Planetenroman. Ich freue mich schon darauf!«

Damit lag der Ball wieder in Wien, und Michael musste sich an die Arbeit begeben. Wir legten einen neuen Titel fest - damit klar war, dass es sich um einen neu verfassten Roman handelte - und schickten mehrere Mails hin und her. Im August 2011 war die neue Version im Verlag, und ich war begeistert: Ich fand den Roman richtig gut, mochte die charakterliche Tiefe, die Michael der Hauptfigur gegeben hatte, und akzeptierte die durchaus vorhandene Härte.

Letztlich handelt es sich bei »Der Killer von Terra« jetzt um einen knallharten Serienkiller-Roman, der eben im Perryversum und dort auf einem abgelegenen Planeten spielt. Das Thema Simusense nimmt eine wichtige Rolle ein, die Kämpfe von Agenten untereinander sowie politische Verwicklungen werden komplett anders gewichtet - im Prinzip handelt es sich jetzt auch um einen Polit-Thriller. Das fand ich richtig stark!

Ich notierte eine Reihe von Anmerkungen, das Manuskript ging an Rainer Nagel, und dieser bearbeitete den Roman. Sabine Kropp machte ihn letztlich dann für die weitere Produktion fertig und kümmerte sich um die finale Herstellung des Romans.

Jetzt sind es nur noch wenige Tage, bis »Der Killer von Terra« als neuer Roman in den Handel kommt. Ich finde, die Arbeit hat sich gelohnt: Wir haben einen packenden Science-Fiction-Roman, der im PERRY RHODAN-Universum spielt und dieses um einige neue Facetten bereichert. Die Neu-Schreibung hat Michael Marcus Thurner super hinbekommen! Und jetzt bin ich auf die Reaktionen der Leser gespannt ...

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