13 Februar 2008

Goratschin und die Reise nach Amur

Ein Logbuch der Redaktion

Die letzten Tage hatte ich – wann immer ich zur Arbeit oder wieder nach Hause fuhr – keine Musik im CD-Player meines Autos, sondern ein Hörbuch. Es war die Novelle »Brüder«, geschrieben von Frank Borsch und gelesen von Josef Tratnik. Als exklusives Hörbuch liegt sie dem in Kürze erscheinenden PERRY RHODAN-Extra 6 bei; ich habe von Eins A Medien erfreulicherweise schon ein Vorab-Exemplar erhalten können.

Ich hörte die CD mittlerweile zweimal an, schwärmte den Kolleginnen und Kollegen davon vor und möchte diese Schwärmerei auch auf die Leser dieses Logbuches übertragen: Dieses Hörbuch empfinde ich nämlich als intensiv und spannend zugleich, als eine tragische Geschichte, die anscheinend auf einen unausweichlichen Höhepunkt zusteuert.

Frank Borsch leitet die Novelle entsprechend ein:

»Mein Name ist Iwan Goratschin.
Ich bin ein Ungeheuer. Genauer: die eine Hälfte eines Ungeheuers. Die andere Hälfte ist mein Bruder Iwanowitsch.
Mein Bruder und ich sind die einsamsten Menschen des Universums – und die glücklichsten, denn wir gehören zusammen. Wir sind unzertrennlich. Nur: Manchmal genügt das nicht. Manchmal ist das mehr, als wir ertragen können.«

Selbstverständlich möchte ich an dieser Stelle nicht mehr über den Inhalt der Novelle verraten, in der es um ein buchstäblich eisiges Geheimnis auf dem fernen Planeten Amur geht und in der Iwan Iwanowitsch Goratschin mit Erwartungen konfrontiert wird, die er nicht erfüllen kann.

Ich las Frank Borschs Manuskript mit großer Begeisterung und wusste, dass diese Novelle die klassische Figur des Mutanten Iwan Goratschin neu definieren würde. War er in früheren Heftromanen gelegentlich als ein großer Mann mit ebenso großen Komplexen und manchmal eher albernen Sprüchen geschildert worden, stellt ihn Frank Borsch als einen hochintelligenten Menschen vor, der mit der Tragik fertig werden muss, der tödlichste Mutant der Menschheit zu sein.

Und dann setzte Josef Tratnik diese Geschichte in eine Lesung um. Der Schauspieler, den PERRY RHODAN-Fans vor allem durch seine Interpretation der Silber-Edition bekannt, verleiht der tragischen Figur des Iwan Goratschin eine besondere Note: Er spricht Goratschin mit leichtem russischen Akzent, zumindest in einem Teil des Geschehens.
Die Ausdrucksstärke, die Josef Tratnik seiner Stimme verleiht, gibt der tragischen Geschichte des Doppelkopf-Mutanten einen zusätzlichen Charakter – und das hat mich sehr beeindruckt.

Respekt!

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