12 Juni 2008

Ein Blick auf die »alte« ATLAN-Serie

Ein Logbuch der Redaktion

Ich weiß noch, wie bestürzt ich im Januar 1988 war, als die klassische ATLAN-Heftromanserie eingestellt wurde. Rund zehn Jahre lang hatte ich die Abenteuer des Arkoniden verfolgt, war ich mit Atlan zusammen durch die Vergangenheit des Arkon-Imperiums, über den Dimensionsfahrstuhl Pthor und durch ferne Galaxien gezogen – und auf einmal war die Luft raus, stellte der Verlag die Serie ein. Erst Jahre später, als ich als Redakteur mitbekam, wie man in einem Zeitschriftenverlag kalkuliert und arbeitet, war mir klar, dass die Einstellung unumgänglich war: Die Verkaufszahlen hatten sich permanent nach unten bewegt, und in einer Phase, in der zahlreiche Heftromanserien eingestellt wurden, ließ sich auch ATLAN nicht mehr am Markt halten.

Das ist jetzt zwanzig Jahre her, und dem SFC Universum ist es zu verdanken, dass ich mich erneut mit der klassischen ATLAN-Serie beschäftigte. Der aktive Club hat nämlich zwei neue Bände in der »Zeitraffer«-Reihe aufgelegt, die sich mit den letzten Jahren der Serie auseinandersetzen: Sachkundig fasst Michael Thiesen die Romane zusammen und liefert ausgefeilte Inhaltsangaben, hinzu kommen Listen, Zeichnungen und detaillierte Übersichten. Da wird für mich tatsächlich noch einmal die Seriengeschichte lebendig.

Schaue ich mir beispielsweise den siebten »Zeitraffer« an, der die Romane 675 bis 750 präsentiert, kommt mir wieder die alte Begeisterung in den Sinn: Atlan ist in diesen Romanen allein im »Hexenkessel Alkordoom«, der Arkonide also wieder in einer fremden Welt, in der er ums Überleben kämpfen und vor allem nach einem Weg suchen muss, sich Informationen zu beschaffen. Er ist im Auftrag der Kosmokraten unterwegs, ohne diesen Auftrag so richtig zu kennen, und stellt fest, dass er einen mysteriösen Gegner namens EVOLO hat. Und dieser EVOLO soll ein Produkt der Chaosmächte sein, das sogar die Existenz der Kosmokraten bedrohen könnte ...

Für den Arkoniden der Romanserie mochte das vielleicht eine Nummer zu groß sein, mir gefiel es – vor allem deshalb, weil man davon im eigentlichen Roman nicht sehr viel merkte. Atlan schlägt sich mit Ganoven herum, wird gejagt und versteckt sich – und trifft irgendwann auf die sogenannten Celester. Diese entpuppen sich als Terraner-Abkömmlinge der besonderen Art, und Atlans neues Abenteuer kann beginnen.

Der siebte »ATLAN-Zeitraffer« ruft diese Geschehnisse noch einmal in Erinnerung – ein schöner Rückblick, der auch als Nachschlagewerk überzeugt. Es handelt sich übrigens um ein Paperback in sauberer Gestaltung; die 140 Seiten kosten 6,50 Euro.

Ähnliches gilt für den achten Band der »ATLAN-Zeitraffer«, der die ATLAN-Romane 751 bis 850 abdeckt. Nach wie vor spielt das unheimliche Wesen EVOLO eine wichtige Rolle in der Handlung, nach wie vor ist Atlan auf wenige Helfer in fremden Galaxien angewiesen. Mit den Hyptons tauchen zudem »alte Bekannte« aus der PERRY RHODAN-Serie auf, die zum Konzil der Sieben gehört haben.

Es gab in dieser ATLAN-Phase fantasievolle und spannende Romane, das Konzept war allerdings nicht für jeden Leser nachvollziehbar – auch ich warf vor Ende des Zyklus das Handtuch. Mit Band 850 wurde die »alte« ATLAN-Serie eingestellt, und es sollte ein Jahrzehnt dauern, bis neue ATLAN-Romane erschienen.

Ich finde es richtig klasse, dass ich jetzt mit Hilfe der »ATLAN-Zeitraffer« dieser Heftroman-Zeit gewissermaßen nachspüren kann, und kann das Engagement des SFC Universum nicht genug loben. Wer sich für den Arkoniden und seine Abenteuer interessiert, findet in den Bänden auf jeden Fall unglaublich viel Material.

Band 8 der »ATLAN-Zeitraffer« fasst mehr Romane zusammen und ist mit 244 Seiten deutlich dicker. Der Preis ist mit 7,50 Euro auch höher angesetzt. Beide Bände können auf der Homepage des SFC Universum bestellt werden – dort gibt es im übrigen weitere interessante Dinge für engagierte und interessierte PERRY RHODAN- und natürlich ATLAN-Leser ...

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